Rüffel für ARD wegen Ukraine-Berichterstattung

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42784/1.html   Ukraine-Konflikt: ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik   (18.9.):

… Der Programmbeirat der ARD kritisierte auf seiner Sitzung im Juni 2014 die Berichterstattung der größten öffentlichen Medienanstalt über den Ukraine-Konflikt. Die ausgestrahlten Inhalte hätten teilweise den „Eindruck der Voreingenommenheit erweckt“ und seien „tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen“ gerichtet, heißt es im Protokoll (PDF) des neunköpfigen Gremiums, das Telepolis vorliegt. Wichtige und wesentliche Aspekte des Konflikts seien von den ARD-Redaktionen „nicht oder nur unzureichend beleuchtet“ worden, insgesamt zeigte sich die Berichterstattung „nicht ausreichend differenziert“, urteilen die Medienkontrolleure.

… Vor seiner Juni-Sitzung analysierten die Mitglieder des beratenden Gremiums „eine ganze Reihe von Beiträgen“ über die Krise in der Ukraine. Anlass für diese Maßnahme, welche der Beirat selbst als „ungewöhnlich“ bezeichnet, war die breite Kritik aus den Reihen des Publikums an der Ukraine-Berichterstattung im Ersten. Die Zuschauer beklagten „Einseitigkeit zulasten Russlands, mangelnde Differenziertheit sowie Lückenhaftigkeit“, heißt es dazu im Bericht. Die Ergebnisse dieser internen Medienanalyse sorgten für eine äußerst scharfe Debatte auf dem Treffen des Beirates mit dem stellvertretenden Programmdirektor Thomas Baumann. Einzelne Publikumsvertreter bezeichneten dort die Berichterstattung der ARD als „naiv, einseitig und gefährlich“. Ihre schriftliche Kritik verabschiedeten die Delegierten im ARD-Beirat zudem einstimmig.

Zwischenüberschriften:

  • Wesentliche Aspekte vernachlässigt
  • Chancen für solide Darstellung vertan
  • „Einige wenige positive Themensetzungen“
  • Empfehlungen an die ARD
  • Angst vor dem Publikum

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Ergänzung 22.9.2014:

http://www.mmnews.de/index.php/politik/21253-linke-afd-kritisieren-ard-manipulation   (22.9.):

Linken-Politikerin Wagenknecht und AfD-Vize Gauland kritisieren ARD-Manipulation in Sachen Ukraine: „Die ARD berichtet unausgewogen und tendenziös und positioniert sich in ihren Sendungen über den Ukraine-Konflikt einseitig gegen Russland“ …

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Ergänzung 30.9.2014:

http://www.deutsch-ukrainisches-zentrum.de/:

30.09.2014
Keine Spur einer Selbstkritik bei der tagesschau

Deutliche Kritik an ihrer Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt mussten die Öffentlich-Rechtlichen in den vergangenen Wochen über sich ergehen lassen. Der ARD-Programmbeirat bewertete die Berichterstattung im Ersten sogar als „tendenziös“. In gleich zehn Punkten attestierte das Gremium der ARD kürzlich eine unzureichende Arbeit. Im Blog meldet sich dazu Chefredakteur Dr. Kai Gniffke zu Wort.

Die “Tagesschau”  berichtet nicht mehr so viel über den Ukraine-Konflikt, weil sich “der Pulverdampf erst einmal verzogen” hat. Das schreibt Gniffke am 29. September spätabends. Am selben Tag, an dem Medien von den blutigsten Gefechten bei Donezk seit der Waffenruhe berichten. Mindestens 15 Tote. So schaut es aus, wenn sich in Gniffke-Sprech der “Pulverdampf” verzogen hat.

Dr. Gniffke weiter: “Wir wollen es uns nicht zu einfach machen und alles als gesteuerte Kampagnen und Spielwiese für Verschwörungstheoretiker abtun (obwohl das zum Teil der Fall ist).” Eine typische Dr. Gniffke-Volte: Verständnis simulieren und im Nebensatz, Nachsatz (oder in Klammern) sich sofort wieder attestieren, doch selbst Recht zu haben. Außerdem: “Es gibt keinen Grund, sich für Fehler zu entschuldigen oder in der Berichterstattung nun gar ‘gegenzusteuern’.” Es werden also Fehler eingestanden, doch gleichzeitig klargemacht, dass man diese weiter beibehalten möchte. Strafrechtlich gesehen handelt es sich also um einen Vorsatz weitere Fehler zu machen, also falsche Berichte in Umlauf zu bringen.

“Der falsche Hubschrauber war sehr ärgerlich, aber wir sind damit wenigstens richtig (weil transparent) umgegangen.” Transparent meint hier eine Diskussion im Blog. Zuschauer der Tagesschau bekamen von der Korrektur nichts mit.

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Ergänzung 1.10.2014:

http://www.mmnews.de/index.php/politik/22340-ukraine-ard-tagesschau-gesteht-falschmeldungen   (1.10.):

Manipulation und Falschinformationen: In einer „Zwischenbilanz: Der Ukraine-Konflikt in der Tagesschau“ gesteht die ARD-Redaktion ihr Versagen. Gleichzeitig rechtfertigt sie aber ihre Berichterstattung und nimmt Redakteure in Schutz, anstatt sie zu feuern. Diese hätten „hervorragende Arbeit geleistet“. …

Wir hätten uns bei der Formulierung “OSZE-Beobachter” eher eine andere Formulierung wählen können. Vielleicht haben wir die russischen Interessen zu wenig für den deutschen Zuschauer “übersetzt”. Wir hätten evtl. die NATO-Position noch kritischer hinterfragen können. …

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