Günter Rohrmoser: Ausrottung des deutschen Verhängnisses

Update 9.1.2012:

In einem Artikel Andreas Unterbergers über das Schandurteil bzgl. Elisabeth Sabaditsch-Wolff brachte Kommentator ProConsul einen wie mir scheint grundlegenden Beitrag, der die Motivation der Massenmigration und Multikulturalisierung beleuchtet. Prof. Rohrmoser nahm 1992 an der Universität Hohenheim in der Schlussveranstaltung einer offenen Seminarreihe auch Stellung zur multikulturellen Gesellschaft (Hervorhebungen durch Kreidfeuer-Carolus):

„Einen wesentlichen Teil der gespenstischen Diskussion (zu Art. 16 d. Dt. Grundgesetzes) bildet die vehement vorgetragene Forderung nach einer multikulturellen Gesellschaft… Was sind denn die Motive einer solchen Forderung? Dafür gab Frau Mitscherlich, als sie schon vor vielen Jahren im Fernsehen heftig für eine multikulturelle Gesellschaft warb, eine gewisse Aufklärung. Die Verwandlung Deutschlands in eine multikulturelle Gesellschaft sei die beste Art, das deutsche Problem zu lösen. Es schien ihr völlig evident, daß dann von Deutschland für die Welt keine Gefahr mehr ausgehen würde. Ich dachte unwillkürlich an ein Wort aus den Tagebüchern von Friedrich Hebbel, der schrieb, daß Deutschland von allen Seiten von Feinden umgeben sei, die alle glücklich wären, wenn sie es zerstört hätten. Aber sie würden Deutschland mit ihren eigenen Händen wieder aus dem Grabe hervorbuddeln, weil sie erst dann begreifen würden, was sie zerstört hätten.

Hier gilt es, eine solche Frage zu stellen. Wenn aus Deutschland wirklich eine multikulturelle Gesellschaft werden sollte, wer wäre dann das politische Subjekt, das mit Deutschland angesprochen wird? Wer sollte dann noch der Erfüller der Erwartungen sein, die heute aus der ganzen Welt an dieses Deutschland gestellt werden? Wer sollte dann noch der Adressat des moralischen Schuldempfindens sein, das aus der deutschen Geschichte bezogen und den Deutschen mit der ständigen Mahnung vorgehalten wird, sich endlich einer höheren Moral zu befleißigen?

Wer oder was ist also in einer multikulturellen Gesellschaft das politische Subjekt? Herr Oberndörfer, ehemaliger Leiter des sozialwissenschaftlichen Instituts der Konrad-Adenauer-Stiftung, der eigentliche Inspirator der Ideen von Herrn Geißler, hat es uns dargelegt: Der völkische Nationalismus sei die eigentliche Quelle des deutschen Verhängnisses und der deutschen Gefahr für die ganze Welt gewesen. Das Ziel sei also, dieses Verhängnis an der Wurzel auszurotten. Konkret bedeutet das den Vorschlag, die Bezeichnung ‚Deutsches Volk‘ als Souverän aus dem Grundgesetz zu entfernen. Im Prinzip ist damit gemeint, daß es überhaupt keine Völker mehr geben solle, aber konkret und ernsthaft soll das zuerst für die deutschen durchgesetzt werden.

Was tritt an die Stelle, wenn es die Kollektiveinheit Volk mit einem eigenen kulturellen und politischen Selbstbewußtsein nicht mehr gibt? Dann gibt es nur die Individuen, die auf der ganzen Welt völlig gleich sind, die alle mit den sogenannten ‚Grundrechten‘ ausgestattet sind, und alle aufgrund dieser Rechte, gemäß den universalen Prinzipien des Liberalismus, das Recht einfordern können, sich individuell zu entfalten.

Nur ein Staat, in dem es in diesem Sinne nur Individuen gibt, also atomare Einzelne, für die Kultur, Volk, Nation und Geschichte politisch bedeutungslos sind, kann im Sinne von Herrn Oberndörfer eine Republik genannt werden. Sein Programm lautet, diese Republik dem Anspruch nach für die ganze Welt zu verwirklichen. Die Deutschen sollen, als Lehre aus ihrer Schuld und ihren verhängnisvollen Taten des 20. Jahrhunderts, diese Endstufe einer Weltrepublik für sich vorwegnehmen und staatsrechtlich nur noch Individuen kennen, die universal gleich, mit gleichen Rechten ausgestattet und deshalb friedlich und schiedlich zur gegenseitigen Anregung und Entwicklung miteinander und nebeneinander leben sollten.

Was sagt die geschichtliche Erfahrung? Jeder Versuch, diese rein naturale Gleichheit nach den universalen, liberalen Prinzipien zu verwirklichen, hat immer zu schweren Konflikten geführt. Weshalb explodiert heute der Kunststaat Jugoslawien? Weil die Verhältnisse der Ethnien dort nach dem Kriege nach diesen abstrakten Prinzipien künstlich geschaffen und umgeordnet worden sind. Die gewachsenen historischen Lebensformen melden sich explosiv zurück.

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