http://www.unzensuriert.at/content/0011317-Pippi-Langstrumpf-kennt-keine-Zigeuner-mehr (8.1.):
Neger, Zigeuner und Mohr sagt man nicht mehr. Die Political Correctness hat dafür gesorgt, dass alles aus unserem Wortschatz verbannt wird, was man als Abwertung verstehen könnte. Wer also in einem Schokoladengeschäft eine Tafel Negerbrot bestellt, verstößt bereits gegen die neue, von US-Unis ausgehende Gesellschaftsordnung. Sie hat längst auch bei uns Einzug gehalten und sorgt mitunter für seltsame Blüten. So geraten nun auch die bekannten Kinderbücher in die Kritik der politisch korrekten Menschen.
Schuld ist wieder einmal die Europäische Union. Sie plant ein Verbot für Kinderbücher mit veralteten und diskriminierenden Rollenklischees. Pippi Langstrumpf, Räuber Hotzenplotz und die kleine Hexe werden vom Stuttgarter Thienemann-Verlag gerade überarbeitet. „Es ist notwendig, Bücher dem politischen Wandel anzupassen“, sagt Verlagsleiter Klaus Willberg. In „Die kleine Hexe“ wird es dann keine Negerlein mehr geben, und auch Pippi Langstrumpf kommt ohne Zigeuner aus. Man kann gespannt sein, wie sich das alles weiterentwickelt. Denn so wie Mohr im Hemd, Eskimo und Schweinegrippe werden immer mehr Begriffe tabuisiert.
Ich möchte hier auch eines meiner Lieblingskinderbücher erwähnen, Hatschi Bratschis Luftballon, das auch schon vor Langem in die Mühlen der PC geraten ist. Bin mir aber sicher, es wird die heutzutage schlimmen Zeiten überstehen.
Ergänzung:
Thomas Paulwitz (JF): Auch „Hexe“ ist diskriminierend (12.1.):
… Wer „Neger“, „Zigeuner“ oder „Autobahn“ sagt, muß raus.
… So wollen Sprachpolizisten das Sprachbewußtsein mit Hilfe der Kinderbuchklassiker manipulieren. Verlage wie Thienemann und Oetinger sprechen von „Anpassungen“, empörte Kunden von „Zensur“. Das Bewußtsein von Kindern ist noch am stärksten zu beeinflussen. Sie sind die Erwachsenen von morgen. Unverblümt erklärte der angepaßte Thienemann-Verlag in dieser Woche: „Sprache beeinflusst das Bewusstsein, und wo ein diskriminierender Begriff vermieden werden kann, halten wir es für vernünftig ihn wegzulassen.“
… Und, wenn man sich’s recht überlegt, ist das Wort „Hexe“ dann nicht ebenfalls diskriminierend? Wir dürfen gespannt sein, ob der angepaßte Verlag dem Buch nun einen neuen Titel gibt. Heißt es etwa vielleicht bald „Die kleine Fee“?
Mit dem „gewaltmäßigen“ Unterbinden, Unterdrücken, – Verdrängen!! – von Begriffen wird NICHT das „böse Bewußtsein“ ausgerottet, welches den Nutzern unterstellt wird, welches aber durchaus nicht bei jedem Nutzer vorhanden sein muß.
Das „böse Bewußtsein“ ist aber eindeutig vorhanden bei denen, die es (allen) anderen unterstellen. Und es hat ja auch einen Namen: die pathologische Unreife, die Pathologie der Normalität (Erich Fromm), „Die Krankheit der Gesellschaft“ (Dr. Wilh. Kütemeyer) oder mit dem in der Soziologie am meisten verwendeten Begriff benannt: Die „Kollektive Neurose“. Ich nenne sie seit 1992 die „Kollektive Zivilisations-Neurose“.
Die ist GRUNDLEGEND heilbar; auf natürliche Weise – ohne Medikamente oder sonstwelche wissenschaftlich-schulmedizinischen Eingriffe / Anwendungen – „einfach“ durch (Mut zur) Erkenntnis. Wahres Erkennen ist übrigens nur dem „erkennenden Bewußtsein“ möglich, dem „Höheren / wahren Selbst“, zu dem rechtzeitig – bis zur Pubertät – aufzusteigen die Menschen der zivilisierten Gesellschaft versäumen.