Kath.net: Italiens Bischöfe stellen sich gegen Homosexuellen-Ehe (29.1.):
Die italienischen Bischöfe haben die Politiker ihres Landes vor dem «Kopieren» einer liberalen Familiengesetzgebung aus anderen Ländern gewarnt. Es sei merkwürdig, wenn für den Weg zu einem entwickelten Europa die Leugnung menschlicher Werte verlangt werde, sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Angelo Kardinal Bagnasco, bei einer Sitzung des Ständigen Rates der Bischöfe am Montag in Rom. Die Familie auf Grundlage der Ehe allein zwischen einem Mann und einer Frau gehöre zu den «nicht verhandelbaren» Grundprinzipien.
Der Abschied vom Wertesystem führe zu einem «Absolutismus des Relativen» und zu einem menschlichen und sozialen Rückschritt, sagte Bagnasco, der auch Erzbischof von Genua ist. Ein falsches Verständnis von Freiheit und Selbstverwirklichung stehe ebenso hinter der sinkenden Zahl von Trauungen wie hinter der Forderung nach gleichgeschlechtlichen Ehen. Letztere werde vorgetragen, «als handle es sich um ein unausweichliches Ziel». Dabei beruhe das Wesen der Ehe nicht auf einer Übereinkunft, sondern sei «dem physischen Code der Person eingeschrieben».
In diesem Zusammenhang kritisierte der Kardinal auch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Rom zum Adoptionsrecht für Homosexuelle. «Das Recht des Kindes, nicht das Recht auf ein Kind, kommt vor jedem individuellen Wunsch», sagte Bagnasco. Der herkömmliche Familienbegriff dürfe nicht von «familienfeindlichen Ideologien» geschwächt werden.
Diese wollten «die Familie und Ehe neu definieren, das natürliche Alphabet ändern und Alternativmodelle einführen, die die Familie schwächen würden, indem sie die Desorientierung in der Erziehung mehren». Es herrsche eine «bemerkenswerte Konfusion», in der man glaube, dass die Wirklichkeit überwunden sei und keinerlei Wahrheit existiere, so Bagnasco.