Eine einfache Umfrage unter ganz normalen Deutschen nach Inquisition und Hexenjagd würde wenig überraschende Ergebnisse an den Tag bringen. Beide Phänomene gelten als blutrünstig, als finsterstes Mittelalter und werden mit religiösem Fanatismus, Spanien und dem päpstlichen Rom, auf alle Fälle jedenfalls mit der katholischen Kirche in Verbindung gebracht. Im 19. Jahrhundert wurde die antikatholische Anklage häufig als Mischung aus Sex und Gewalt dargestellt. Der „ganz normale“ Deutsche würde staunen, wenn er wüßte, daß die blutigste Hexenjagd im protestantischen Deutschland stattfand und die vielgescholtene Inquisition im Vergleich dazu geradezu „harmlos“ erscheint. Und die päpstliche Inquisition unter allen Formen der Inquisition die mildeste war. Das heute „ganz normale“ Vorurteil zu Inquisition und Hexenjagd ist vor allem ein Propagandaprodukt der Aufklärung und protestantischer Staaten.
Weiters zitiere ich hier die Zwischenüberschriften:
- Blutigste Hexenjagd im protestantischen Deutschland
- Finstere Hexenjagd entstand nicht im „finsteren“ Mittelalter
- Spanische Inquisition forderte im Verhältnis „geringe Zahl an Opfern“
- Römische Inquisition war „mildeste“ Form der Inquistion
- Inquisition „nicht idyllisch“, aber heutigen Zuständen in Justiz und Politik sehr ähnlich