http://www.kath.net/news/41965 ‚EKD-Papier Belastung für die Ökumene‘ (8.7.):
„Ich sehe mit Sorge, dass es die Evangelische Kirche den ökumenischen Partnerkirchen weltweit schwer macht, noch ernst genommen zu werden“, so Hartmut Steeb (Evangelische Allianz) im kath.net-Interview zur EKD-Orientierungshilfe.
Wer in der Ökumene „den gemeinsamen Konsens in so lebenswichtigen biblischen ethischen Fragen aufkündigt – zumal ohne vorherige intensive gemeinsame Gespräche – handelt aus meiner Sicht weder verantwortlich noch weitsichtig.“ Dies sagte Hartmut Steeb, Generalsekretär der „Evangelischen Allianz Deutschland“, im Hinblick auf die umstrittene EKD-Orientierungshilfe zum Thema Familie. Der vielfach engagierte Christ aus der württembergischen Landeskirche schlägt im kath.net-Interview vor: „Die ganze Orientierungshilfe zurücknehmen und neu starten“.
Hartmut Steeb: … Klar ist aber, dass diese Äußerung der EKD in großen Teilen der Evangelischen Kirchen weder verstanden noch akzeptiert wird. Und das ist gut so!
Nun muss man dazu natürlich auch prinzipiell sagen, dass die EKD ja keine Kirche ist, sondern ein Verbund der verschiedenen evangelischen Landeskirchen. EKD-Äußerungen haben keine Allgemeinverbindlichkeit!
Aber dass ein solch grundsätzliches Papier nur von einer Kommission erarbeitet wird und dann vom Rat der EKD durchgewunken, halte ich auch für einen großen Systemfehler.
Selbst Bischöfe der Landeskirchen hatten – wenn sie nicht in der Kommission waren oder Mitglieder des Rates sind – keine Chance, sich vor der Verabschiedung zu äußern und ihre Positionen einzubringen. Das geht bei einer solchen Grundsatzfrage ethischen Verständnisses meines Erachtens nicht. Darum ist die als Diskussionsgrundlage veröffentlichte „Orientierungshilfe“ leider zu einer Schrift der „Desorientierung“ entartet.
… Menschlich gesprochen ist die Ehe die genialste Idee seit der Erschaffung der Menschen.
Sie ist Gottes Idee. Keine andere menschlichen Freundschaften und Verbindungen werden biblisch gleichrangig angesehen. …
kath.net: Was bedeutet dieses Papier für die Ökumene?
Steeb: Das müssen natürlich die ökumenischen Partnerkirchen sagen. Ich sehe aber mit Sorge, dass es die Evangelische Kirche den ökumenischen Partnerkirchen weltweit schwer macht, noch ernst genommen zu werden.
Wer den gemeinsamen Konsens in so lebenswichtigen biblischen ethischen Fragen aufkündigt – zumal ohne vorherige intensive gemeinsame Gespräche – handelt aus meiner Sicht weder verantwortlich noch weitsichtig, sondern eher vermessen und provinziell.
Ich bin darüber sehr traurig.
Siehe dazu: https://kreidfeuer.wordpress.com/2013/06/19/ekd-positionspapier-kniefall-vor-dem-zeitgeist/
Ergänzung:
http://www.kath.net/news/41972 Bischof Genn kritisiert evangelisches Familienpapier (8.7.):
Die jüngste Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Familie bedeutet für den katholischen Bischof von Münster, Felix Genn, einen «richtigen Riss» in seinem ökumenischen Mühen. In einer Predigt im Dom von Münster kritisierte Genn am Sonntag, dass die Orientierungshilfe «alle Formen von Partnerschaft unterschiedslos auf eine Stufe» stelle.
… Natürlich, so Genn, sei es «selbstverständlich und klar, dass wir homosexuell empfindende Menschen nicht diskriminieren dürfen. Gott liebt sie ebenso sehr wie jeden anderen Menschen auch.» Das sei in der Vergangenheit nicht immer beachtet worden und habe zu vielen Verletzungen bei Homosexuellen geführt, räumte der Bischof ein.
Gleichzeitig sei aber auch klar, «dass es nicht erst aufgrund der Aussage der Heiligen Schrift, sondern bereits von der Naturordnung her, grundlegende Unterschiede zwischen der Ehe von Mann und Frau und gleichgeschlechtlicher Partnerschaft gibt.»
So könnten gleichgeschlechtliche Paare keine Kinder bekommen, während die Ehe von Mann und Frau «Grundlage für die Bildung einer Familie und das Heranwachsen von Kindern» sei. Daran festzuhalten und aus diesem Grunde gegen die Adoption von Kindern im Rahmen von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zu sein, «hat deshalb nichts mit Diskriminierung homosexuell empfindender Menschen zu tun», betonte der Bischof.
Ebenso wenig sei es vor diesem Hintergrund diskriminierend, «wenn wir mit der Ehe von Mann und Frau diejenige Lebensform in besonderer Weise fördern, welche für den Fortbestand unserer Gesellschaft die beste Grundlage bietet.» …
Ergänzung 10.7.2013:
http://www.freiewelt.net/nachricht/parzany-kritisiert-ekd-papier-zur-ehe-scharf-10003682/ (9.7.):
Die Kritik an der Orientierungshilfe der EKD zur Ehe reißt nicht ab. Jetzt hat auch der bekannteste evangelikale Prediger, Pfarrer Ulrich Parzany, seinen Unmut über die – wie oft gesagt wird – theologisch mangelhaft fundierte Schrift geäußert. »Ich schäme mich für meine evangelische Kirche«, schreibt er. Das EKD-Papier rücke von den Grundsätzen evangelischen Glaubens ab.
Praktizierte Homosexualität werde von der Bibel als sündhaft bezeichnet – und diese Aussage dürfe Parzany nicht, wie geschehen, von der EKD ignoriert werden. Für einen evangelischen Christen müsse die Bibel die oberste Autorität sein, was interessanterweise inzwischen auch der Papst sage. Parzany: »Eine Kirche, die das nicht mehr bekennt, erledigt sich selbst.«
Mehr dazu auf idea.de
Ergänzung:
Albert Wunsch: http://www.freiewelt.net/kniefall-vor-der-moderne-10003670/ (9.7.):
… Nimmt sich die EKD ernst, dann hat sie mit dem Leitgedanken „Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ gleichzeitig unterstrichen, dass nicht jede Form des Zusammenlebens eine gleiche Qualität hat. Denn so wird ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, dass z. B. bei Lebensabschnitts-Partnerschaften im Vergleich zur auf Zukunft, Liebe und Vertrauen basierenden Ehe schnell die Defizite offensichtlich werden.
… In der Presseerklärung heißt es: „Wo Menschen auf Dauer und im Zusammenhang der Generationen Verantwortung füreinander übernehmen, (…) darf die Form, in der Familie und Partnerschaft gelebt werden, nicht ausschlaggebend sein.“ Aber genau der letzte Satz weist in die Irre, da Form und Inhalt nicht einfach zu trennen sind. Hierzu Familienforscher Franz-Xaver Kaufmann:
„Wenn in einer Gesellschaft jedoch stabile und eher instabile Formen des Zusammenlebens von Erwachsenen mit Kindern als frei wählbar betrachtet werden, dann hat der Staat seine besondere Unterstützung jenen zu geben, welche die größte Chance für eine optimale Erziehungswahrnehmung bieten.“ …
Ergänzung:
Der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Hans-Joachim Jentsch übt in einem Gastbeitrag für die Mainzer Allgemeine Zeitung (27. Juni 2013, nicht online) scharfe Kritik an der jüngsten Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er wirft ihr vor, vom klassischen evangelischen Verständnis der Ehe abzurücken und seufzt: »Es ist zum Katholischwerden«. …
Ergänzung 11.7.2013:
Alexander Kissler: http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar.html?&news[action]=detail&news[id]=6842 (10.7.):
… Die EKD treibt unterdessen ihre Verwandlung in eine rot-grüne Vorfeldorganisation voran. In der Familie sei „Beziehungsgerechtigkeit zu gestalten“ — Kinder in die Kita, Männer an den Herd, Frauen zur Arbeit! –, das „Scheidungsverbot Jesu“ sei ein faszinierender Appell von relativer Bindekraft, und Evangelischsein zeige sich an der „großen Freiheit im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen.“
In einem Theaterstück der 1980er Jahre lässt Botho Strauß eine lebenslustige Frau ihrer allerbesten Freundin verkünden: „Sagt das Köpfchen zu dem Bauch: Tu, was du willst, ich will es auch.“ Wer hätte gedacht, dass damit einmal der theologische Imperativ der EKD beschrieben wäre.
Reinhard Bingener: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/evangelische-kirche-die-ekd-unter-schneider-12277577.html (11.7.):
… Die EKD ist wieder dort angekommen, wo sie vor Wolfgang Huber stand. Die Mängel des Familienpapiers sind nur ein Symptom dieses Rückschritts.
Ergänzung:
Michael Schneider-Flagmeyer (Kath.net): EKD-Papier wird zur Zerreißprobe des Protestantismus in Deutschland (11.7.):
… Wenn die EKD-Spitze in einer grundlegenden anthropologischen Frage zu einer anderen Bewertung als die Heilige Schrift kommt, dann muss doch gefragt werden, welchen Stellenwert die Bibel denn noch für die EKD-Leitung hat. …
… Was will die EKD-Leitung im Jahre 2017 nun eigentlich feiern? Den Abfall von Martin Luther und wesentlichen Aussagen der Reformation? Und was sollen wir Katholiken bei dieser Feier? Schließlich sind doch nicht wir es, die von Martin Luther abgefallen sind! …
Ergänzung 20.7.2013:
http://www.pius.info/archiv-news/717-aktuell/8084-offener-brief-an-praeses-der-ekd-schneider (15.7.):
Die kürzlich veröffentlichte „Orientierungshilfe zu Ehe und Familie“ der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat für allgemeines Entsetzen gesorgt.
Sogar nicht-christliche Medien werten das Papier, das die Ehe entgegen der Lehre Jesu als „auflösbar“ definiert, für einen Meilenstein des Werteverfalles. So schreibt J. Fleischhauer im SPIEGEL: „Wir haben hier vielmehr das Dokument eines spektakulären Versuchs der Verweltlichung von innen, wie ihn so noch keine der großen Religionen unternommen hat.“
Die skandalösen Aussagen des Dokumentes haben jetzt den emeritierten Universitätsprofessor und Ehrenpräsidenten der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Dr. Peter Beyerhaus, Leiter des konservativen, der katholischen Kirche sehr nahestehenden Instituts Diakrisis, bewogen, einen offenen Brief an den Präses der EKD, Nikolaus Schneider, zu schreiben.
Darin bezeichnet er das Schreiben der EKD als „Desorientierungshilfe“ und legt Präses Schneider den Rücktritt nahe. [Es folgt der Wortlaut des offenen Briefes] …
Ergänzung 21.7.2013:
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann hat sich kritisch zur neuen familienpolitischen Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geäußert. „Ich persönlich hätte im Text die positiven Seiten der Ehe gern deutlicher herausgestellt gesehen“, sagte Käßmann im Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ und fügte hinzu: „Wir sollten nicht immer von der Verfallsgeschichte der Ehe sprechen, sondern mehr von den Paaren, die Goldene, Diamantene oder gar Eiserne Hochzeit feiern.“ Käßmann betonte allerdings, das Papier der EKD sei kein Dogma.
„Wer will, kann jederzeit andere Vorschläge einbringen.“ Die neue Orientierungshilfe hatte in der evangelischen Kirche eine heftige Debatte ausgelöst. Kritiker sprachen von einem Kurswechsel und beklagten, dass die Ehe als Leitbild für das Zusammenleben von Mann und Frau aufgegeben werde.
Ergänzung 30.7.2013:
http://www.kath.net/news/42181 Der breite Weg der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) (25.7.):
Emeritierter Braunschweiger Landesbischof Gerhard Müller im offenen Brief zur EKD-Orientierungshilfe: „Mein Vorschlag zur Güte: Das Papier zurückziehen! Dazu gehört Größe. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er unter Niveau geraten ist?“ …
Ergänzung 28.8.2013:
http://www.kath.net/news/42541 EKD-Ratsvorsitzender: Familienpapier kein Kniefall vor dem Zeitgeist (26.8.):
Schneider: Wir wollen uns auf der Höhe der Zeit dem Heiligen Geist öffnen — Ehe für Homosexuelle: „Da wäre ich zurückhaltend“. Die Ehe und die eingetragene Lebenspartnerschaft seien „traditionell unterschiedliche Dinge“. …
Ergänzung:
http://www.kath.net/news/42572 (28.8.):
HR-Sendung: „Spiegel“-Redakteur wünscht klarere Antworten der EKD zur Moral und übt scharfe Kritik am der EKD-Orientierungshilfe zu Ehe und Familie
… Mehr klare Antworten zu Fragen der Moral wünscht sich der „Spiegel“-Journalist Jan Fleischhauer von der evangelischen Kirche. Wie er in der Fernsehreihe „Horizonte“ des Hessischen Rundfunks (Frankfurt am Main) am 24. August sagte, sei es „ein Irrweg“, wenn die Kirche den Menschen nicht mehr deutlich mache, was sie für richtig halte. Wenn etwa ein 50-jähriger Ehemann seine Gattin für eine 30 Jahre jüngere Frau verlasse, sollte die Kirche sagen: „Das ist nicht anständig. Das tut man nicht.“
Scharfe Kritik übte Fleischhauer auch an der Orientierungshilfe des Rates der EKD zur Ehe und Familie. Sie sei kein besonders erfolgversprechendes Programm, sondern trage zur Selbstsäkularisierung der Kirche bei. Das Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Fleischhauer bedauerte, dass die Kirche in dem Papier die Mehrheit der Bevölkerung aus dem Blick verliere, „denn 98 Prozent der Kinder und Jugendlichen wünschen sich die Ehe“. Weiter meinte er: „Wenn man für alles Verständnis hat, dann wird man irgendwann beliebig.“ …
Ergänzung 9.9.2013:
http://www.kath.net/news/42723 Warum die ‚Orientierungshilfe‘ auf Kritik stoßen muss (8.9.):
Der badische Landesbischof [Ulrich Fischer] gibt den Medien die Schuld am anhaltenden Protest. …
Ergänzung 14.9.2013:
Ärzte, Bürgermeister, Fürsten, Hochschullehrer, Ingenieure, Juristen, Ökonomen, Pädagogen und Pfarrer fordern Selbstkritik und Umkehr beim Rat der EKD …
Definition von Ehe = auf frz. „mariage“, von „mari“ = Ehemann = der von junger, keuscher Ehefrau bezirzte Ehemann zwecks Zellteilung mit ihr. Wenn also in Europa die Frauen ihre Bestimmungsaufgabe wegen ständig wachsender Kopflastigkeit in den letzten Jahrzehnten e v a -lutiv bewusst nicht mehr oder immer später (….heiraten, bezw. gebären) wahrnehmen, kann die eingeborene Gattung nur durch Einwanderung Nicht-intellektueller Volksschichten überleben. Daher auch halten u.a. die Talibans ihre pubertierenden Frauen unter — völlig masslosem, daher verbrecherischem — Verschluss, damit das Fortpflanzen ihrer Gattung nicht vom weiblichen Geschlecht abhängig werde, wie das in Europa mehr und mehr der Fall ist. Die beiden Geisteshaltungen — die einen frevelhaft halbnackt, die anderen menschenverachtend luftabschnürend bis zu 98 % verschleiert – könnten unterschiedlicher nicht sein. Soll also der Islam(ismus) die Fortführung des Christentums, wie jenes des Judentums sein ?
Religion entstanden vor X-10-tausenden von Jahren aus ausgedehnterem Ahnenkult über Errichtung von Pharaonendiktatur, über griechisch/römische Allerweltsgötter bis zum jüdischen Befreiungsglauben und daraus folgendem Christen- & Islamtum, auch zur Disziplinierung zwecks Leistung von Fronarbeit und Kriegsdienst des sonst zu ausschweifenden Volkes > und Fortpflanzung der Art, konnten doch bis ins 19.Jhdt nur wohlbestallte Bürger offiziell heiraten. Seitdem verkommt der Begriff „Ehe“ undank der Libera-Lisi-erung der Ehescheidung in den letzten Jahrzehnten dramatisch bis zu der heutigen Abartära der Homo-kultur mit Adoption ohne Einschränkungen. Eine Umkehr dieser verhängnisvollen Ent-Wicklungen ist weder in unseren westlichen Kulturen noch im Vorderen Orient absehbar. Beide irren völlig, weil sie keine Lösung eines einvernehmlichen Zusammenlebens vorführen und da diese ihre Haltungen nie ändern werden, kann dieser unver-söhn- liche KAMPF DER KULTUREN nur im Welt-Chaos enden.
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