Birgit Kelle kritisiert feministische Meinungsdiktatur

http://www.idea.de/detail/glaube/detail/journalistin-warnt-vor-meinungsdiktatur-25984.html   (28.9.):

Vor Tendenzen zu einer Meinungsdiktatur in Deutschland hat die Journalistin Birgit Kelle (Kempen/Niederrhein) gewarnt. Die Mutter von vier Kindern, die durch ihr Eintreten für Ehe und Familie in Talkshows bekannt geworden ist, sprach auf dem „Allianztag“ der Deutschen Evangelischen Allianz am 28. September in Bad Blankenburg (Thüringen). Die Katholikin kritisierte unter anderem eine „Diktatur des Feminismus“ in der veröffentlichten Meinung.

Danach müsse eine Frau heute erwerbstätig sein, nach Karriere streben, möglichst unabhängig von ihrem Mann sein und ihr Kind nach der Geburt möglichst schnell in einer Krippe betreuen lassen. Frauen, die als Hausfrau und Mutter tätig seien, würden als „Heimchen am Herd“ verspottet und als unemanzipiert dargestellt. Diese Diskreditierung führe zu einer Schweigespirale. Viele Frauen trauten sich nicht mehr zu sagen: „Ich bin Hausfrau und Mutter und finde das großartig.“

Kelle kritisierte ferner, dass die Medien den Eindruck erweckten, die Gesellschaft bestehe in erster Linie aus Alleinstehenden, Geschiedenen, Alleinerziehenden und homosexuellen Lebensgemeinschaften. Dabei lebten 80 Prozent der minderjährigen Kinder bei ihren verheirateten Eltern. Kelle: „Die Familie mit Vater, Mutter und Kind ist gelebte Realität.“ Allerdings komme sie in der Berichterstattung und in Filmen kaum noch vor.

Die Journalistin beklagte ferner eine Intoleranz bei jenen, die selbst Toleranz einforderten. So sei sie selbst massiv beschimpft worden, weil sie in Talkshows gegen die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften und ein volles Adoptionsrecht für solche Partnerschaften argumentiert habe. Kritiker hätten sie unter anderem als „Nichte des Teufels“ und „Hexe“ bezeichnet.

Kelle rief Christen dazu auf, ihren Glauben und ihre Werte in den öffentlichen Diskussionen trotz Gegenwind zu bekennen. Allerdings vermissten viele die Unterstützung der eigenen Kirche: „Wann hat zuletzt ein Kirchenleiter klar Stellung bezogen gegen Abtreibung und Homo-Ehe?“ Die Kirchen ordneten sich zunehmend dem Hauptmeinungsstrom unter.

Ein Beispiel dafür sei die Orientierungshilfe der EKD zu Ehe und Familie. Das Papier sei aber alles andere als eine „Orientierung“. Es rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Der Allianztag, an dem rund 100 Vertreter von örtlichen Evangelischen Allianzen teilnahmen, stand unter dem Thema „Akzeptanz, Toleranz oder Meinungsdiktatur“. …

Ergänzung 8.10.2013:

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3431578/frauenstreit-um-den-wert-muetter.story   (8.10.):

„Ein glückliches Dasein als Mutter und Ehefrau ist nicht vorgesehen“, beklagt die deutsche Autorin und vierfache Mutter Birgit Kelle die geringe gesellschaftliche Anerkennung von Frauen, die auf Karriere verzichten — und empört damit vor allem Feministinnen. …

… Ihre Gelassenheit erklärt sich auch daraus, dass sie Hunderttausende Frauen hinter sich weiß. Frauen, die sich wie sie für einen längeren Lebensabschnitt für die Rolle der Voll- oder Teilzeitmutter entschieden haben. In Österreich sind es von den rund 750.000 Müttern mit Kindern unter 15 Jahren immer noch knapp 70 Prozent, die nicht oder nur teilzeiterwerbstätig sind. Was die 38-Jährige empört? Dass Vollzeitmütter als „Heimchen am Herd“ diffamiert werden. „Früher wurde Druck erzeugt, dass wir zu Hause bleiben, heute gibt es den Gegendruck, dass wir erwerbstätig sein müssen. Wir werden von einer Rolle in die andere gedrängt. Heute müssen wir dafür streiten, bei unseren Kindern bleiben zu dürfen. Ein glückliches Dasein als Mutter und Ehefrau ist nicht vorgesehen. Im Gegenteil, es wird als Verrat an der Frauensache gesehen.“

… „Wo nur noch eine Meinung herrscht über das einzig richtige Frauenleben, da ist kein Platz mehr für Toleranz. Wenn — wie es derzeit der Fall ist — Politik und Medien sich über das richtige Frauenbild einig sind, wird es zum Meinungsdiktat.“ …

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5 Antworten zu Birgit Kelle kritisiert feministische Meinungsdiktatur

  1. ausgeblogt schreibt:

    mein Senf dazu unter Helikopter-Eltern

    zu den Befeuerern der Schimpforgie gegen „Frauen wie mich“ oder BK
    ein Springer-Artikel, gestern im HA, Funk-Intendantin Dagmar Reim: „Traut euch an Kinder und Führungspositionen“
    http://www.abendblatt.de/kultur-live/article120458691/Dagmar-Reim-Traut-euch-an-Kinder-und-Fuehrungspositionen.html

    Gern! Aber bitte nacheinander! Und sorgt dafür, dass Wiedereingliederung leichter wird.

  2. ausgeblogt schreibt:

    von Kirchen & Co erwarte ich gar nichts ! 😦
    und die Forderung eines Familienarbeitsgehaltes kam ganz massiv von frühen Gleichberechtigungskämpferinnen sowie der dhg, als die Evangelikalen noch mit Gottes Lohn, „du hast doch die Liebe deienr Kinder“ und Appel*Ei wedelten

    Bon

    • ausgeblogt schreibt:

      von Kirche & Co halte ich gar nichts, so lange sich Frauen immer noch fremdschämen müssen*…

      – dafür, dass sie in Isolation leben
      – für häusliche Gewalt (nicht nur in den „niederen“ Etagen!)
      – oder für die ihnen zugefügten Vergewaltigungen

      das alles auf dem Fundament dieses „Wohlstandschristenthuuums“, unser jüdisch-christlichen, katholisch-protestantischen Wurzeln, welche Kultur und Gesellschaft, Politik und Recht überfluteten ! )

      *(oder sich erpresserisch bekehren müssen, um irgendwo dazu zu gehören)

  3. ausgeblogt schreibt:

    Traurig. Kirche & Co (Freikirche) werden meine Sympathie vor allem in der Geschlechter-und Familienfrage nicht mehr bekommen.Ferner sind sie Konkurrenten wie die Parteien. Es hat lange gebraucht, mich – nach Freikirche – von meiner ersten, einstigen religiösen Heimat abzunabeln. Und eine kirchliche, quasi inhaltslose werbende TV-Sendung wie Tacheles kann mich nicht mehr beeindrucken.
    Wenn Frau Kelle nun ein Loblied auf die Mutter vor der evangelischen Allianz singt, dann enthält das keineswegs alle Schattierungen, die frau dort erfährt. Eine „Initiation“ als Mutter als einziger und großer Bestimmung kann dort sehr abrupt einhergehen mit dem Hintersichlassen all des bisher Erlangten, Gewordenen , während die Männer sich ihre Egotrips bewahren und ausbauen. Und wenn ich mit 40 über Mutterschaft berichte und noch mittendrinnen im Geschäft stehe, dann ist es etwas anderes als der reflektierte „Nachzustand“. Seltsam, dass es darüber so gut WIE KEINEN AUSTAUSCH öffentlich (unter Frauen) gibt!
    In den Jahren, in denen ich noch hin und wieder eine evangelische Akademie besuchte, hat bereits keinerlei Verbindung mehr zu den Menschen dort stattgefunden…. Ein Vortrag – und aus….(Im Vergleich zu Freikirche per se unverbindlich) Die Themen hatten sich verändert gegenüber denen in den 70er/80er, ja noch 90er Jahren. Überhaupt gibt es weit und breit keine (Frauen)Gruppen mehr…Spaltung perfekt. Frauen haben sich in die Privatheit zurück gezogen. Sind sich selbst überlassen in ihrer Ambivalenz. Der „Anschluß“ in dem einen oder anderen Lager ist formal und nach aussen vollzogen.
    Sich auf die „typischen“ (und gealterten) Kirchenfrauen von heute einlassen?
    Aktuell habe ich da um mich evtl. einer Reise anzuschliessen gegoogelt und war schnell bedient….Das ist es nicht mehr. (und schon gar nicht nach den sprachlichen Kapriolen der verschiedenen „Epochen“ )
    Nicht mit meinen Erfahrungen….aber auch die werden bedeutungsloser. Und so verblassen wie die Erinnerungen…Wie lange habe ich nicht mehr bei G. Sennlaub gelesen oder bei Ngaire Thomas :- )
    Wahrlich ausgeblogt

  4. vorher - nachher schreibt:

    mein letzter Kommentar dazu:
    ich selber war noch Hausfrau/Familienfrau von einem anderen Kaliber. Zu 99 Prozent ohne Unterstützung.
    Es wundert mich immer, wie die Propagansistinnen für eine andere Betreuungskultur und wohl noch involviert in das häusliche Geschehen selber von einer Glaubenskonferenz zum nächsten Spektakel jachten, wie sie es organisieren können, um heute in Talkshow X zu sitzen und morgen in einem Magazin….Termine über Termine. Artikel schreiben, Presse bei Laune halten, Bücher vorstellen…. (oder eine Kinderarztpraxis nebenher führen)
    „Richtige“ Hausfrauen kamen noch ohne Anerkennung, Ruhm, Mittelpunktsgehabe, Outputs, Events, Belohnungen und all diese „weltlichen Todsünden“ in eigener Sache aus 😦 …konnten sich selten loseisen, fanden sich an Orten wieder, wo es das „Oberhaupt“ hingezogen hatte und führten eher ein Leben als Kellerasel…
    Gottgewollt, aber unklug. Frau sollte beizeiten auch in sozialer Hinsicht vorbeugen für die Zeit DANACH!

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