Die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sind weitgehend ausgeräumt. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS aus dem Vatikan erfuhr, kam die von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfkommission zu dem Ergebnis, dass dem Bischof beim 31 Millionen Euro teuren Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten sei. Angeblich wird in dem aus drei Geistlichen und zwei Wirtschaftsprüfern bestehenden Gremium noch um abschließende Formulierungen gerungen.
Der Bericht soll in den kommenden Tagen der Deutschen Bischofskonferenz und dann der Bischofskongregation im Vatikan vorgelegt werden. Anschließend entscheidet Papst Franziskus, wie es mit Tebartz-van Elst und dem Bistum weitergeht. Der Pontifex hatte Tebartz-van Elst im Oktober eine Auszeit verordnet.
Die Bischofskongregation erwägt nach FOCUS-Informationen, das 1827 gegründete Bistum Limburg aufzulösen. Es würde dann in seine Herkunftsdiözesen Trier und Mainz eingegliedert. Alternativ überlegt man im Vatikan, einen Administrator für den Bischofssitz zu ernennen. Dieser wäre ausschließlich dem Heiligen Stuhl Rechenschaft schuldig und würde ohne Mitspracherecht des Domkapitels eingesetzt.
http://kath.net/news/44646 ‚Focus‘: Vorwürfe gegen Tebartz-van Elst sind ‚weitgehend ausgeräumt‘! (26.1.)
Peter Winnemöller: http://www.freiewelt.net/limburg-und-doch-kein-protz-10022885/ (27.1.)
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Michael Schneider-Flagmeyer: http://blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=2295 Spekuliert das Magazin “Focus” über Limburg? (27.1.):
… Sofort widersprach der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp und nannte die Aufteilung des Bistums reine Spekulation. Er bestritt, dass die Kommission ihren Bericht beendet habe – dieses sei erst im Verlauf des Februars zu erwarten – und auch, dass Bischof Tebartz-van Elst weitgehend durch die Kommission entlastet sei. So lautete die Meldung der Katholischen Nachrichten Agentur KNA. Gleichtzeitig wurde im Hessischen Rundfunk in der “Hessenschau” behauptet, dass hinter der Focusmeldung “konservative Kreise steckten”.
Das bedarf allerdings doch einer genaueren Betrachtung.
Zunächst einmal muss doch festgestellt werden, dass der “Focus” in Sachen Kirche und Religion sehr wenig konservativ ist, sondern eher kirchenkritisch bis kirchenfeindlich und ausgesprochen religionsskeptisch. Auch jetzt noch nennt er Tebartz-van Elst einen “Prunkbischof” und war und ist ihm keineswegs so wohlwollend gegenüber eingestellt, wie das die Macher der “Hessenschau” wohl sehen.
Es sieht viel mehr danach aus, dass die böswilligen Verleumder in den Medien und ihre kirchlichen Zuträger ihre Felle davonschwimmen sehen. Und dazu haben sie wohl allen Anlass. Dass aus der Arbeit einer solchen Kommission etwas von der Ergebnissen durchsickert, wird heute niemand mehr wundern. Werden doch selbst Vorgänge aus dem Konklave “von hinten durch die Brust ins Auge” an die Öffentlichkeit gebracht, obwohl darauf die Strafe der Exkommunikation steht. In unserer Mediengesellschaft ist nur noch sehr wenig wirklich geheim zu halten, wie uns die Vorgänge um die NSA lehren. Und dass Rom längst weiß, in welcher Richtung der Stecken der Kommission schwimmt, wird auch niemand überraschen. Haben doch die Herren Bischofsfeinde in Limburg längst vorgebeugt. Sogar der vom Heiligen Stuhl eingesetzte Generalvikar spricht davon, dass vom Prüfungsbericht allein nicht das Schicksal des Bischofs abhängt.
Also sollte Herr Kopp im “allmächtigen” Sekretariat der Bischofskonferenz keine Nebelkerzen werfen. Sie könnten zu seiner eigenen Unsichtbarkeit führen.
Jeder Beobachter der politischen und gesellschaftlichen Szene weiß, was das Wort Spekulation bedeutet. Es heißt: Wir sagen dazu nichts. So wurde die Meldung über den Rausschmiss eines Bundesministers als reine Spekulation bezeichnet, bevor er denn wenige Tage später wirklich gefeuert wurde.
Dass ein so großes und immerhin weit angesehenes Magazin wie der “Focus” sich die Meldung, die es aus Rom haben will, aus den Fingern gesaugt hat, ist aus der oben geschilderten Haltung des “Focus” der Kirche und der christlichen Religion gegenüber mehr als unwahrscheinlich. Dem Magazin jetzt zu unterstellen, konservative Kreise – was immer das auch heißen mag – seien verantwortlich für die Meldung, glaubt doch wohl von den Bischofsgegnern in Kirche und Medien niemand ernsthaft. Soll hier vielleicht noch Druck auf die Fertigstellung des Kommissionsberichtes ausgeübt werden?
Sollte sich die Meldung zumindest teilweise als wahr herausstellen, stehen eine Reihe von Leuten aus Bonn, Limburg, Frankfurt und Wiesbaden wirklich im Nebel, der aus den von ihnen selbst geworfenen Kerzen entstanden ist.
Bis Rom jedenfalls reicht dieser Nebel nicht! Dort weiß man nun wirklich allzu gut, was die Krise in Limburg ist und dass diese zunächst mit dem Bischof Tebartz-van Elst wenig zu tun hat. Dort wird man dem in deutschen Kirchenangelegenheiten überaus erfahrenen, nach Deutschland entsandten Kardinal Lajolo mehr glauben als dem Limburger Klüngel. Dass das Bistum mit einem neuen Bischof nicht einfach zu befrieden ist, sollte ja nun wirklich langsam jedermann einsichtig geworden sein, nachdem die “Bischofskritiker” in ihrer unversöhnlichen Feindschaft ihre wahren Ziele nicht zuletzt durch Herrn zu Eltz mehr als deutlich gemacht haben. Sie wollen eine andere Kirche als die römisch-katholische, vom Nachfolger Petri geleitete, wie sie das II. Vaticanum in der dogmatischen Konstitution über die Kirche “Lumen Gentium” festgeschrieben hat.
Und so erscheint es auch nicht abwegig, dass man in Rom an eine Auflösung des Bistums denkt und an die Aufteilung unter die Nachbarbistümer. Auch die schwindende Zahl der aktiven Katholiken läßt solche Vorstellungen nicht nur spekulativ erscheinen.
Aber da man dem Heiligen Geist keine Geleise bauen soll und kann, auf denen er fahren muss, kann das Ganze doch noch zu einem für die gesamte deutsche Teilkirche guten Ende führen. Darauf vertrauen alle, die Jesus Christus, “der in seiner Kirche lebt und wirkt” (trostreicher Rosenkranz), nicht nur mit den Lippen folgen, sondern mit ihrem ganzen Herzen und all der Kraft ihres Hoffens und Vertrauens.
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Früher glaubte ich: „vor Gott sind alle Menschen auf diesem Erdball gleich und „wo die Liebe hin fällt“
Katholische Kirche, als auch evangelikale Freikirchen basieren in meinen Augen auf ZWANG, Fraktionismus und Abgrenzung Freund/Feind.
Und es ist nicht anders zu erwarten, asl dass sich eine katholische Kirche ENTLASTET!
Wo bleibt der Empörungsbericht über jenen Bischof, dem eine altkatholische kinderreiche Familie drei Mal lieber ist??? 😦 (und auf wessen Schultern basiert diese „Reichvergrösserung“)
in diesem Zusammenhang eine Presseerklärung:
Pressemeldung 30.01.2014
Verband Familienarbeit e.V.
Rentendiskussion weiter im patriarchalen Denken gefangen
Wer sind die Gewinner und Verlierer der schwarz-roten Rentenpolitik? – So wurde in den Tagesthemen der ARD am 29.1 gefragt. Als Gewinner wurden die Rentner und als Verlierer die Jungen ausgemacht. Das mag zwar richtig sein, lenkt aber vom Kern des Problems ab.
Der stellv. Vorsitzende des Verbands Familienarbeit, Dr. Johannes Resch, meint dazu: „Der Konstruktionsfehler unseres Rentenrechts liegt darin, dass die Renten der Erwerbstätigen allein von ihren Sozialabgaben abgeleitet werden, obwohl diese nur das Alter der vorangegangenen Generation finanzieren. Die eigenen Renten einer Generation werden dagegen ausschließlich von deren Kindern bezahlt und deshalb ausschließlich durch Kindererziehung erarbeitet, die aber zu keinem angemessenen Rentenanspruch führt.
Eltern, die diese Leistung erbringen, erhalten sogar meist weniger Rente als die, die keine Kinderkosten hatten und sich nur in geringem Umfang über ihre Steuern daran beteiligt haben. Der neue geringe Zuschlag für ältere Mütter wird in den Medien als Belastung der Jungen hingestellt. Die weit höhere Belastung der Jungen durch die meist hohen Ansprüche kinderloser Rentner/innen werden dagegen verschwiegen.
Benachteiligt sind immer die, die Kinder hatten oder haben. Hier liegt auch der wichtigste Grund für die zunehmende Familienarmut. Die Überforderung der Jungen ist erst eine Folge davon, dass kinderlose Bürger/innen zwar von der Sorge für Kinder freigestellt werden aber die erwachsen gewordenen Kindern sie im Alter trotzdem versorgen müssen.
Der ideologische Hintergrund für unser fehlkonstruiertes Sozialsystem liegt in einem tiefverwurzelten patriarchalischen Denken in Form einer Überbewertung der früher meist von Männern geleisteten Erwerbsarbeit und Unterbewertung der von Frauen geleisteten Erziehungsarbeit. – Da immer mehr Frauen kinderlos bleiben und die Väter die Last der Mütter mittragen müssen, ist aus der Frauen- längst eine Elterndiskriminierung geworden.
Eine Korrektur der schon seit der Rentenreform 1957 bestehenden Schieflage ist nur dadurch erreichbar, dass die Erziehungsarbeit der Erwerbsarbeit auch finanziell gleichgestellt wird, da diese Leistung heute – im Gegensatz zu früher – nicht nur der sozialen Sicherheit der Eltern dient, sondern der Gesamtgesellschaft.“
Im Auftrag des Verbandes Familienarbeit e.V.
Dr. Johannes Resch
„ZWANG, Fraktionismus…“
Seh‘ ich nicht so. Ich wünsche Ihnen Begegnungen, die zu einer objektiveren, versöhnlicheren Sicht des Daseins führen.