http://www.nachdenkseiten.de/?p=23268#h02 (12.9.):
- Warum der Westen Russland braucht – Die erstaunliche Wandlung des Zbigniew Brzezinski [Juli 2012]
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Der 1928 geborene Zbigniew Brzezinski ist eine der schillerndsten Figuren der außenpolitischen Elite der Vereinigten Staaten. Seine Schriften bestechen durch ihren Sinn für die machtpolitische Realität und irritieren zugleich durch die Konsequenz, mit der diese Machtpolitik entfaltet wird. Da Brzezinski an der Gestaltung des Kalten Krieges aktiv beteiligt war und bis heute eng mit den politischen Eliten Amerikas verbunden ist, sind seine Bücher nicht nur historische, sondern immer zugleich auch politische Dokumente, die einen tiefen Einblick in das Selbstverständnis amerikanischer Außenpolitik gewähren. Nun ist Brzezinski mit einem neuen Buch an die Öffentlichkeit getreten. Dieses trägt den Titel „Strategic Vision“ und ist insofern höchst bemerkenswert, als Brzezinski darin eine weitreichende politische Wende vornimmt. Er fordert eine umfassende Revision der bisherigen Ausrichtung der amerikanischen Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges. Die zentrale These des Buches lautet, dass die USA sich heute in einer ähnlichen Situation befinden wie die Sowjetunion in den 80er Jahren.Ging es in seinem letzten großen Buch „The Grand Chessboard“ noch darum, die politische Kontrolle über Zentralasien zu gewinnen und sprach er 2008 immerhin noch von einer „Second Chance“ zur Errichtung einer unipolaren Welt, so gesteht er jetzt ein, dass der Machtverlust der USA und die multipolare Welt Realität geworden sind. Damit kommt es zu einer ganzen Reihe von Neubewertungen. Am erstaunlichsten ist, dass er seine radikale Gegnerschaft gegenüber Russland, die in all seinen früheren Büchern direkt oder unterschwellig präsent ist, aufgegeben hat. Mehr noch: Für das Überleben des Westens sei es zentral, Russland zu integrieren.
Quelle: Hauke Ritz/BlätterAnmerkung Albrecht Müller: Auf diesen früheren Beitrag (2012) in den „Blättern“ machte mich Jens Berger nach Lektüre meines Artikels vom 8. September über „Bemerkenswertes zum Kalten Krieg …“ aufmerksam. Ich hatte dort in einer Anmerkung über den US-Präsidentenberater und Geostrategen Zbignew Brzezinski nicht von einer Veränderung der Position dieser Person berichtet. Das stimmt und ich danke Jens Berger für den Tipp. Aber ob sich die Haltung Zbignew Brzezinskis zur Zusammenarbeit mit Russland wirklich geändert hat, ist angesichts der Wendigkeit dieser Person nicht mit Sicherheit vorherzusagen. Auf jeden Fall ist der Artikel von Hauke Ritz sehr lesenswert und aktuell. Deshalb heute noch einmal dieser Hinweis. …
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Hat dies auf Aussiedlerbetreuung und Behinderten – Fragen rebloggt.
Hat dies auf Freiheit, Familie und Recht rebloggt und kommentierte:
Es ist eine Tatsache, das der Westen Russland braucht. Deshalb ist und bleibt es unverständlich, warum der Westen Sanktionen gegen Russland beschlossen hat. Diese Sanktionen werden das Gleichgewicht in Europa zerstören und damit auch die EU!