Mathias von Gersdorff: http://jungefreiheit.de/kolumne/2014/familien-synode-in-der-wahrheit-christi-bleiben/ (30.9.):
Vom 5. bis zum 19. Oktober 2014 wird im Vatikan eine Bischofssynode unter dem Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ stattfinden. Solche Synoden sind nicht ganz außergewöhnlich, und so nimmt die große Öffentlichkeit meist wenig Notiz von ihnen. Diesmal ist es anders: Der deutsche Kardinal Walter Kasper hielt vor der Versammlung der Kardinäle (Konsistorium) am 20. und 21. Februar 2014 in Rom eine Ansprache, die den Diskussionsrahmen abstecken sollte. Er regte an, darüber nachzudenken, ob man wiederverheiratete Geschiedene zum Empfang der Kommunion zulassen sollte. Seitdem ist eine hitzige Diskussion im Gange. Es haben sich mehrere Meinungsströmungen gebildet, die völlig konträre Ansichten vertreten. …
… Die Verteidiger der traditionellen Lehre über Ehe und Familie sind unterdessen nicht untätig geblieben. So wird unmittelbar vor der Synode das Buch „Remaining in the Truth of Christ“ der Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke, Carlo Caffarra, Velasio De Paolis und Gerhard Ludwig Müller auf englisch und italienisch erscheinen. Auf deutsch wird am 3. Oktober „Das wahre Evangelium der Familie: Die Unauflöslichkeit der Ehe: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ des Professors für Pastoraltheologie in Rom Juan José Pérez-Soba herauskommen. Das Buch mit einem Vorwort von George Kardinal Pell wurde aus dem Spanischen übersetzt und wird im Verlag Media Maria erscheinen. Es zeigt akribisch die Unhaltbarkeit von Kaspers Vorschlag (ausführliche Besprechung folgt). …
http://www.katholisches.info/2014/09/09/wer-sind-die-teilnehmer-der-bischofssynode-zur-familie/:
… Aus dem deutschen Sprachraum stammen damit folgende Synodalen: Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz; Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn von Wien als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz; Bischof Markus Büchel von Sankt Gallen als Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz; Kardinal Gerhard Müller als Präfekt der Glaubenskongregation; Kardinal Kurt Koch als Vorsitzender des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen; Kardinal Walter Kasper (vom Papst persönlich ernannt) sowie Ute Eberl als Auditorin. …
———————————–
Ergänzung 2.10.2014:
Der St. Pöltner Diözesanbischof meint zum Thema Kommunion für Geschiedene, die wieder geheiratet haben, hier könne es keine „Ideallösungen“ geben.
Die Presse: Sind Sie enttäuscht, als Familienbischof von der Familiensynode, die am Sonntag in Rom beginnt, ausgeschlossen zu sein? …
———————————
Ergänzung 5.10.2014:
————————————
Ergänzung 7.10.2014:
… Der Heilige Stuhl veröffentlichte auf seiner Internetseite die Rede korrekt folgendermaßen in deutscher Übersetzung:
Wir alle sind Sünder. Auch für uns kann es die Versuchung geben, aus Gier, die in uns Menschen immer vorhanden ist, den Weinberg „an uns zu reißen“. Der Traum Gottes kollidiert stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes „vereiteln“, wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist schenkt uns die Weisheit, die über das Wissen hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten.
Den deutschen Kommentar zur Direktübertragung von CTV und Radio Vatikan, die auch von EWTN, K-TV und Radio Horeb übernommen wurde, übersetzte Pater Bernd Hagenkord SJ folgendermaßen:
Der Geist schenkt uns die Weisheit, die über die Lehre hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten. …
http://www.kath.net/news/47810 Die deutsche Synoden-Sonderwurst (6.10.):
… Nachtrag:
Im Laufe des Vormittags wurde auf der Internetseite des Vatikans eine korrigierte Version veröffentlicht. …
———————————————
Ergänzung:
http://www.freiewelt.net/nachricht/nikolaus-schneider-hofft-auf-oekumenische-impulse-10043969/ (7.10.):
… Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider erwartet von der römischen Synode nun »ökumenische Impulse« auch für die EKD »zu diesem Themenbereich«. Schließlich gehe »der Wandel des Familienbildes in der Gesellschaft an keiner Kirche spurlos« vorüber, wie er sagte. Schneider verwies dabei auf die konfessionsverschiedenen Ehen in Deutschland, für die ökumenische Antworten von Bedeutung seien. Schneider zeigte sich optimistisch, denn Papst Franziskus habe »signalisiert, dass die Lehre der Kirche den Bezug zur Lebenswirklichkeit der Menschen nicht verlieren darf«. …
————————————-
Ergänzung:
„Die Mehrheit der deutschen Bischöfe sind mit dem Vorschlag Kaspers einverstanden“, sagte Reinhard Kardinal Marx am Montag, und meinte damit unumwunden die Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion. Er ergriff in der Synodenaula das Wort gleich nach der Relatio des Berichterstatters Kardinal Erdö. Österreichs Kardinal Schönborn pflichtete Kasper bei. Der deutschsprachige Episkopat geht in der Bischofssynode sofort in die Offensive und bemüht sich um Themenführerschaft. Die Neuauflage der Rheinischen Allianz ist im deutschen Sprachraum bereits vollzogen. Die „liberale“ Partei hat sich gut organisiert. …
—————————
Ergänzung:
Matthias Gaudron: http://pius.info/archiv-news/892-kirchenkrise/9002-eine-neue-autonome-ehemoral (7.10.):
Die Erwartungen eines Diözesanbischofs an die Bischofssynode
Der Bischof von Antwerpen, Msgr. Johan Bonny, hat in einem fast 30 Seiten langen Schreiben seine Erwartungen an die Bischofssynode, die vom 5. bis 19. Oktober zum Thema „Die pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“ in Rom tagen soll, zu Papier gebracht. Kurz gesagt: Nach den Vorstellungen des belgischen Bischofs soll in Zukunft jeder selbst mit seinem Gewissen ausmachen dürfen, was für ihn in Hinsicht auf Ehe, Familie und sexuelle Beziehungen moralisch vertretbar ist. …
————————————-
Ergänzung 8.10.2014:
Die römische Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica setzt einen Überraschungscoup und eilt pünktlich zum Beginn der Bischofssynode Kardinal Walter Kasper zu Hilfe. Dafür verzerrt die Zeitschrift mit der besonderen Nähe zum jeweils regierenden Papst das Konzil von Trient.
Zur Unterstützung der These von Kardinal Walter Kasper holte die vierzehntägig erscheinende Zeitschrift mit päpstlichem Imprimatur eine Geste aus dem Keller, die dort seit Jahrhunderten verstaubte. Eine Geste des Konzils von Trient für die wenigen Katholiken der griechischen Inseln, die unter venezianischer Herrschaft standen, von denen einige im dort vorherrschenden byzantinischen Ritus eine Zweitehe eingingen.
… Die Ausnahmesituation, wie sie auf den griechischen Inseln der Seerepublik Venedig herrschte, erledigte sich wieder von selbst, als die Inseln vom Osmanischen Reich besetzt wurden und für Venedig verlorengingen. Sie wiederholte sich nie mehr, nicht einmal mehr für jene ostkirchlichen Gemeinschaften, die sich mit der Kirche von Rom unierten. Von ihnen wurde vorab ein Glaubensbekenntnis verlangt, mit dem sie ausdrücklich die Unmöglichkeit einer Zweitehe anerkannten.
Der Artikel der Civiltà Cattolica verstärkt den Eindruck, daß es im Umfeld von Papst Franziskus eine strategische Planung zum Thema gibt, die jene „Öffnung“ für wiederverheiratet Geschiedene fördert, deren Wortführer nach außen Kardinal Walter Kasper ist. …
Die Bischofssynode tagt in Rom und die Fronten klären sich. Die deutschen Synodalen lassen keinen Zweifel, daß sie die Unauflöslichkeit der Ehe kippen wollen. Daß sie ihre Forderung in salbungsvolle Worte kleiden, ändert an der Absicht nichts. Die mit vatikanischer Druckerlaubnis erscheinende Jesuitenzeitschrift Civiltà Cattolica eilte mit dem Aufsatz eines „jesuitischen Winkeladvokaten“ Kasper zu Hilfe. Der bekannte Historiker Roberto de Mattei verfaßte eine spitze Antwort auf die „venezianische Zweitehe“ von Pater Giancarlo Pani….
——————————
Kardinal Peter Erdö machte den Anfang am Beginn der Bischofssynode. In seiner Eröffnungsrede, Relatio ante disceptationem, signalisierte er eine Öffnung in Richtung Änderung der pastoralen Praxis in Sachen kirchlicher Lehre zu Ehe und Familie. Gleichzeitig setzte er einige Marksteine, über die es besser sei, nicht hinauszugehen: Humanae vitae, die ernsthafte Vertiefung der orthodoxen Praxis oder eine Trennung von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Zu erklären, daß „auch die Geschiedenen Teil der Kirche sind“, wie es Erdö tat, war allerdings keine Neuigkeit. Niemand hat das je in Zweifel gezogen. Daran erinnerte erst jüngst auch Kardinal Velasio De Paolis, einer der Gegner von Kaspers These einer „neuen Offenheit“.
Mit Beginn der Diskussion wurde es richtig lebendig. Die Front der Befürworter eines „aggiornamento“ leistete sofort die Löwenarbeit. Es geht um die Themenführerschaft. Von den 70 Redebeiträgen am Montag und Dienstag machte sich eine große Mehrheit in der einen oder anderen Form die These von Kardinal Walter Kasper zu eigen, die dieser beim Konsistorium im vergangenen Februar vorbrachte. …
—————————————–
Ergänzung:
Guido Horst: http://www.die-tagespost.de/Leitartikel-Das-Sakrament-in-der-Krise;art456,155465 (6.10.):
Bei der Vorstellung des „Anti-Kasper-Buchs“, zu dem Kardinal George Pell das Vorwort geschrieben hat, wurde es am vergangenen Freitag in Rom von einem Fachmann, der mit auf dem Podium saß, klar gesagt: Wollte die Kirche den pastoralen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und insbesondere deren mögliche Zulassung zu den Sakramenten prüfen, bräuchte es keine Bischofssynode – und erst recht nicht zwei. Andere „Notfälle“ seien allein zahlenmäßig viel drängender, zum Beispiel der Kommunionempfang durch Paare, die ohne Trauschein zusammenleben. Allein in den Ballungsgebieten ärmerer Menschen in Lateinamerika, nicht zuletzt in der unmittelbaren Heimat von Papst Franziskus, sei das eine pastorale Sorge von gewaltigem Ausmaß. …
————————–
Ergänzung 12.10.2014:
Der Eindruck des Unwohlseins, denn zum ersten Mal findet eine Synode weitgehend hinter verschlossenen Türen statt. …
Der Eindruck eines Déjà-vu, weil die Zeichen und der Geist am Beginn der Synode ähnlich sind wie die des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren. …
Der Eindruck eines frontalen Gegensatzes zwischen den Befürwortern der Kommunion für Geschiedene und Wiederverheiratete und den Verteidiger der Unauflöslichkeit der Ehe. …
… Nach dem Kasperschen Programm steht das Naturrecht im Gegensatz zum „Geist des Evangeliums“, dessen Werte „in einer Weise kommuniziert werden müssen, die von Menschen heute verstanden wird“.
„Die unvermeidlichen Schlussfolgerungen dieses neuen Konzepts der Moral, das die Synodenväter zu besprechen haben, werden von Vito Mancuso in La Repubblica vom 18. September gezogen. Das Naturrecht ist eine „Last, die zu schwer zu tragen ist“, und deshalb müssen wir „einer tiefgreifenden Erneuerungsbewegung in Fragen der Sexualethik“ ins Auge blicken, die notwendigerweise zu „weiteren Öffnungen führen würde: Ja zur Verhütung; Ja zu sexuellen Beziehungen vor der Ehe; Ja, zur Anerkennung homosexueller Partnerschaften.“ Dies ist es, was auf dieser Synode auf dem Spiel steht, die sich als das Zweite Vatikanum der Ehe herausstellt. …
————————–
Ergänzung:
Peter Winnemöller: http://www.freiewelt.net/ist-das-naturrecht-ein-auslaufmodell-10044023/ (8.10.):
Ehe als systematisch geordneter Ort für die Sexualität funktioniert nur, wenn die Fortpflanzung der Grundton des Dreiklangs der Sexualität ist. Gibt man diese Grundannahme auf, purzelt im Grunde die gesamte Ehelehre, die gesamte Sexualmoral der Kirche. Das ist tatsächlich eine der Grundentscheidungen, die die Bischöfe in Rom zu treffen haben. Und das ist alles andere als trivial.
Der Freiburger Professor für Moraltheologie Eberhard Schockenhoff im Interview mit katholisch.de dazu. …
————————-
Ergänzung 14.10.2014:
http://www.kath.net/news/47871 Kurienkardinal Müller: Statements der Bischofssynode veröffentlichen! (9.10.):
Präfekt der Glaubenskongregation: Gläubige haben ein Recht zu erfahren, was ihre Bischöfe hier sagen. Atmosphäre der Bischofssynode zu Ehe und Familie ist insgesamt freundlich, offen und von Respekt bestimmt. …
http://www.kath.net/news/47910 Synode: Zwischenbericht weist Weg zu Einzelfalllösungen (13.10.):
Zwischenbericht „Relatio post disceptationem“: Einige Synodenväter halten die Wiederzulassung von wiederverheirateten Geschiedenen in Einzelfällen und nach einem „Weg der Buße“ unter der Verantwortung des Bischofs für denkbar …
Manipuliert der Papst die Synode?
http://www.katholisches.info/2014/10/13/synode-working-in-progress-im-heiligen-geist-mit-etwas-paepstlicher-nachhilfe/:
… Neben der Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene werden nun auch „positive Signale in Richtung Homosexuelle“ verkündet.
… Mit der Ernennung zusätzlicher Redakteure griff der Papst erneut parteiisch in den Lauf der Dinge ein und nicht zur Verteidigung der katholischen Lehre. Dieses Mal tat er es in offenem Widerspruch zur Linie der Bischofssynode. Während die Synode mehrheitlich „Konservative“ wählte, ernannte der Papst ausschließlich „Plausibilisten“, was im konkreten Fall meint, solche Kirchenvertreter, die Kaspers „Öffnung“ freundlich gegenüberstehen und eine Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zur Kommunion argumentativ für „plausibel“ halten.
… Erzbischof Arancedo sagte [in einem Interview] zwei bemerkenswerte Dinge. Erstens: „Eine Öffnung beim Thema der Geschiedenen ist möglich“. Und zweitens: Die argentinischen Bischöfe sind in dieser Frage „mit Franziskus“. Es bedürfe in der Frage der „Kühnheit der Barmherzigkeit“, so Erzbischof Arancedo. Die Aussagen festigen den Eindruck, daß die Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene die Position von Papst Franziskus ist. Demnach wäre die ganze Bischofssynode von Anfang an nur zur Durchsetzung dieses Ziels geplant gewesen.
… Die Redaktion für das Schlußdokument befindet sich mit den Neuernennungen fest in der Hand der Plausibilisten. Sie sollen, alles deutet daraufhin, sicherstellen, daß der Papst jenes Dokument auf den Tisch bekommt, das er sich von der Synode auch erwartet. …
—————————–
Ergänzung:
http://www.kath.net/news/47915 Polnische Bischofskonferenz: Relatio der Bischofssynode ‚inakzeptabel‘ (14.10.):
Erzbischof Gadecki, Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz, kritisiert gegenüber „Radio Vatikan“: Die Relatio weicht von der Lehre Johannes Pauls II. ab und hinterlässt den Eindruck, dass die kirchliche Lehre bisher unbarmherzig gewesen sei. …
… Außerdem würden die Punkte, die von den Kindern sprechen, welche gleichgeschlechtlichen Paaren anvertraut seien, danach klingen, als ob diese Situation gelobt werden würde. „Auch dies ist ein Minus dieses Textes, der ein Ansporn zur Treue und zu den Werten der Familie sein sollte, stattdessen aber alles zu akzeptieren scheint, was es gibt.“ …
————————
Ergänzung:
… Synodalen beklagen „zweideutige“ Formulierungen. Unterdessen sagte der amerikanische Kardinal Raymond Burke unumwunden: „Die Information über die Synode ist manipuliert“ und forderte Papst Franziskus auf, endlich Stellung zu nehmen.
… Von „Manipulation“ spricht der Präfekt der Apostolischen Signatur. Kardinal Burke sagt in einem Interview für die Tageszeitung Il Foglio, daß ein „beträchtlicher Teil der Synodalen“ die Bewahrung der von Christus anvertrauten Lehre wolle, daß deren Meinung aber nicht wirklich nach außen dringe. … Der Kardinal fordert Papst Franziskus darin auf, Stellung zu beziehen, und eine solche Stellungnahme des Papstes, so der Kardinal, „kann nur in der Kontinuität mit der Lehre der Kirche aller Zeiten sein“. …
… Unter den Synodenvätern macht sich ein immer größerer Unmut breit. Zuerst mußten sie jeden Tag deutlicher feststellen, daß das, was die Medien berichten, nicht dem entspricht, was tatsächlich in der Synode geschieht und eine Richtung, jene von Kardinal Kasper, begünstigt wird. Dann kam noch der Zwischenbericht von Kardinal Peter Erdö hinzu, in dem sich viele Synodalen nicht wiedererkennen.
41 Synodalen meldeten sich nach Bekanntgabe des Zwischenberichts in der Synodenaula zu Wort, darunter die Kardinäle Pell, Ouellet, Müller, Caffarra, Scola, Dolan, Filoni, Vingt-Trois, Burke, Rylko und alle sprachen sich gegen Kaspers Vorschlag aus, der auch das Wort ergriff. Kritisiert wurden die Zweideutigkeiten des gesamten Berichts und die homophilen Aussagen, gefordert wurden eine klare Darlegung der Wahrheit über die Ehe und die Familie, ein klares Wort gegen die Abtreibung und gegen die künstliche Befruchtung.
… Der Zwischenbericht ist zwar von Erdö, dem Erzbischof von Esztergom-Budapest unterzeichnet, wurde aber von anderen geschrieben. Bei diesen „Anderen“, handelt es sich um von Papst Franziskus handverlesene Beauftragte. Erdö, offenbar selbst erstaunt, erklärte auf der Pressekonferenz, daß der Text zum Teil nicht von ihm stamme und zeigte auf Erzbischof Bruno Forte als Autor der umstrittenen Passage über die Homosexualität.
In den Gesprächen der Synodenväter ist die Rede von zwei verschiedenen Synoden: Einmal der wirklichen Synode und dann einer gewünschten, manipulierten Synode. Kardinal Müller deutete bereits vergangene Woche an, daß Manipulation im Spiel ist. Kardinal Burke sprach es inzwischen ganz offen aus. Erzbischof Gadecki, der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz brachte den Unmut unmißverständlich zum Ausdruck. Dazu nützte er die Polnische Sektion von Radio Vatikan, die einzige, die sich ihm, dem Vorsitzenden der polnischen Bischöfe, nicht verschließen konnte, wie es hingegen die anderen Sektionen nach wie vor tun. Der Zwischenbericht sei „für viele Bischöfe inakzeptabel“ brachte er die Meinung auf den Punkt. …
——————————-
Ergänzung 15.10.2014:
http://www.kath.net/news/47922 Katholische Laienorganisation kritisiert Synoden-Zwischenbericht (15.10.):
Der Bericht stelle die Lehre der Kirche zu Ehe und Familie nicht richtig dar und verleite deshalb zu falschen Ansätzen für die Pastoral, kritisiert die Plattform ‚Voice of the Family’. …
———————-
http://www.kath.net/news/47934 Bischofssynode ist im methodischen Irrtum (15.10.):
Ist durch die Relatio der Bischofssynode die Kirche unabsichtlich in der Gefahr, um es mit dem hl. Augustinus zu sagen, durch solch eine Lehre Sünden zu rechtfertigen? Gastkommentar von Generalvikar Martin Grichting [Chur] …
… Das Konzil hatte … betont, dass ausserhalb der Kirche in anderen Konfessionen bzw. Religionen „vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind”, die es zu achten gelte (Lumen Gentium 8, Nostra Aetate 2). Und gemäss diesem Prinzip sollte die Kirche nun laut den Verfassern der Relatio „positive Elemente” und „authentische familiäre Werte” in vorehelichen, nichtehelichen oder allenfalls sogar gleichgeschlechtlichen Intimbeziehungen anerkennen und wertschätzen.
… Es wird für moralisch gut oder zumindest akzeptabel erklärt, was es nicht ist.
… Würde die Kirche in vorehelichen, ausserehelichen oder gar gleichgeschlechtlichen Intimbeziehungen „authentische familiäre Werte” anerkennen und solche Beziehungen somit grundsätzlich zu guten Teil-Verwirklichungen dessen erklären, was die christliche Ehe ist, leistete sie einem ethischen Relativismus Vorschub.
Auch wenn es nicht die Absicht der Relatio sein sollte: Die Kirche würde, um es mit dem hl. Augustinus zu sagen, durch solch eine Lehre in die Gefahr geraten, Sünden zu rechtfertigen. Und dazu kann man nur sagen: Die gut gemeinte Medizin ist dann gerade das Gift. …
—————————————-
http://www.kath.net/news/47924 ‚Nicht sehr hilfreich bei der Verkündigung der Lehre der Kirche!‘ (14.10.):
Vatikan: Vermehrte Kritik in der Synode am Zwischenbericht — Kardinal Napier bei Pressekonferenz: „Nicht sehr hilfreich bei der Verkündigung der Lehre der Kirche!“ — Begriff der Sünde komme gar nicht vor, Annäherung an den Zeitgeist
Vatikanstadt (kath.net/KNA/red) Unter den Teilnehmern der vatikanischen Bischofssynode zu Ehe und Familie gibt es Kritik an dem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht. Einige Redner hätten deutlichere Worte zur Unauflöslichkeit des Ehesakraments angemahnt, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Vatikan. Der Text konzentriere sich zu sehr auf die Situation unvollkommener Ehen und stelle zu wenig die Schönheit der lebenslangen Treue heraus.
Die Kritiker warnten laut Erklärung vor einer «Verwirrung» durch den Begriff der «Gradualität». Damit bezeichnet der Zwischenbericht die Möglichkeit, dass auch viele nicht der katholischen Lehre entsprechende Partnerschaften, etwa von wiederverheirateten Geschiedenen, sittlich wertvoll sein könnten. Deren Wiederzulassung zur Kommunion könne schnell zur Regel werden, befürchten die Kritiker. Sie bemängeln außerdem, dass der Begriff der Sünde in der sogenannten Relatio so gut wie gar nicht vorkomme, und warnten dabei vor einer Annäherung an den Zeitgeist. …
—————————————–
http://www.kath.net/news/47858 Geschieden & wiederverheiratet (9.10.):
Der christliche Way of Life steht inzwischen dem in der Welt herrschenden entgegen. Von Robert Spaemann …
[Update 1.12.2014: Originaltext ungekürzt siehe unten!]
———————————-
(New York) Neben Teilen der kirchlichen Hierarchie hat sich auch die Initiative „Voice of the Family“ äußerst kritisch zum Zwischenbericht der gegenwärtig stattfindenden Bischofssynode geäußert. Bei „Voice of the Family“ handelt es sich um einen Zusammenschluss von katholischen Laien und entsprechenden Organisationen, die in Sachen Lebensschutz und Familie Rang und Namen haben. Gegründet wurde „Voice of the Family“ um der Kirche, den Medien, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen gerade mit Blick auf die Bischofssynode Ressourcen und Fachkentnisse bereitzustellen.
Mitglieder von „Voice of the Family“ sind etwa „Human Life International“, die „Society for the Protection of Unborn Children“ (SPUC), und „LifeSite“.
In einer am Montag unmittelbar nach Bekanntwerden des Zwischenberichts der Bischofssynode veröffentlichten Stellungnahme sagte John Smeaton von SPUC: „Diejenigen, welche die Synode kontrollieren, haben katholische Eltern auf der ganzen Welt verraten. Wir glauben, dass der Zwischenbericht der Synode eines der schlimmsten offiziellen Dokumente ist, die je in der Geschichte der Kirche formuliert wurden. Gott sei Dank ist der Bericht ein vorläufiger Bericht zur Diskussion, und kein endgültiger Vorschlag. Es ist unerlässlich, dass die Stimmen der Laien, die aufrichtig die katholische Lehre leben, ebenfalls berücksichtigt wird. Katholische Familien klammern sich mit ihren Fingerspitzen an der Lehre Christi zu Ehe und Keuschheit fest.“ …
————————————
… Sexuelle Revolution in die Kirche eingedrungen – Verständnis der Sünde gestrichen – Wissen um Gut und Böse abgeschafft
von Roberto de Mattei
Das Verständnis der Sünde gestrichen; das Wissen um Gut und Böse abgeschafft; das Naturrecht aufgehoben; jeder positive Bezug auf Werte wie die Jungfräulichkeit und die Keuschheit archiviert. Mit dem am 13. Oktober 2014 von Kardinal Peter Erdö bei der Synode über die Familie vorgelegten Bericht dringt die sexuelle Revolution offiziell in die Kirche ein, mit verheerenden Folgen für die Seelen und die Gesellschaft.
Die von Kardinal Erdö redigierte Relatio post disceptationem ist der zusammenfassende Bericht über die erste Woche der Synodenarbeiten und jener, nach dem sich die Schlußfolgerungen ausrichten. Der erste Teil des Dokuments versucht mit einer Sprache des übelsten 68er Jargons, den „anthropologisch-kulturellen Wandel“ der Gesellschaft als „Herausforderung“ für die Kirche aufzudrängen. Angesichts einer Zusammenschau, die von der afrikanischen Polygamie und „Ehe in Stufen“ bis zur „Praxis des Zusammenlebens“ der westlichen Gesellschaft reicht, stellt der Bericht das Vorhandensein „eines diffusen Wunsches nach Familie“ fest. Kein Element einer moralischen Wertung findet sich. …
———————————
Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn von Wien stimmte in der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera ein Lob auf homosexuelle Beziehungen an. Am Rande der Bischofssynode über die Familie gab der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz ein Interview.
Der ohnehin ziemlich realitätsfremde Zusatz, er beziehe seine Würdigung auf solche Homo-Paare, deren Beziehung „lebenslang“ halte, geht schon im Kontext des Artikels unter. Wenn Homosexuelle ihre Beziehung auf Dauerhaftigkeit auslegen, dann, so der Wiener Kardinal, seien homosexuelle Beziehungen „vorbildlich menschlich“. …
———————————-
Ergänzung 16.10.2014:
Am Montag, dem 13. Oktober 2014 veröffentlichte der Generalrelator der ausserordentlichen Bischofssynode über die Familie, Kardinal Peter Erdö (unser Bild), Primas von Ungarn, einen Zwischenbericht, der eine Vorstellung von dem Tenor der Debatten hinter den verschlossenen Türen der vergangenen Woche und vom weiteren Fortgang gibt. …
… »Ein signifikanter hermeneutische Schlüssel findet sich in der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils, die, obwohl es behauptet, ‚dass die eine Kirche Christi in der katholischen Kirche subsistiert, auch erklärt, dass „außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen“ (Lumen gentium, 8) In diesem Licht muss der Wert und die Konsistenz der natürlichen Ehe zunächst hervorgehoben werden. Einige fragen sich, ob die sakramentale Fülle der Ehe nicht die Möglichkeit der Anerkennung positiver Elemente auch in den unvollkommenen Formen ermöglicht, die außerhalb dieser Situation gefunden werden kann, die jedoch gleichwohl in Bezug auf diese bestehen. …
——————————–
… Es ist abwegig und widersinnig, „positive Elemente in den unvollkommenen Formen“ anzuerkennen, „die sich außerhalb dieser ehelichen Wirklichkeit finden“ (Nr. 18), kurz bei Menschen, die sich Katholiken nennen und im Konkubinat leben. …
—————————-
Radio Vatikan, „die Stimme des Papstes“, meldet heute auf seiner Internetseite: „Synode: Kirchlicher Aufbruch wie beim Zweiten Vatikanum. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper sieht die Sonderbischofssynode zu Ehe und Familie ganz in der Tradition eines kirchlichen Aufbruchs, wie ihn auch das Zweite Vatikanische Konzil verkörperte.
Das sagte Kasper bei einem Vortrag am Mittwochabend in Wien: „Der Geist des Konzils durchweht die Synode“, so der Kardinal. Die Beratungen fänden in einem Klima der „Zuversicht, Freude und Freiheit“ statt. Ein Zeichen dafür ist laut Kasper der viel diskutierte Zwischenbericht zur Synode. …
————————-
http://religion.orf.at/stories/2672838/ Schönborn: Vollform der Ehe für viele nicht möglich (9.10.):
Es gehe ihm um die notwendige Offenheit gegenüber einem Weg der „graduellen Verwirklichung“ der kirchlichen Ehegebote, so Schönborn laut einem Kathpress-Bericht. …
———————————-
… Ich weiß nicht, wie das Briefing gedacht ist, mir scheint aber, daß etwas nicht gut funktionieren kann, wenn die Information so manipuliert wird, daß nur eine Meinung hervorgehoben wird, anstatt getreu die unterschiedlichen dargelegten Standpunkte wiederzugeben. Das besorgt mich sehr, weil ein beträchtlicher Teil der Bischöfe die Idee der Öffnungen nicht akzeptiert, aber nur wenige wissen davon. …
… Es breitet sich die Idee aus, es könne eine barmherzige Kirche geben, die sich nicht um die Wahrheit kümmert. Die Idee beleidigt mich zutiefst, daß angeblich bis heute die Bischöfe und Priester nicht barmherzig gewesen seien. …
… Man sagt, daß die Zeiten sich so stark verändert haben, daß man nicht mehr von Naturrecht und der Unauflöslichkeit der Ehe sprechen könne. … Wir können nicht eine mindestens zweideutige Sprache verwenden, um der Welt zu gefallen. …
——————————-
Ergänzung 17.10.2014:
Aufstand der Bischöfe gegen die Manipulation der Synode:
http://www.katholisches.info/2014/10/16/gueltigkeit-und-geltung-des-naturrechts-anfragen-an-kardinal-kaspers-argumentation/comment-page-1/#comment-44205:
„Der Generalsekretär der Synode (Kard. Baldisseri) vermeldete die Entscheidung, die Berichte der Circuli Minores [Kleinarbeitskreise der zweiten Synodenwoche] nicht zu veröffentlichen. Diese Vermeldung war der Anlaß zum PROTEST von Kardinal Erdö und zahlreicher anderer Synodenväter. Der Papst war sehr still und ernst. (…)
Erdö ergriff das Wort, distanzierte sich implizit von dem Bericht, der unter seinem Namen veröffentlicht worden war, und sagte, daß, da diese ‚disceptatio‘ veröffentlicht worden sei, auch die anderen der Circuli Minores veröffentlich werden müßten.
Seiner Wortmeldung folgte eine Reihe anderer in demselben Sinne, UNTERSTRICHEN VON DONNERNDEM APPLAUS.
Der Synodensekretär, Kard. Baldisseri, sah den Papst an, als ob er Hilfe und Erleuchtung suchte, und der Papst verharrte in sehr ernstem Schweigen.
Auch die Untersekretäre der Synode, Fabene, Forte, Schönborn und Maradiaga schwiegen.
KASPER war ABWESEND.
Schließlich kündigte Pater Lombardi an, daß die Berichte der Kommissionen veröffentlicht würden.“
(Anm: Letzteres ist inzwischen geschehen. Die Berichte sind inhaltlich eine ziemliche Blamage für Baldisseri und Walter … Kasper, ganz besonders auch für Schönborn, dessen demagogisches Konzept der „Gradualität“ in den üblichen diplomatischen Wendungen eine schallende Ohrfeige bezieht!)
„Anscheinend war Kard. Pell der erste, der gegen Kard. Baldisseri aufstand. Als Baldisseri die Vermeldung machte, ergriff Kard. Pell das Wort und sagte, daß die Berichte veröffentlicht werden müßten und daß man DER MANIPULATION MÜDE SEI. Von diesem Moment an gerieten die Bischöfe in Aufstand. Als Baldisseri seinen Standpunkt wiederholte, WURDE ER IM EIGENTLICHEN SINNE NIEDERGESCHRIEEN. In diesem Augenblick wendete er sich zum Papst und erhielt das der Veröffentlichung zustimmende Nicken.“
————————————————–
http://www.kath.net/news/47822 Latein ist im Vatikan auf dem Rückzug (6.10.):
… Erstmals wird die antike Sprache nicht mehr bei einer Weltbischofssynode verwendet. Wie der Generalberichterstatter der derzeit im Vatikan tagenden Synode über Familie und Ehe, Kardinal Peter Erdö, am Montag in Rom mitteilte, hat Papst Franziskus entschieden, dass Latein nicht mehr «offizielle» Sprache der Versammlung ist. …
—————————-
Ordnung der/einer Bischofssynode:
http://www.vatican.va/roman_curia/synod/documents/rc_synod_20050309_documentation-profile_ge.html
———————————-
http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/65380.html Schönborn: Synode wollte Familien begleiten und nicht beurteilen (16.10.):
… Der Kardinal äußerte sich nach Abschluss der viertägigen Arbeit in den zehn „Circuli minores“, den Arbeitsgruppen in vier Sprachen. Die Ergebnisse wurden am Donnerstagnachmittag vom Vatikan in einem 30-seitigen Bollettino veröffentlicht.
Schönborn, selbst Leiter einer der beiden französischsprachigen Arbeitsgruppen, zeigte sich „überaus beeindruckt“, wie groß das Medieninteresse für diese Außerordentliche Versammlung der Synode war. Er verteidigte die Wichtigkeit einer medialen Darstellung des Themenkomplexes. Es gehe um eine „Erweiterung des Bildes der Familie“ und gleichzeitig um das Erkennen ihrer „fundamentalen Rolle“, und von daher dann schließlich um die Behandlung der auftretenden „Fragen der Moral“.
Nach den Worten des Kardinals wollte der Papst nicht eine Darstellung all dessen, „was in der Familie nicht funktioniert“. Was er wollte, sei „vor allem anderen“ gewesen, „dass die Schönheit und die vitale Notwendigkeit der Familie“ herausgestellt werde: „Deshalb hat er uns eingeladen, ein offenes Ohr für die Realität zu haben.“
… Redaktionsteam auf elf Köpfe erweitert
Vatikansprecher Federico Lombardi sagte bei der Pressekonferenz, … der Papst habe zudem zu den bisher neun Redakteuren noch zwei neue –– und zwar Bischöfe aus den zwei bisher nicht berücksichtigt gewesenen Kontinenten Afrika und Australien –– ernannt. Es handelt sich um Kardinal Wilfrid Fox Napier (Durban/Südafrika) und Erzbischof Denis Hart (Sydney). …
——————————-
http://kath.net/news/47943 Kardinal Kasper und afrikanische Bischöfe! (16.10.):
Zenit hatte Kasper mit folgenden Aussagen zitiert: Afrikanische Bischöfe „sollen uns nicht zu sehr erklären, was wir zu tun haben“ – Am Donnerstag folgte das Dementi von Kasper …
http://www.kath.net/news/47956 Kasper dementiert, Zenit veröffentlicht Tonbandmitschnitt! (16.10.):
Römischer Kurienkardinal zu kath.net: „Ich bin schockiert. So habe ich nie über Afrikaner geredet und würde ich auch nie reden.“ – Zenit veröffentlicht Tonbandmitschnitt! …
… Die Nachrichtenagentur ZENIT hat inzwischen reagiert und steht weiterhin zum Interview! Auf der Website des Redakteurs von Zenit wurde inzwischen der Tonband-Mitschnitt veröffentlicht! Eine Kopie des Interviews befindet sich auch hier: http://www.erzbistube.de/kasper.m4a
http://www.kath.net/news/47968 Kardinal Kasper zu Zenit-Tonband: Kein Kommentar! (17.10.):
Der Kurienkardinal möchte das von Zenit veröffentlichte Tonband nicht kommentieren. Italienische Tageszeitung „La Stampa“ berichtet über die Kasper-Aussagen zu afrikanischen Bischöfen und fragt: „Wie kann man das leugnen?“ …
… Möglicherweise haben die Aussagen von Kasper am Mittwoch zu einer direkten Intervention von Papst Franziskus geführt. Mehrere Vatikanmitarbeiter, die mit Synodenteilnehmern Kontakt haben, haben gegenüber kath.net bestätigt, dass Franziskus von den Aussagen von Kardinal Kasper über afrikanische Bischöfe erfahren hat. Die Vatikanmitarbeiter halten es daher für durchaus möglich, dass die Ernennung des afrikanischen Kardinals Winfried Napier für das Redaktionskomitee für das Abschlussdokument der Weltbischofssynode in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen könnte. …
———————————
„Neue Paradigmen zu Scheidung und Homosexualität sind inzwischen Mode an der Kirchenspitze. Nichts ist entschieden, aber Papst Franziskus ist geduldig“, so der Vatikanist Sandro Magister. Eine erste Chronologie des Versuchs, in der Kirche einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Ein Paradigmenwechsel, der von ganz oben ausgeht. …
————————
Ergänzung 18.10.2014:
http://www.kath.net/news/47973 Synode: Schönborn zeigt Verständnis für afrikanische Bischöfe (18.10.):
Kardinal im „Radio Vatikan“-Interview zur Synodendebatte über Homosexualität: „Teile Sorge, dass internationale Organisationen ein gewisses Bild von Familie und Sexualität und Fruchtbarkeit mit unlauteren Mitteln in Afrika durchsetzen wollen“.
„… indem sie Entwicklungshilfe, finanzielle Zuwendungen an bestimmte Bedingungen knüpfen, was die Veränderung der traditionellen afrikanischen Familienstrukturen betrifft.“ Gegen solche Tendenzen müsse man sich entschieden zur Wehr setzen. …
——————————–
Ergänzung 21.10.2014:
… Der Versuch einer provisorischen Bilanz der Bischofssynode.
… Geradezu zum Debakel für Papst Franziskus ist die Synode geworden. …
… Letztlich erreichte der Papst, wenn auch nicht in der gewünschten Form, sein inzwischen offenkundig erklärtes Ziel, zweitausend Jahre Glaubenslehre in die Mülltonne zu kippen und dies nicht mit umfangreichen Enzykliken, sondern durch einige in Interviews hingeworfene Sätze zu tun.
… Der unsägliche Zwischenbericht war, soweit steht inzwischen fest, von den Erzbischöfen Forte und Fernandez geschrieben und vom Papst abgesegnet worden.
… Kardinal Walter Kasper, der Ideator und Wortführer des Umbruchs mit päpstlichem Segen, demontierte sich durch die Entgleisung gegen die afrikanischen Mitbrüder und seine Überführung als Lügner selbst.
——————————————
Ergänzung 22.10.2014:
Roberto de Mattei: http://www.katholisches.info/2014/10/22/die-kirche-ist-ein-schlachtfeld-auf-dem-weg-zur-synode-2015/:
„Das Drama geht weiter!“ erklärte Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München-Freising, in einem Interview (La Repubblica, 20. Oktober 2014). Das Drama ist das der Bischofssynode, die in der Aula einen unerwarteten Paukenschlag erlebte. Die am 13. Oktober vorgelegte Relatio post disceptationem erhielt trotz Überarbeitungen zu den zentralen Knackpunkten nicht die erwartete Zweidrittelmehrheit: die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Kommunion und die Öffnung gegenüber homosexuellen Partnerschaften. Für den ersten Punkt stimmten 104 Synodalen dafür, dagegen 74. Zum zweiten Punkt gab es 118 placet und 62 non placet. … Um die Tragweite des Ereignisses zu verstehen, empfiehlt es sich, das Zweite Vatikanischen Konzil in Erinnerung zu rufen: trotz der erbitterten Debatte in der Aula wurden die umstrittensten Dokumente wie Dignitatis Humanae und Nostra Aetate mit 2308 gegen 70 das erste und mit 2221 gegen 88 das zweite Dokument angenommen. Wenn man angesichts des damaligen Ergebnisses von einem Mehrheitskonsens sprach, dann ist heute die Spaltung offensichtlich.
… Die Kardinäle Marx und Schönborn waren in dieser Sache ganz klar und der Sondersekretär der Synode, Msgr. Bruno Forte, Zögling der häretischen Tübinger Schule, erfüllte die Desiderata als Autor der anstößigsten Teile des Zwischenberichts. Die breite Mehrheit der Synodenväter lehnte die skandalösen Paragraphen ab, aber was die Lehre nicht erlaubt, wird in Erwartung, daß die nächste Synode sie zulassen werde, in der Praxis einfach erlaubt. Für viele Laien, Priester und Bischöfe kann Homosexualität praktiziert, wenn auch nicht offiziell anerkannt werden, weil sie für sie keine schwere Sünde ist. Damit verbunden ist die Frage des außerehelichen Zusammenlebens. Wenn die Sexualität außerhalb der Ehe keine schwere Sünde mehr, sondern – sofern stabil und ehrlich – ein positiver Wert ist, dann verdient sie vom Priester gesegnet und vom Staat legalisiert zu werden. Und wenn sie ein Wert ist, dann ist sie auch ein Recht und wenn es ein Recht auf Sexualität gibt, dann ist der Schritt von der Anerkennung des Zusammenlebens Geschiedener zur Anerkennung der Homo-Ehe unvermeidlich.
… Am 28. Juli 2013 hat sich ein Riß in diesem Lehrgebäude aufgetan, als Papst Franziskus auf dem Rückflug von Brasilien die explosiven Worte sagte: „Wer bin ich, um zu urteilen!“, die seither dazu gebraucht werden, um jede Form von Überschreitungen zu rechtfertigen. …
——————————————
Ergänzung 23.10.2014:
Der skandalöse Zwischenbericht der Familiensynode stieß auf entschlossenen und harten Widerstand: Der offenbar vom Papst inspirierte Versuch, die auf das Naturrecht und auf das Wort Gottes gegründete „Praxis“ der katholischen Moral zu ändern, ist gescheitert, weil die Verfasser des Zwischenberichts nicht nur zu weit, sondern sogar viel zu weit gegangen waren. Die Schockwellen, die sie ausgelöst haben, trafen sie dann letztlich selbst mit einer Wucht, die (trotz allem) staunen macht. …
… Die Familiensynode 2014 hat aber ganz eindeutig gezeigt, dass es möglich ist, selbst diesem von der Welt bejubelten Papst und einem (viel zu großen) Teil der Kirche Grenzen aufzuzeigen, wenn sie versuchen, die katholische Moral zu zersetzen. Die Kirche bleibt die Kirche. Das soll nicht heißen, dass wir uns auf den Lorbeeren jener Bischöfe und Kardinäle ausruhen dürfen, die mutig für die Rettung der Wahrheit gekämpft haben. Der Kampf gegen die dauernden und unerträglichen Angriffe von bestimmter Seite wird weitergehen, es wird immer nötig sein, jene zu unterstützen, welche die Kirche ebenso sauber wie barmherzig halten wollen, so, wie sie immer war.
Das zeigt sich auch darin, dass der Papst in dieser Angelegenheit erheblich Federn gelassen hat, was ihn aber nicht daran hinderte, die zurückgewiesenen Paragraphen aus Gründen der „Transparenz“ dennoch in den Text aufzunehmen, und zwar im Hinblick auf die Vorbereitung der Synode im nächsten Jahr: Es soll glauben gemacht werden, sie seien integraler Bestandteil des Berichts. Bemerkenswert ist auch die Vorgehensweise (Stichwort „Transparenz“), gleich zu Beginn zu dekretieren, die Synode sei eine geschlossene Gesellschaft und es gebe für die Presse täglich eine Mitteilung über das, was sie wissen müsse; dann wurde dekretiert, dass die Texte der Kommissionen nicht veröffentlicht würden, bis man dann schließlich angesichts des recht allgemeinen Widerstands der Väter den Rückwärtsgang einlegen musste… …
——————————-
Starke Anklage:
Wolfram Schrems: http://www.katholisches.info/2014/10/23/kardinal-schoenborn-und-die-revolutionierung-der-moral/:
(Wien) Die ungeheuerlichen und inakzeptablen Stellungnahmen von Kardinal Schönborn zu Sakramentenempfang, Konkubinat und Homosexualität … im Zusammenhang mit der derzeitigen Außerordentlichen Synode zu Ehe und Familie in Rom zeigen die ganze Verwüstung des österreichischen Katholizismus auf bizarre Weise.
Es ist nunmehr ganz evident geworden, daß der innerkirchliche Abfall vom Glauben in Österreich nicht von einigen dissidenten Theologen oder eigenmächtigen Laienfunktionären ausgegangen war.
Der Fisch begann auch hier am Kopf zu stinken. …
———————————-
http://pius.info/archiv-news/892-kirchenkrise/9035-was-kardinal-kasper-will (23.10.):
In einem Interview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „Die Welt“ hat Walter Kardinal Kasper seine Absichten und Ziele bei der römischen Bischofssynode über Ehe und Familie dargestellt. Das Interview, das auf der Website der „Welt“ veröffentlicht wurde, ist mit dem Titel: „Wir werden einen Schritt auf Schwule zumachen“ überschrieben. Der Kardinal antwortet auf die Frage, wie zufrieden er mit der Synode war, zwar nicht, dass er ganz zufrieden war, aber er war „jedenfalls nicht enttäuscht“. …
———————————————-
Ergänzung 24.10.2014:
http://www.freiewelt.net/nachricht/us-erzbischof-kritisiert-familiensynode-10045379/ (23.10.):
Was die Familiensynode im Vatikan über wiederverheiratete Geschiedene und Homosexualität sagt, hält Erzbischof Chaput von Philadelphia für unklar. Er mahnt: Die Kirche ist kein Selbstbedienungsladen. …
———————————-
Ergänzung 8.11.2014:
http://www.kath.net/news/48176 Bischofskonferenz veröffentlicht Text der Familiensynode (6.11.):
Mit einem zeitlichen Abstand von fast drei Wochen hat die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag den offiziellen Abschlussbericht der «Familiensynode» in Rom auf Deutsch veröffentlicht. …
———————————
Ergänzung 9.11.2014:
Petition:
https://www.lifesitenews.com/petitions/thank-you-cardinal-burke-for-your-vatican-service/19888
————————————
Ergänzung 10.11.2014:
(Rom) Die Vatikanisten der großen Medien (etwa die Nachrichten des traditionell als besonders vatikannahe geltenden staatlichen italienischen Fernsehsenders Rai 1) sprühen aus allen Poren ihre Freude über die Entscheidung, Kardinal Burke abzuservieren. Ein Papst, der seine Kritiker absetzt? Richtig? Falsch? Jeder möge sich selbst die Antwort darauf geben.
Kommentar von Giuseppe Nardi …
————————————–
Ergänzung 20.11.2014:
———————————–
—————————–
Ergänzung 21.11.2014:
http://kath.net/news/48295 Alter Aufsatz von Benedikt XVI. sorgt für neue Diskussionen (17.11.):
… Häufig wird in der aktuellen Diskussion auf einen 1972 veröffentlichten theologischen Aufsatz von Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., verwiesen. Darin betont er einerseits das unbedingte Festhalten an der Unauflöslichkeit der Ehe, spricht sich aber zugleich für in engen Grenzen mögliche individuelle Lösungen aus, so dass in Einzelfällen auch Wiederverheiratete vom jeweiligen Ortspfarrer wieder zu den Sakramenten zugelassen werden können. …
——————————–
Ergänzung 24.11.2014:
Andreas Laun: http://www.kath.net/news/48357 Bischofssynode: ‚Offene Diskussion‘ und häretische Positionen (22.11.)
—————————————
Ergänzung 1.12.2014:
http://www.kath-info.de/ Kapitulation? (3.11.):
Der Geist dieser Welt versucht, die sexuelle Befriedigung zu vergöttlichen und zum wichtigsten Sinn des Lebens zu erheben. Dazu müssen alle Schranken aufgehoben werden, die einem solchen Verlangen im Weg stehen könnten. Das Ergebnis ist ein Frontalangriff auf das christliche Verständnis von Sexualität im Dienst des Lebens und der Liebe, d. h. letztlich auf die christliche Familie.
Die Strategie beginnt mit der sexuellen Enthemmung im Kindergarten und der bewussten Verführung zu umfassender sexueller Betätigung im Schulalter.
Die Gesetzgebung zu Ehe und Familie bildet schließlich den großen Rahmen, in dem eine Zivilisation des Egoismus und der völligen Bindungslosigkeit auf den Thron gehoben wird.
Der christliche Geist aber steht dem Pansexualismus und dem Konsumdenken der modernen Gesellschaft diametral gegenüber. Er setzt an der Formung des Herzens an, die ohne bewusstes Bemühen um Selbstbeherrschung nicht möglich ist. Die Hinführung zu vorehelicher Enthaltsamkeit ist deshalb ein Schlüssel zur „Erlösung des Leibes“.
(…)
Die Richtung, welche die Diskussionen auf der Bischofssynode eingeschlagen haben, birgt die Gefahr in sich, vor dem Geist der Welt zu kapitulieren. Warum ist es so abwegig, wiederverheirateten Geschiedenen, die die Sakramente empfangen möchten, die Enthaltsamkeit nahezulegen? Warum wird diese Lehre überhaupt nicht angesprochen? Warum wird nicht eindeutig gesagt, dass alle Formen direkter sexueller Befriedigung außerhalb des ehelichen Akts, auch gelebte homosexuelle Beziehungen, ungeordnet und damit eine Sünde sind?Respekt für die Mitmenschen und Barmherzigkeit bestehen nicht darin, die Sünde gutzuheißen, sondern die Menschen auf dem Weg der „Erlösung des Leibes“ mit dem Gnadenangebot Gottes zu begleiten.
Aus: Erich Maria Fink, Die Erlösung des Leibes. Was will die Bischofssynode?, in: Kirche heute, November 2014, S. 11
—————————————–
Robert Spaemann: http://www.kath-info.de/ Wiederverheiratete Geschiedene (28.10.):
Vorbemerkung ER [P. Engelbert Recktenwald]: Am 8. Oktober veröffentlichte ich auf kath-info einen Text des Philosophen Robert Spaemann (der am 9. Oktober von kath.net übernommen wurde). Es handelte sich um eine Rückübersetzung aus dem Englischen durch Dr. Christof Gaspari, der sie in seiner Zeitschrift Vision 2000 publiziert hatte. Diese Rückübersetzung war zudem gekürzt. Die englische Übersetzung war im August 2014 auf firstthings erschienen. Ich habe nun dank des Autors die Möglichkeit, hier den deutschen Originaltext ungekürzt zu veröffentlichen. …
————————————————-
Ergänzung 17.9.2015:
http://www.kath.net/news/47992 Kardinal Kasper entschuldigt sich für Afrika-Äußerungen (20.10.2014):
… Die Debatte um unklare Äußerungen des römischen Kurien-Kardinal Walter Kasper geht weiter. Zuletzt hatte auch die BILD-Zeitung am vergangenen Freitag das Thema aufgegriffen und mit „Rassismus-Ausrutscher?“ getitelt. Die „Bild“ zitierte auch einen deutschen Bischof, der meinte: „Beleidigen, lügen, falsch beschuldigen ist im Katechismus nicht vorgesehen.“ Kritik an den Äußerungen von Kardinal Kasper gab es am Wochenende auch von Kardinal Burke, der gegenüber dem „Catholic World Report“ die Äußerungen als „skandalös“ bezeichnete.
Kardinal Kasper selber hatte jetzt gegenüber kath.net bestätigt, dass es ein Gespräch mit den drei Journalisten gegeben hatte. Für Kasper war es aber kein Interview, ein Interview müsse als solches vereinbart werden. Dann stellte der Kardinal klar: „Falls eine meiner Bemerkungen von Afrikanern herabsetzend oder beleidigend empfunden wurde, dann tut das mir das aufrichtig leid. Das war und ist nicht meine Absicht und ganz und gar nicht meine Ansicht. Dass sich die Kultur Afrikas in mancher Hinsicht von der Europas unterscheidet, wird niemand leugnen. Aber ich war schon viel zu oft in Afrika, um der afrikanischen Kultur nicht meine hohe Wertschätzung zu bezeugen.“
Edward Pentin vom National Catholic Register, der das Interview durchgeführt hat, hat sich inzwischen mit einem Interview nochmals zu Wort gemeldet und seine Darstellung erklärt. …
************************************************************************************
Hier mein Kommentar, den ich auch im CHRSTLICHEN FORUM geschrieben habe:
All diesem und ähnlichem ist immer nur wieder entgegenzuhalten, daß die katholische Kirche sicht IRRT – daß die Lehre (das Dogma) der Kirche FALSCH ist. Weil die eigentliche, ursprüngliche, GEMEINTE, christliche Lehre von den Römern falsch verstanden UND seitdem falsch vermittelt wurde. Nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch von der Art der Vermittlung her falsch und falsch vom Bewußtsein der Vermittelnden her.
Wenn man sich offenen Geistes mit diesem Zustand und den Symptomen befaßt, muß man zu der Erkenntnis gelangen, daß die “Verantwortlichen” und Mitträger der katholischen Kirche in einem in sich – für sie – schlüssig scheinenden “Wahn-System” gefangen sind. Kritik bzw. Aufforderung zur Überprüfung wird immer nur mit Argumenten geantwortet (wenn überhaupt!), die auf dem Wahn, dem Irrtum, fußen. Etwas davon in Frage zu stellen, wäre “Blasphemie” oder ähnliches und dürfe schon deswegen nicht sein. Eine “Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt”, könnte man das nennen – oder einen “Teufelskreis”, wie der Volksmund solche Zustände nennt. Besser würde hier der Begriff “Teufels-SPIRALE” passen, denn der hier zu erkennende “Teufelskreis” dreht sich nicht immer auf der selben Ebene, sondern es handelt sich in Wahrheit um eine DYNAMISCHE Entwicklung, eine abwärts gerichtete Spirale.
Zur langen Reihe der Kritiker der Kirche gehörte auch Sigmund Freud, der in seinem Werk “Über das Unbehagen in der Kultur” die “Religion” für hauptverantwortlich hielt für die “Menschheitsneurose”, wie er die Krankheit nannte, die in der modernen Soziologie als die “Kollektive Neurose” bekannt ist. Andere Autoren haben auch andere Bezeichnungen benutzt.
Diese “Krankheit der Gesellschaft” (Dr. Wilhelm Kütemeyer um 1950) ist keine Krankheit der letzten 100 Jahre oder 300 Jahre oder 1500 Jahre, sondern ist so alt wie der Prozeß der Zivilisation. Und so ist es kein Wunder, daß auch schon sehr alte Schriften davon berichten – wie sehr intensiv auch die BIBEL.
Die Geschichten von Adam und Lilith sowie Adam und Eva berichten von den Veränderungen im menschlichen Bewußtsein, die nach der traumatisierenden Ursache eintraten. Die Geschichte von Kain und Abel beschreibt die Unterschiede zwischen dem Bewußtsein des traumatisierten / neurotischen Menschen einerseits und dem UN-traumatisierten, NICHT-neurotischen Menschen andererseits. Und diese Geschichte beschreibt (damit) den GRUND-Konflikt zwischen diesen beiden “Lebens-Konzepten”.
Die große Mehrheit der Menschen der heutigen zivilisierten Gesellschaft sind “Kain-Typen” bzw. “Nachfahren” des Kain – der nach dem Brudermord in das “Land NOD”, in die NOT, die Seelen-Not, ziehen mußte.
In dieser Seelen-Not, in DER Krankheit, befinden sich die Menschen noch heute. Denn die Krankheit wurde seitdem nicht geheilt. Weder nach dem “Tanz um das Goldene Kalb”, wie die Krankheit bei Moses beschrieben wird, noch irgendwann später. Jesus spricht über diese Krankheit, wenn er am Kreuz sagt: “… denn sie wissen nicht, was sie tun.”
Und im Johannes-Evangelium finden wir dazu die Worte: “… hat ihre Augen verblendet und ihre Herzen verstockt, auf dass sie nicht sehen und ich sie heile.”
Die KRAFT zur grundlegenden Heilung ist in jedem Menschen allgegenwärtig. Er braucht sich ihr nur – GLÄUBIG! – zuzuwenden.
“Gläubig” heißt vor allem MIT VERTRAUEN bzw. OHNE ANGST / Zweifel.
“Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…” heißt, der Mensch muß – wieder – SO werden, wie er war, als er auf die Welt kam und noch mit dem göttlichen Ur-Vertrauen ausgestattet und offen im Geiste, ALLES für möglich zu halten und zu glauben, was ihm durch andere Menschen vermittelt wurde.
Das bedeutet für die allermeisten Menschen der zivilisierten Gesellschaft, zuerst die ANGST überwinden zu müssen, bevor das wahre Menschwerden erreicht werden kann, das wahre Erwachsenwerden – durch den Bewußtseins-Wandel / -Wechsel, wie er im Prozeß der Initiation / Ascension gottgewollt und evolutionär entwickelt die Regel ist. Wovon nur die zivilisierten “Kulturen” entfremdet sind.
Die wesentlichen Schritte stehen in meinem Text “Wahre Heilung” auf meiner homepage http://www.Seelen-Oeffner.de.
Herzlichen Gruß!