Familiensynode: Große Gefahr durch Linkskatholiken

Mathias von Gersdorff: http://jungefreiheit.de/kolumne/2015/linkskatholiken-planen-sturm-auf-die-familiensynode/   (20.1.):

Einer der wichtigsten Akzente im Pontifikat von Papst Franziskus ist die Ehe- und Familienpastoral. Um die Anforderungen unserer Zeit zu analysieren und zu besprechen, berief er eine „kleine“ Bischofsversammlung ein, die im Oktober 2014 stattfand. Diese Synode sollte eine „große“ Familiensynode vorbereiten, die im Oktober 2015 durchgeführt wird.

Wie hier schon im vergangenen September beschrieben, werden beide Familiensynoden vom Linkskatholizismus als willkommene Anlässe genutzt, wieder aktiv für ihre revolutionäre „Vision“ von Kirche und Lehramt zu werben.

Speerspitze des deutschen Links- oder Reformkatholizismus ist die Bewegung „Wir sind Kirche“. Seit etwa 20 Jahren kämpft sie für eine egalitäre Kirche und dient einer liberalen Auffassung von Moral: Schleifung der Unterschiede zwischen Laien und Priestern, Abschaffung des Zölibats, Akzeptanz außerehelicher Sexualität, Akzeptanz der Wiederheirat nach Scheidung, Verständnis für Abtreibung usw. …

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Ergänzung 18.2.2015:

Mathias von Gersdorff: http://jungefreiheit.de/kolumne/2015/kardinal-walter-kaspers-kirchen-und-kulturrevolution/ (17.2.):

… „ … Es scheint in der Tat so zu sein, daß die Gendertheorie nur in einer Gesellschaft entstehen kann, der jedes Bewußtsein für den Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und Zeugung verlorengegangen ist. Nur in einem derartigen Kontext kann die sexuelle Präferenz wichtiger werden als der Geschlechtsunterschied mit seinem inneren Bezug zur Fruchtbarkeit.“

Wir haben es also mit einer regelrechten „anthropologischen Revolution“ zu tun, in der folgerichtig auch die Mutterschaft und die Vaterschaft verschwinden müssen. Vater und Mutter werden durch die Ausdrücke „Elter 1“ und „Elter 2“ ersetzt. „Die Genderideologie wurde im Westen in die schulischen Lehrpläne eingeführt, und wenn die Kirche weiter schweigt, dann könnte in ungefähr zwanzig Jahren das ‘Vaterunser’ für fromme, gender-gemainstreamte Ohren anstößig klingen. Es könnte so weit gehen, daß Eltern, die ihren Kindern das Vaterunser beibringen, das Sorgerecht verlieren und ins Gefängnis wandern“, so Juan José Pérez-Soba und Stephan Kampowski.

An solchen Passagen wird die Argumentationsstärke und die Weitsicht der beiden Autoren von „Das wahre Evangelium der Familie. Die Unauflöslichkeit der Ehe: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ sichtbar. Die praktische Umsetzung von Kardinal Kaspers Vorstellungen wäre nicht nur eine Schleifung der katholischen Ehe- und Sexualmoral, sondern auch ein ungeheurer Triumph der „Sexuellen Revolution“ mit kaum abzuschätzenden Folgen. …

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Ergänzung 23.2.2015:

http://www.katholisches.info/2015/02/03/jesus-fuehrte-keine-umfrage-durch-bevor-er-die-unaufloeslichkeit-der-ehe-lehrte/

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http://www.katholisches.info/2015/02/09/kardinal-burke-ich-werde-widerstehen/

http://www.katholisches.info/2015/02/12/papst-der-sich-zum-rivalen-christi-macht-muss-widerstanden-werden-der-widerstand-von-kardinal-burke/:

(London) Der Widerstandsgedanke von Kardinal Raymond Burke sorgte in Rom und der katholischen Welt für einiges Aufsehen (siehe Kardinal Burke: „Ich werde widerstehen“). Es ist lange her, daß sich ein Kardinal der Kirche öffentlich so deutlich und in einem konkreten Kontext zum derzeitigen Pontifex äußerte.
Ein junger britischer Konvertit veröffentlichte zum jüngsten Interview von France2 mit Kardinal Raymond Leo Burke auf seinem Blog den Beitrag „Widerstand“. …

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http://www.katholisches.info/2015/02/23/kardinal-sarah-pastoral-von-lehramt-trennen-wollen-ist-eine-haeresie-und-schizophrenie/:

(Rom) Kardinal Robert Sarah aus Guinea, seit wenigen Monaten neuer Präfekt der Gottesdienstkongregation, gehört zu den bedeutendsten Kirchenvertretern Afrikas. Jener Kirche, die bei der Bischofssynode vom vergangenen Oktober mit Entschiedenheit gegen den Versuch auftrat, das Lehramt der Kirche in Sachen Ehebruch und Homosexualität den Wünschen der Welt unterzuordnen. …

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Ergänzung 25.2.2015:

http://www.katholisches.info/2015/02/24/deutschlands-kasperianer-auf-dem-weg-nach-rom/:

(Bonn) Die Deutsche Bischofskonferenz hat die drei Synodalen ernannt, die im kommenden Oktober an der ordentlichen Bischofssynode über die Familie teilnehmen werden. Die in Hildesheim tagende Bischofskonferenz wählte am heutigen Dienstag ihren Vorsitzenden Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising zum Synodenvater. Ebenso gewählt wurden Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück und Bischof Heiner Koch von Dresden-Meißen. Die Deutsche Bischofskonferenz zeigt Geschlossenheit: alle drei Gewählten gelten als Kasperianer.

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http://www.katholisches.info/2015/02/25/das-komplott-gegen-den-papst/:

Falsches Spiel mit Roger Rabbit?“, diese Anleihe an einen Zeichentrickfilm der späten 80er Jahre nimmt Lorenzo Bertocchi, um darauf hinzuweisen, daß hinter den Kulissen erhebliche Aktivitäten im Gange sind, den Widerstand gegen die „neue Barmherzigkeit“ zu brechen und Druck auf jene auszuüben, die sich ihr in den Weg stellen. Erst gestern berichtete der Vatikanist Manfred Ferrari über Vatikanische Mysterien – Das verschwundene Buch.

Um dasselbe Buch geht es auch Bertocchi. Die Geschichte nahm ihren Anfang im Sommer 2014. Kurz vor Beginn der Bischofssynode über die Familie, erster Teil, erschien der Sammelband „In der Wahrheit Christi bleiben“. Treibende Kraft dahinter war der amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke. Der Band versammelte die Aufsätze von fünf Kardinälen, sowie vier weitere Beiträge namhafter Theologen. Es handelt sich um die Kardinäle Walter Brandmüller, Carlo Caffarra, Velasio De Paolis, Gerhard Müller und Burke selbst. Das Buch erscheint gleichzeitig in mehreren Sprachen, die deutsche Ausgabe beim Echter Verlag.

… Alle Autoren verteidigen auf hohem Niveau die katholische Ehe- und Familienlehre gegen die These, die Kardinal Walter Kasper beim Konsistorium im Februar 2014 vorbrachte, den „wiederverheirateten“ Geschiedenen könne unter bestimmten Bedingungen die Zulassung zu den Sakramenten gewährt werden. Der Augustinerpater Robert Dodaro OSA, Herausgeber des Sammelbandes, brachte es so auf den Punkt: „Die ‚barmherzige‘ Lösung, die Kardinal Kasper vertritt, ist in der frühen Kirche nicht unbekannt, doch kein anerkannter Kirchenmann oder Theologe verteidigt sie. Im Gegenteil: Wenn sie Erwähnung findet dann, um sie zu verurteilen, weil sie im Widerspruch zur Heiligen Schrift steht.“ Die Zulassung zur Eucharistie für „wiederverheiratete“ Geschiedene sei daher unmöglich, außer das Paar würde sich in Enthaltsamkeit üben. So könnte man die Hauptthese des Buches zusammenfassen, das in seiner italienischen Ausgabe vom Verlag Cantagalli herausgegeben wurde. …

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http://www.katholisches.info/2015/02/25/malleus-aliquorum-cardinalium-harte-zeiten-fuer-abweichler-unter-kardinaelen/:

(Rom) „Harte Zeiten“ herrschen für Kardinäle, die als „Abweichler“ gelten vom Weg, den der derzeitige Papst vorgibt. Das „ultrabergoglianische“ (Magister) Internetportal Vatican Insider, das unter Mitwirkung von Andrea Tornielli, dem Haus- und Hofvatikanisten von Papst Franziskus, entstand, teilte innerhalb weniger Tage Hiebe gegen drei Kardinäle aus, die sich angeblich dieses Vergehens schuldig gemacht hätten.

  • Gegen Kardinal Raymond Burke
  • Gegen Kardinal George Pell
  • Gegen Kardinal Joseph Zen

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http://www.kath.net/news/49606 Die Familiensynode und das ‚verschwundene‘ Buch (25.2.):

Bischofssynode: Synodensekretär Kardinal Baldisseri dürfte für einen weiteren Skandal gesorgt haben. Er verhinderte, dass die Synodenteilnehmer ein Buch von fünf Kardinälen, in dem diese Kardinal Kasper geantwortet haben, zugestellt bekamen.

… Rund um vergangenen Familiensynode in Rom gab es im vergangenen Herbst nachweislich einen Vorfall, der für Kopfschütteln im Vatikan und darüber hinaus sorgt. Im Mittelpunkt der Kritik steht erneut Synodensekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri. Dieser soll laut einem Bericht des Journalisten und Vatikankenners Manfred Ferrari während der Synode verhindert haben, dass das im Herbst veröffentlichte Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“ (http://kath.net/news/47769), die Mehrheit der Synodenteilnehmer erreicht hat. In dem Buch antworten fünf Kardinäle — darunter Glaubenspräfekt Gerhard Kardinal Müller — auf den Vortrag von Walter Kardinal Kasper über Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche.

Während der Synode wurden die Bücher via italienische Staatspost an rund 200 Adressaten an die Synoden-Aula gesandt. Offensichtlich kamen die Bücher aber nie an. Schuld daran soll Synodensekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri sein, der mit der Aktion der fünf Kardinäle überhaupt nicht einverstanden war. Die 200 Päckchen wurden vom Synoden-Sekretariat abgefangen und verschwanden auf geheimnisvolle Weise, sie wurden den Adressaten nie zugestellt. Nur zwei bis drei Prälaten haben das Buch erhalten. …

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Ergänzung 27.2.2015:

http://www.katholisches.info/2015/02/27/gott-bewahre-uns-vor-den-deutschen-marxens-drohung-gegen-rom/:

Die Tagespost … schrieb, daß die Deutsche Bischofskonferenz Rom aus dem Mund von Kardinal Marx wissen ließ, daß sie nicht einmal mehr auf die Entscheidungen der kommenden Bischofssynode und die folgenden päpstlichen Entscheidungen warten wolle. „Wir können nicht warten, bis eine Synode sagt, wie wir hier Ehe- und Familienpastoral zu gestalten haben.“

… In den nächsten Wochen werde die Bischofskonferenz ein Papier zur Bischofssynode veröffentlichen, zu der die deutschen Bischöfe „gewisse Erwartungen“ haben. Es gehe darum „neue Wege zu gehen“ und „mitzuhelfen, dass Türen geöffnet werden“.

… Das richtige Aufräumen habe erst begonnen. „Wir müssen Wege finden, daß die Menschen die Eucharistie empfangen. Es geht nicht darum, Wege zu finden, sie fernzuhalten! Wir müssen Wege finden, sie willkommen zu heißen. Wir müssen unsere Vorstellungskraft nützen und uns fragen, ob wir etwas tun können. Die Aufmerksamkeit muß sich darauf konzentrieren, wie wir die Menschen willkommen heißen können.“ …

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Ergänzung 6.3.2015:

http://www.kath-info.de/ Westliche Dekadenz nicht exportieren! (8.2.):

Neu’ an der Außerordentlichen Synode war, dass sich der afrikanische Katholizismus als ein Hauptfaktor für die Gestaltung der Zukunft des Katholizismus auf der Welt erwiesen hat. Die afrikanischen Synodenväter waren unter den Anführern derer, die die Vorschläge Kaspers hinterfragten.

Und sie argumentierten mit Nachdruck, dass sich die christliche Auffassung der Ehe in ihren Kulturen vor allem für die Frauen als eine befreiende Kraft gezeigt habe. Sie schlugen auch – implizit oder explizit – vor, dass Bischöfe, die sterbende Ortskirchen repräsentierten, die westliche Dekadenz nicht in den Südteil der Welt exportieren sollten, wo der Katholizismus exponentiell gewachsen sei, indem die Wahrheiten des Evangeliums mitfühlend, aber auch kompromisslos verkündigt werden.

Das erforderte Mut, und zwar nicht nur, weil sich die Afrikaner damit der Anklage aussetzten, kulturell rückständig zu sein (oder, wie es Kardinal Kasper wenig elegant formulierte, „Tabus“ zu unterliegen). Es erforderte auch Mut, weil ein großer Teil der Kirche in Afrika Geld von deutschen katholischen Hilfswerken erhält, die dank der Kirchensteuer über beträchtliche Mittel verfügen und sehr großzügig sind. …

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Ergänzung 17.3.2015:

http://www.katholisches.info/2015/03/16/so-wird-es-zu-einem-schisma-kommen-die-unmoegliche-revolution-von-papst-franziskus/:

(Rom) „Es zeichnet sich eine Revolution der Familienseelsorge in Sachen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene und homosexuelle Beziehungen ab.“ Zwei Jahre nach der Wahl von Papst Franziskus bezeichnete der bekannte Historiker und katholische Intellektuelle Roberto de Mattei das Pontifikat des argentinischen Papstes als „rätselhaft“ und „voller Paradoxe“. …

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Ergänzung 19.3.2015:

Mathias von Gersdorff: https://jungefreiheit.de/kolumne/2015/die-deutsch-katholische-landeskirche-des-kardinal-marx/ (17.3.)

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Kardinal Raymond Burke contra Kardinal Luis Tagle:
http://www.katholisches.info/2015/03/19/widerspruechliche-fraktionen-in-der-kirche-sind-gegensaetze-auf-bischofssynode-ueberwindbar/:

(London) In England ruft ein Kardinal zur Verteidigung des Ehesakraments bis zum Martyrium auf, während gleichzeitig ebenfalls in England ein anderer Kardinal der Kirche und den Katholiken auf die Finger klopft und sie wegen einer „zu harten und strengen“ Sprache gegenüber Ehebrechern und Homosexuellen kritisiert. Können die Botschaften von zwei Kardinälen gegensätzlicher sein? …

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Ergänzung 21.3.2015:

„Wir sind keine Filialen von Rom“:
http://www.kath.net/news/49880 Eminenz Marx, I have a dream! (20.3.):

BRIEFE aus SIENA: kath.net-Mitarbeiterin Victoria Bonelli schreibt an Persönlichkeiten der katholischen Kirche. Dieses Monat an Kardinal Marx, Erzbischof von München …

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Ergänzung 27.3.2015:

http://www.kath.net/news/49963 Müller: ‚Bistümer sind keine Filialen einer Bischofskonferenz!‘ (26.3.):

Präfekt der Glaubenskongregation nach jüngsten Äußerungen des DBK-Vorsitzenden Marx: „Der Präsident einer Bischofskonferenz ist nicht mehr als ein technischer Moderator, mit diesem Titel ist keine spezielle Lehrautorität verknüpft.“ …

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http://www.kath.net/news/49684 Bischof Bode und ‚die Realität von Menschen und der Welt‘ (4.3.):

BRIEFE aus SIENA: kath.net-Mitarbeiterin Victoria Bonelli schreibt an Persönlichkeiten der katholischen Kirche. Diesen Monat an Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück.

… Hochwürdigster Bischof Bode, bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Hildesheim plädierten Sie für einen Paradigmenwechsel auf der Familiensynode im Herbst:

Ihr Vorschlag wäre, dass neben Schrift und Tradition als Quellen der theologischen Erkenntnis auch „die Realität von Menschen und der Welt“ hinzugenommen werden möge. …

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http://www.kath.net/news/49929 ‚Lebenswirklichkeit‘ keine dritte Wirklichkeit der Offenbarung (23.3.):

Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, äußert sich kritisch zu Bemerkungen von deutschen Bischöfen über „Lebenswirklichkeiten“ als „Quelle theologischer Wahrheitsfindung“

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http://www.kath.net/news/49955 Katholiken-Forum fordert von Bischöfen klare Worte zur Ehe (25.3.):

«Fuldaer Erklärung» des «Forums Deutscher Katholiken» im Blick auf Bischofssynode — Dem Kuratorium des Forums gehören unter anderem die Kurienkardinäle Müller und Cordes sowie der Salzburger Weihbischof Laun an …

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Ergänzung 1.4.2015:

http://www.katholisches.info/2015/03/31/keine-barmherzigkeit-ohne-wahrheit-kardinal-mueller-ueber-das-heilige-jahr-und-die-bischofssynode/:

(Rom) Das von Papst Franziskus ausgerufene außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit beginnt am kommenden 8. Dezember, dem Hochfest der unbefleckt empfangenen Gottesmutter Maria. „Das Heilige Jahr soll dazu dienen, die Menschen daran zu erinnern, daß die Barmherzigkeit nicht ohne die Wahrheit sein kann“, so Kardinal Gerhard Müller, Präfekt der Glaubenskongregation. Der Mensch und die Kirche „sind häufig versucht, die eine von der anderen zu trennen“, so der Kardinal. …

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Seltsam und bedauerlich: Ein Rechtskatholik attackiert Kardinal Burke:
http://www.katholisches.info/2015/04/01/kardinal-der-glaubenslehre-verteidigt-ein-gefaehrlicher-praezedenzfall-wer-angst-vor-kardinal-burke-hat/:

(Rom) Diese Frage stellten sich mehrere katholische Internetseiten, nachdem der traditionsverbundene amerikanische Kardinal Raymond Burke von Papst Franziskus innerhalb eines Jahres aller seiner Zuständigkeiten in der Kirchenleitung entbunden und aus der Römischen Kurie entfernt worden war. Im Anschluß an diese „Entmachtung“ erschienen in verschiedenen Medien, auch katholischen, Artikel gegen den Kardinal, um die päpstliche Entscheidung zu rechtfertigen oder kleinzureden.

Am 30. März veröffentlichten Messa in Latino und Riscossa Cristiana gemeinsam den Artikel „Wer wirklich Angst vor Kardinal Burke hat“ von Giuseppe Trucco. Darin werden verblüffende Auszüge aus einem Rundschreiben des Religionssoziologen und ehemaligen OSZE-Repräsentanten gegen die Diskriminierung von Christen und anderer Minderheiten, [Massimo Introvigne,] zitiert. Introvigne ist derzeit auch geschäftsführender Vorsitzender der Katholischen Allianz. Mit dem Rundschreiben warnte Introvigne die Mitglieder der Katholischen Allianz vor Kardinal Burke.

Die römische Internetseite Chiesa e postconcilio bestätigte unterdessen die Echtheit des verbandsinternen Rundschreibens. Es wirft einige Fragen zum aktuellen Zustand an der Kirchenspitze auf und wie Katholiken damit umgehen. Anders ausgedrückt: Manche katholische Kreise verteidigen jedes Wort und jede Handlung des amtierenden Papstes, egal wie mehrdeutig oder zweifelhaft sie sind. …

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Ergänzung 3.4.2015:

http://www.kath.net/news/50039 Kardinal Müller: Lebenswirklichkeit keine Offenbarungsquelle (2.4.):

… So könne man «die frivole Lebenswirklichkeit eines Ausbeuters, Drogenhändlers oder Kriegsgewinnlers» nicht als «unabänderliches Faktum ansehen, an das sich die moralischen Grundsätze anzupassen haben».

… Mit Blick auf den Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen kritisierte Müller erneut ein aus seiner Sicht falsches Verständnis von Barmherzigkeit. «Die Liebe lässt Gott und auch uns Menschen Mitleid haben mit einem verlassenen oder verratenen Ehepartner, mit den Kindern, die zu Scheidungswaisen wurden, und mit all der Tragik, die mit einer zerbrochenen Familie verbunden ist», sagte Müller. Kraft seiner barmherzigen Liebe vergebe Gott dem Sünder, «der bereut und umkehrt». Aber niemand habe ihm, Müller, bisher überzeugend nachweisen können, «dass eine zweite eheähnliche Verbindung nicht gegen den Willen des Herrn steht, solange der legitime Ehepartner lebt».

… Müller sprach sich abermals gegen Sonderwege einzelner Ortskirchen aus. «Es ist klar, dass die pastorale und sakramentale Praxis eines Landes nicht der Wahrheit des Glaubens widersprechen darf», betonte er. Auch könnten die Glaubenslehre und die Gebote Gottes nicht aufgrund nationaler Unterschiede variieren. …

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Ergänzung 25.4.2015:

http://www.kath.net/news/50295 Kardinal Burke: Wendungen wie ‚ keine Filiale Roms‘ sind ‚albern‘ (24.4.):

Kardinal Burke sagt, er müsse «sehr deutlich werden», wenn sich «einige Synodenväter, allen voran Kardinal Kasper» nicht mehr an die Lehre der Kirche gebunden fühlten.

Berlin (kath.net/KNA/red) Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke äußerte sich kritisch zu Reinhard Kardinal Marx, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, der gesagt hatte, «wir sind keine Filialen von Rom» und man wolle eigene deutsche Wege in den Blick nehmen, wenn die Bischofssynode nicht nach seinen Vorstellungen entscheide. Natürlich seien «Wendungen wie ‚Filiale Roms‘ albern», entgegnete Burke in einem Interview der «Welt» (Freitag), denn das sei «Businesssprache, das gehört nicht in die Kirche. Es kommt dann schon auf den Gehorsam an.» …

Burke lehnt auch eine Änderung der katholischen Lehre bezüglich Homosexualität ab. «Die homosexuelle Veranlagung ist eine Form des Leidens, das bestimmte Menschen befällt», sagte Burke. Er glaube nicht, dass Homosexualität genetisch bedingt sei: «Es kommt sehr auf die Umwelt an. In meiner Gemeinde hatte ich homosexuelle Paare, die sehr unglücklich über ihr Sexualleben waren.»

Auf die Frage, ob die Kirche nicht gerade bei homosexuellen Paaren, die sich treu seien, zur Barmherzigkeit verpflichtet sei, erwiderte der Kardinal: «Natürlich möchte man Tugenden in allen stärken, wie Treue und Selbstaufopferung, aber das darf nicht zur Zustimmung zu solchen sexuellen Akten führen.» Eine eheliche Beziehung sei nur zwischen Menschen verschiedenen Geschlechts möglich. «Aus kirchlicher Sicht kann es eine Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen nicht geben.»

Damit Familie gedeihe, sollte man «für ein Heim sorgen, in dem die Lehren der Kirche leben. Tischgebete, der Besuch der heiligen Messen, häufiger zu Hause gemeinsam beten, all das hilft. Deshalb ist Familie so wichtig für mich, auch jetzt zur Synode. In der Familie werden die Weichen gestellt.»

Insgesamt sollte man «deutlich machen, dass unsere Identität christlich ist. Besonders Europa ist christlich. Unser Menschenbild, unsere Bildung, unsere Anthropologie, unsere Werte, die wir in der Familie weitergeben sollten», betonte Burke.

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Ergänzung 30.4.2015:

http://www.katholisches.info/2015/04/29/us-priester-fordern-von-synode: keine-aenderung-der-ehe-und-morallehre/:

(Washington) Auch in den USA folgt eine wachsende Zahl von Priestern dem Beispiel von mehr als 500 englischen und walisischen Mitbrüdern. Mit einer Petition fordern die Priester von der Bischofssynode über die Familie im kommenden Oktober eine „klare und entschiedene Bekräftigung der immerwährenden katholischen Ehe- und Morallehre“. …

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Ergänzung 5.5.2015:

http://www.kath.net/news/50397 Bischofssynode-Fragebogen: Tiefe Kluft zwischen Kirche und Gläubigen? (5.5.):

Wächst „Reformdruck auf Bischöfe“? – „Es gibt keinen vom katholischen Lehramt autonomen ‚Glaubenssinn der Gläubigen‘. Hinzu kommt, dass sich eine kleine Schar von Katholiken selbst zu ‚den Gläubigen‘ hochstilisiert. Von Prof. Hubert Gindert

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Mathias von Gersdorff: https://jungefreiheit.de/kolumne/2015/deutsche-bischofskonferenz-dokument-eines-kolossalen-scheiterns/ (28.4.):

Zur Vorbereitung der Familiensynode im Vatikan im Oktober 2015 sollten die Bistümer auf der ganzen Welt die Gläubigen zu den Themen Ehe und Familie befragen. Nun hat auch die Deutsche Bischofskonferenz die Antworten ausgewertet und in einem Dokument mit dem Namen „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ zusammengefaßt. Dieses Schreiben wurde nach Rom geschickt und ist sozusagen die Zustandsbeschreibung der deutschen Katholiken in bezug auf Ehe und Familie. Auf der Basis dieser Stellungnahmen soll die Synode im Herbst pastorale Perspektiven ausarbeiten. …

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2 Antworten zu Familiensynode: Große Gefahr durch Linkskatholiken

  1. Senatssekretär FREISTAAT DANZIG schreibt:

    Hat dies auf Aussiedlerbetreuung und Behinderten – Fragen rebloggt und kommentierte:
    Noch schlimmer, solche die im satanischen leben wollen,siehe Sklaverei und NWO

  2. Pingback: Tauziehen vor Familiensynode | Kreidfeuer

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