AfD-Bundesparteitag Essen: Spitz auf Knopf

(Fortsetzung zu https://kreidfeuer.wordpress.com/2015/06/28/luckes-afd-weckrufler-wollen-partei-kapern/)

Klaus Peter Krause: http://ef-magazin.de/2015/07/01/7103-afd-bundesparteitag-wenn-lucke-gewinnt-wenn-lucke-verliert Der Weckruf lässt die Maske fallen

Die AfD rüstet sich zu einer Entscheidungsschlacht. Stattfinden wird sie auf ihrem Bundesparteitag am 4. und 5. Juli in Essen, also am kommenden Wochenende. Zwischen Bernd Lucke und Frauke Petry wird es wie in einem Wildwestfilm zu einem großen Showdown kommen. Beide sind (zusammen mit Konrad Adam) noch die Vorsitzenden der Partei. Lucke hat zusammen mit seinen Mitläufern eine Partei in der Partei gegründet und sie „Verein Weckruf 2015“ e. V. genannt. Damit hat er die Partei gespalten.

Lucke will in Essen mit seinem Weckruf-Lager ums Verrecken obsiegen. Wenn das gelingt, wird sich die AfD marginalisieren, denn sie wird eine andere sein, als sie es bei ihrer Gründung 2013 sein wollte und auch war. Sie wird eine weichgespülte sein und keine Alternative mehr. Damit der Sieg gelingt, haben Lucke und seine Mitläufer ihr Weckruf-Lager für den Parteitag straff organisiert und eine Strategie entworfen. Mit dieser Strategie wollen sie auf jede mögliche Situation und Wendung, die sich bei den Abstimmungen ergeben, schnell und schlagkräftig reagieren. „Die planen rigoros durch, von der ersten bis zur letzten Minute des Parteitags. Auf maximale Disziplin wird äußersten Wert gelegt.“ Was sie planen, haben sie auf einer Weckruf-Veranstaltung im niedersächsischen Achim kundgetan. Die Geheimhaltung ist missglückt.

… Die Initiative Bürgerliche AfD (IBA) berichtet: „Der Weckruf hat sich große Mühe gegeben, bei seiner Veranstaltung am 28.06.2015 in Achim unter sich zu bleiben. Man hat nur ausgewählte Weckruf-Mitglieder zugelassen. Sie mussten sich vorher per E-Mail bei Bernd Vogel anmelden. Aber es muss auch in Achim wieder AfD-Mitglieder gegeben haben, die aufgewacht sind und zu der Erkenntnis gelangt sind, dass der Weckruf für die AfD nicht gut sein kann. Anders ist es nicht zu erklären, dass es einen Ton-Mitschnitt der Veranstaltung gibt, der alles offenbart, was Sie schon immer über den Weckruf wissen wollten. Seine Ziele, seine Strategie für den Bundesparteitag am 04./05.07.2015, warum er bisher nur acht Mitglieder hat, aber 3900 Bewerber für eine Mitgliedschaft, was er mit missliebigen Parteimitgliedern machen will, was man von demokratisch gewählten Landesvorständen hält und ob es einen Plan B für den Fall gibt, dass sich die Wunschträume auf dem Bundesparteitag nicht erfüllen. Was uns von der IBA angeht, ist die Marschrichtung klar.“ Überschrieben ist dieser Text mit: „Der Weckruf lässt die Maske fallen“.

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Ergänzung 5.7.2015:

https://juergenelsaesser.wordpress.com/2015/07/05/petry-hat-gesiegt-[]/:

AfD-Parteitag mit Abfuhr für den NATO- und TTIP-Flügel um Bernd Lucke

… findet seit gestern der AfD-Parteitag statt. Erfreulich klar setzte sich bei der Vorstandswahl Frauke Petry mit 60 Prozent der Stimmen gegen Bernd Lucke durch. Bei den Wahlen zu den nachgeordneten Vorstandsposten triumphierten Alexander Gauland und Beatrix von Storch. Damit ist der Weckruf-Flügel, der in der Vergangenheit mit Pro-NATO und Pro-TTIP-Positionen die Basis ärgerte, eindeutig abgewählt. Obwohl Frauke Petry in der Vergangenheit auch von mir kritisiert wurde – wegen ihrer Abgrenzeritis vom Thüringer Landeschef Björn Höcke und wegen ihres Eierns bei Pegida zum Beispiel –, ist sie um Längen besser als Lucke. Mehr noch als ihre Person im engeren Sinne bietet die Stimmung, die sie ins Amt getragen hat, nun gute Chancen, dass die AfD zu einer echten Volkspartei wird, die die Sorgen und Nöte der Menschen gerade in der Asyl- und Islamdebatte ernst nimmt.

… COMPACT hat brandaktuell ein Dossier mit allen wichtigen COMPACT-Artikeln zur AfD seit 2012 erstellt (u. a. mit Interviews von Lucke über Gauland und Petry bis zu Höcke). Das Dossier ist nicht auf Papier, kann aber hier elektronisch heruntergeladen werden.

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Dieter Stein: https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/vor-einem-neustart/ (4.7.):

… Unter Merkel räumte die CDU in Serie Grundpositionen: Aussetzung der Wehrpflicht, Atomausstieg, Aufgabe des dreigliedrigen Schulsystems, feministische Quotenpolitik, Abschied vom Leitbild der traditionellen Familie unter dem Druck der Gender-Lobby. Ein riesiges politisches Vakuum war in den vergangenen Jahren entstanden, in das die AfD zunächst vor allem in der Euro-Frage vorstieß, nachdem die CDU-Chefin die Euro-Rettung größenwahnsinnig als „alternativlos“ hingestellt hatte. Zuletzt kamen die offenkundig gescheiterte Integrationspolitik, die Verharmlosung der Gefahr einer Islamisierung Europas und die aus dem Ruder laufende Asylpolitik hinzu.

Wähler interessieren nicht Hahnenkämpfe und das innere Klein-Klein einer Partei. Sie wünschen eine geschlossen, professionell, schlagkräftig auftretende Organisation, die sich einig in ihrer Zielrichtung und ihrem Auftrag ist, eine demokratische Repräsentationslücke zu schließen. Will die AfD erfolgreich sein, muß sie Liberale und Konservative zusammenführen, die programmatische Breite im immer noch fehlenden Programm vertiefen und dabei weiter einen Kurs der Vernunft fahren. Eine Radikalisierung führt genauso in die Irre wie eine Selbstkastration.

Die AfD ist dazu verdammt, endlich Klarheit zu schaffen. Sie muß einen Vorstand wählen, der sich eines breiten Rückhaltes sicher sein kann. …

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Live-Ticker:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/afd-beginnt-entscheidungsparteitag/ Bernd Lucke: Trete „wahrscheinlich“ aus der AfD aus (5.7.):

[Samstag] …

10.15 Uhr: Der AfD-Sprecher [Konrad Adam] betont, neben der Eurokrise gebe es mit der Asylkrise einen neuen Brennpunkt. Adam warnt: Der Programmdebatte dürfe nicht durch „rote Linien“ und „Vereinsgründungen“ vorgegriffen werden. Tosender Applaus unterbricht die Rede. „Als rechts gilt heute, wer einer geregelten Arbeit nachgeht, seine Kinder pünktlich zur Schule schickt und der Ansicht ist, daß sich der Unterschied von Mann und Frau mit bloßem Auge erkennen läßt.“ Der Saal tobt. Adam: „In diesem Sinne bin ich auch rechts.“ …

14.15 Uhr: Asyl, Schengen, Freihandel, Rückführung der EU-Kompetenzen, Ausscheiden Deutschlands aus dem Euro. „Über all das muß man reden dürfen, ohne in und außerhalb der Partei als Rechtsradikaler bezeichnet zu werden“, sagt Pretzell. Er übt heftige Kritik an der Familienpolitik (Homo-Ehe) und Rußland-Sanktionen. Tosender Beifall. …

18.15 Uhr: Das Ergebnis ist da:
Bernd Lucke: 38,3 Prozent
Frauke Petry: 60 Prozent
Andere: 1,7 Prozent …

19.35 Uhr: Der Liberale Jörg Meuthen wird mit 62 Prozent vor Paul Hampel (29 Prozent) [zum Zweiten Sprecher] gewählt. Das neue Führungsduo der AfD heißt damit Petry und Meuthen. Petry wird ab Dezember alleinige Bundesvorsitzende. Der Parteitag wird für heute beendet. …

[Sonntag] …

11.16 Uhr: Alexander Gauland wird mit 83,8 Prozent mit großer Mehrheit zum ersten stellvertretenden Sprecher genannt. Das war er auch schon im letzten Bundesvorstand. Insgesamt erhielt er 1662 Stimmen. …

11.30 Uhr: „Wir sind keine Fundamentalopposition“, sagt [Beatrix] von Storch in ihrer Bewerbungsrede. Sie wirbt für Volksentscheide und die Familie aus Vater, Mutter und Kindern. Scharf attackiert sie die Gender-Ideologie. Dafür dürfe es „keinen Cent an Steuermitteln“ mehr geben. Bargeld erhalten, Gold nach Deutschland holen, GEZ abschaffen. Von Storch trifft den Nerv der anwesenden Mitglieder. Es gibt stehenden Applaus. Ein Mitglied sagt: „Die AfD macht ja tatsächlich wieder Spaß.“ …

11:35 Uhr: Beatrix von Storch gewinnt die Wahl für den zweiten Stellvertreterposten deutlich. Sie erhält 86,7 Prozent. Insgesamt stimmten 1690 Mitglieder für die EU-Abgeordnete. …

12.30 Uhr: Albrecht Glaser aus Hessen hat den ersten Wahlgang zum dritten stellvertretenden Sprecher gewonnen, erhielt jedoch keine absolute Mehrheit. Er erhielt 37,3 Prozent. Zweiter wurde Peter Streichan (29 Prozent). Beide müssen in die Stichwahl. Dort setzt sich Glaser mit 56,3 Prozent (1142 Stimmen) durch. …

12.50 Uhr: Bernd Lucke sagt, er trete „wahrscheinlich“ aus der Alternative für Deutschland aus. …

13.48 Uhr: Nachdem Klaus Fohrmann mit 81 Prozent zum Schatzmeister gewählt wurde, wird nun der stellvertretende Schatzmeister gewählt. Bernd Lucke hat die Halle mittlerweile verlassen. …

13:52 Uhr: Bodo Suhren ist zum stellvertretenden Schatzmeister der AfD gewählt worden. Nun werden die sechs Beisitzer im Bundesvorstand gewählt. Hier kann es wieder spannend werden. …

15.00 Uhr: Julian Flak [JA] setzt sich mit 52,1 Prozent gegen AfD-Mitgründer Konrad Adam (45,3 Prozent) durch. Flak ist damit Beisitzer im Bundesvorstand. …

15.35 Uhr: Im Rennen um den zweiten Beisitzerposten gewinnt Paul Hampel im ersten Wahlgang mit 59,1 Prozent. Konrad Adam wird mit 25,4 Prozent zweiter. Der niedersächsische Landeschef sitzt damit im Bundesvorstand. …

16.10 Uhr: [Dritter Beisitzerposten:] Alice Weidel setzt sich mit 52,6 Prozent gegen Poggenburg (42,2 Prozent) durch. …

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Konrad-Adenauer-Stiftung zur AfD im EP: Die Studie der KAS kommt zum Schluss, dass die AfD im EP intern in wichtigen Fragen uneins sei:
http://www.freiewelt.net/nachricht/lucke-grundsaetzlich-wenig-eu-kritisch-10062578/ (3.7.):

Eine Studie besagt, dass die AfD-Abgeordneten im EU-Parlament unterschiedlich agieren: Bernd Lucke beschränkt sich auf das Euro-Problem, Beatrix von Storch deckt eine große Bandbreite an Themen ab. …

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Ergänzung 6.7.2015:

Audio-Streams:
http://livestream.com/accounts/12575596/afdbpt Bundesparteitag — Alternative für Deutschland (4.7.)

http://livestream.com/accounts/12575596/afdbpt/videos/92141319 (Teil 4) Video

http://livestream.com/accounts/12575596/afdbpt/videos/92156642 (Teil 5) Video

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Ergänzung 7.7.2015:

Thomas Böhm: https://conservo.wordpress.com/2015/07/06/vorwarts-und-lucke-blos-vergessen/

Wenn die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt: „Mit dem Parteitag in Essen hat sich die AfD zur Pegida-Partei gemacht. Intoleranz, Dumpfheit und Ressentiments gegen den Islam werden nach dem Abgang von Bernd Lucke dominieren. Die alleinige Chefin Frauke Petry weiß diese Stimmungen zu nutzen…“ (http://www.sueddeutsche.de/politik/afd-parteitag-ruck-nach-rechts-1.2551444) …wissen wir, dass alles gut gelaufen ist. Und tatsächlich kann man die Machtübernahme von Petry, Gauland und von Storch in der AfD als Zeichen der Hoffnung werten.

Die von den linken Medien weichgekochten Lucke, Henkel und Kölmel sind Geschichte, sie sollten ihre Mandate abgeben und zu ihrem Kerngeschäft, der Erhaltung des Systems, zurückkehren. Es schlägt die Stunde der Patrioten, mit der AfD als parlamentarischem Arm und Pegida als außerparlamentarischer Bewegung, die nun gemeinsam mit anderen Organisationen ein Bündnis eingehen müssen, deren wichtigste Aufgabe darin besteht, die vielen Millionen Nichtwähler zu mobilisieren.

… Zwei Dinge sind für die Zukunft Deutschlands entscheidend: Die Islamisierung muss aufgehalten und der illegalen Masseneinwanderung die Grenzen aufgezeigt werden. Wenn man im Zuge dieses überlebenswichtigen politischen Kampfes nebenher dem linken System eins auf die Mütze geben kann, umso besser. …

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Ergänzung 9.7.2015:

http://www.freiewelt.net/nachricht/bernd-lucke-tritt-aus-afd-aus-10062642/ (9.7.):

Nach seiner Abwahl am Wochenende treibt Bernd Lucke die Spaltung der AfD weiter voran. Jetzt hat er seinen Austritt erklärt. Eine Neugründung ist noch nicht offiziell; sie dürfte aber bevorstehen. …

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Manfred: http://korrektheiten.com/2015/07/06/zum-fuehrungswechsel-in-der-afd/:

Pessimisten wie ich hatten seit der Gründung der AfD 2013 befürchtet, sie werde zu einer seichten wirtschaftsliberalen Mainstreampartei verkommen, dabei aber einen erheblichen Teil des oppositionellen Potenzials in Deutschland an sich binden und es damit neutralisieren.

Mit der Abwahl Bernd Luckes als Vorsitzenden der AfD haben vorläufig die Optimisten Recht behalten, und ungeachtet meiner Neigung zur Rechthaberei gönne ich meinen Freunden in der AfD ihren Erfolg zu sehr, als dass ich jetzt schon nach dem Haar in der Suppe suchen würde. (Erfahrungsgemäß tauchen solche Haare ohnehin früher auf, als irgend jemandem lieb sein kann.)

Mit Bernd Lucke ist zugleich ein Konzept gescheitert, das nicht nur strategisch falsch ist, sondern auch nie den Ruch des Unanständigen loswurde: nämlich das Konzept, eine oppositionell-konservative Basis als Stimmvieh und kostenlose Wahlkampftruppe einzuspannen, sich über ihre politischen Präferenzen aber arrogant hinwegzusetzen; die Stimmen eines oppositionellen Spektrums einzusammeln und mit dessen Widerstand gegen EU-Machtanmaßung und Masseneinwanderung Wahlen zu gewinnen, dabei aber zu wissen, dass man selbst gar nicht daran denkt, irgendetwas Wirkungsvolles gegen diese Dinge zu unternehmen. …

… [JF-Herausgeber] Dieter Stein ist exemplarisch der Typ Schuster, der nicht bei seinen Leisten bleibt. Das unternehmerische Format, eine Zeitung aufzubauen, ist eine Sache – das intellektuelle Format, sie strategisch sinnvoll einzusetzen, eine völlig andere.

Man darf gespannt sein (und eher bezweifeln), ob er die neue AfD-Führung ebenso engagiert unterstützt wie die alte. Bedenkt man freilich, dass er sich mit seiner an Hofberichterstattung grenzenden Schützenhilfe für Lucke über die Präferenzen seiner Leser mindestens so hochnäsig hinweggesetzt hat wie Lucke seinerseits über die seiner Parteibasis, so illustriert die aufdringliche Selbstprawdaisierung der Jungen Freiheit zu Gunsten der Lucke-AfD die Gültigkeit des Sprichworts, dass gleich und gleich sich gern gesellt, und legt nahe, dass diese Unterstützung auf der Solidarität eines politisch dilettierenden Herrenclubs und dessen Eintracht im Gutsherrendünkel beruhte. …

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Dieter Stein: https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/petrys-groesste-herausforderung/ (6.7.):

… Die Wahl von Petry ist für die AfD ein Befreiungsschlag in einer zuletzt total festgefahrenen Lage. …

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Renate Sandvoß: http://journalistenwatch.com/cms/lucke-hat-fertig-der-abgang-eines-egomanen/ (6.7.):

Vom „Sonnenkönig“ zum „Ritter der traurigen Gestalt“! …

… Im Februar 2013 mußte man ihn erst „zum Jagen tragen“, denn er sträubte sich deutlich, die damalige Wählergemeinschaft 2013 zu einer Partei umzugestalten. Wenn es nach ihm gegangen wäre, würde es die Partei AfD nicht geben, sondern er hätte sich mit der Funktion einer Wählergemeinschaft zufrieden gegeben. Auch wenn es viele immer noch nicht begriffen haben: es ist ein Märchen, dass Lucke der Gründer der AfD ist! …

… Schnell ignorierte Lucke alle Parteitagsbeschlüsse, positionierte sich selbstherrlich für Sanktionen gegen Russland, lobte den Moscheenbau und sprach sich für Zuwanderung aus. …

… Ein AfD-Mitglied suchte man vergeblich auf dem Bundesparteitag: Hans-Olaf Henkel. Er glänzte durch Abwesenheit, ließ aber aus der Ferne den Satz verkünden, dass die AfD eine NPD im Schafspelz wäre. Sprach´s und trat aus der Partei aus. Einen größeren Gefallen hätte er der Partei nicht machen können. …

… Themen, die das Volk bewegen, sollen im Vordergrund stehen, wie z. B. die Grenzöffnung, wachsende Kriminalität, Umgang mit Bootsflüchtlingen nach australischem Vorbild, Asylpolitik, Genderwahnsinn, Frühsexualisierung und fortschrittliche Familienpolitik. …

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Sven Tritschler: https://www.jungealternative.com/bernd-lucke-und-seine-getreuen-auf-dem-weg-in-die-politische-laecherlichkeit/ (8.7.)

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Ergänzung 10.7.2015:

http://www.kath.net/news/51267 ‚Christen in der AfD‘: Wahl von Petry keine inhaltliche Neuausrichtung (8.7.):

Bundeskoordinatorin Anette Schultner beklagt „rauen Ton“ auf dem Parteitag

Essen (kath.net/idea) Die Bundeskoordinatorin der „Christen in der AfD“, Anette Schultner (Hameln), sieht in der Wahl von Frauke Petry zur neuen AfD-Vorsitzenden keine inhaltliche Neuausrichtung der Partei. Mitbegründer Bernd Lucke habe selbst gesagt, dass er und Frau Petry eine ähnliche politische Ausrichtung hätten und außerdem sei der zweite Vorsitzende, Prof. Jörg Meuthen, „eher ein Liberaler“, sagte Schultner auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Sie fügte hinzu: „Ich unterstütze Frau Petry in ihrem Essener Aufruf, zu einer Einheit der Partei zurückzufinden, und halte es für wichtig, dass auch Liberale weiterhin ihre politische Heimat in der AfD finden. Es mag problematische Entwicklungen in Teilen der Partei geben, aber ich bin überzeugt, dass das neugewählte Führungsduo für das wichtige Kurshalten in der Partei steht.“ …

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Günther Lachmann: http://www.welt.de/politik/deutschland/article143797281/AfD-frotzelt-ueber-Bernd-Luckes-NS-Partei.html (9.7.):

Der Ex-AfD-Chef ruft im Internet zur Gründung der Partei „Neustart 2015“ auf – und löst in der AfD bösen Spott aus. Mehr als 1000 Mitglieder haben diese seit Bernd Luckes Sturz verlassen.

Das Noch-AfD-Mitglied Bernd Lucke ruft dazu auf, die „AfD des Jahres 2013“ noch einmal neu zu gründen. Unterstützt wird der Ex-Bundesvorsitzende dabei von den Europaabgeordneten Hans-Olaf Henkel, Joachim Starbatty, Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius. Bereits im Mai hatten sie auch in Vorbereitung eines solchen Schrittes den „Weckruf“-Verein als eine Art Partei innerhalb der AfD ins Leben gerufen. Als Satzung war die der AfD übernommen worden.

In den vergangenen Tagen hatte Lucke die „Weckruf“-Mitglieder befragt, ob sie für eine Parteineugründung seien. Obwohl weniger als die Hälfte der „Weckruf“-Unterstützer sich für einen Neuanfang aussprachen – genau waren es 1948 von über 4000 –, werben Lucke und seine Mitstreiter aus dem Europaparlament nun offensiv für einen solchen.

An der vom Ex-Parteichef initiierten Umfrage unter den Weckrufern hatten rund 2600 Mitglieder teilgenommen. 58 Prozent von ihnen antworteten ihm, sie hätten die AfD bereits verlassen oder hätten die Absicht, dies zu tun. Weitere knapp 25 Prozent der Weckruf-Mitglieder wollten der Umfrage zufolge ihren Verbleib in der AfD von Lucke abhängig machen.

Entgegen ursprünglichen Erwartungen soll die neue Partei nun doch nicht „Weckruf 2015“ heißen, sondern „Neustart 2015“. In der AfD wird bereits über den „NS 2015“ gefrotzelt und gefragt, was denn die Neonazis wohl dazu sagen werden. …

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https://www.youtube.com/watch?v=Ttx9Ff9HlJs AfD-Neuausrichtung: Pressekonferenz mit Frauke Petry und Jörg Meuthen am 10.07.2015 (40 min)

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Ergänzung 12.7.2015:

Petr Bystron: http://journalistenwatch.com/cms/afd-parteitag-luckes-waterloo/ (11.7.):

… Das Lager um Lucke zielte auf eine Beschränkung der Programmatik der AfD auf Themen, die im politischen Establishment möglichst nicht anecken. … Entsprechend versuchte Lucke in den letzten Wochen mehrere „rote Linien“ zu ziehen, deren Überschreiten seinen Traum nach baldiger Salonfähigkeit der AfD gefährden würden. Hierzu gehörte das Verbot, über den Austritt Deutschlands aus der EU zu diskutieren oder die Mitgliedschaft des Landes in der NATO in Frage zu stellen.

Das siegreiche Team um Frauke Petry fordert dagegen den Weg der harten Auseinandersetzung mit den Altparteien in den Parlamenten als eine Oppositionspartei mit klarem liberal-konservativen Profil. Mehrfach betonten die neuen Mitglieder des Bundesvorstandes, das wirtschaftsliberale Denken mit wertkonservativer Lebensanschauung zu vereinen.

Die klare Personalentscheidung wirkte wie ein Befreiungsschlag, viele Mitglieder fühlten sich an die Euphorie der Gründungszeit erinnert. Es ist zu erwarten, dass die AfD nun einen Aufschwung erleben wird. …

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Holger Arppe: http://journalistenwatch.com/cms/unser-aufbruch-deren-angst/ (12.7.):

… wird das bundesdeutsche Establishment indessen wieder von der nackten Angst gepackt, was sich in einer völlig anderen, nämlich erneut von Abscheu und Hass gekennzeichneten, Berichterstattung niederschlägt. Für diese Angst gibt es auch handfeste Gründe, denn

  • – die AfD hat einen neuen Bundesvorstand, der nicht mehr aus Höflingen besteht, sondern aus Charakteren mit jeweils eigenen Konturen und Fähigkeiten, die in der Summe die Kompetenz der Partei spürbar erhöhen werden.
  • – die AfD ist nach monatelanger kollektiver Migräne, die auf allen Ebenen eine weitestgehende Handlungsunfähigkeit zur Folge hatte, wieder in den Angriffsmodus übergegangen und wird die Altparteien künftig mit knallharter Sachpolitik und klarer Kante vor sich hertreiben.
  • – Störenfriede und Querulanten haben die AfD verlassen oder tun das in nächster Zeit, wodurch in den Kreis- und Landesverbänden das interne Streitpotential erheblich sinken und enorme Ressourcen für die Entwicklung von Inhalten und mutige Sachpolitik freigesetzt werden.
  • – nach dem Ende der von Lucke und seinen Gefolgsleuten angestrebten Gesinnungsdiktatur innerhalb der AfD wird sich diese gegen den Verfolgungsdruck von außen zunehmend immunisieren, denn die Mitglieder können gewiss sein, dass sie durch Solidarität von innen aufgefangen und bei Angriffen durch Politik, Medien oder Justiz nicht als unbequemer Beifang verschämt aussortiert werden.
  • – all das wird nach einer kurzen Delle als Spätfolge des Lucke´schen Anpassungskurses der AfD neue Wähler und vor allem auch neue Mitglieder zuführen. Man muss kein Phantast sein, um davon auszugehen, dass unsere Partei zum Jahreswechsel die 25.000 Mitglieder-Marke knacken wird.
  • – im kommenden Jahr wird der Albtraum der etablierten Parteien wahr und die AfD zweistellig in die Länderparlamente von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern einziehen. Damit einher geht der endgültige Zusammenbruch der Euro-Zone, der sukzessive Zerfall der EU und eine Eskalation der Flüchtlingsproblematik, einer Gemengelage von Herausforderungen also, der die Altparteien schon heute völlig rat- und hilflos gegenüberstehen. …

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Ergänzung 17.7.2015:

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/lucke-droht-afd-eu-abgeordneten-mit-fraktionsausschluss/ (16.7.)

BERLIN. Der ehemalige Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, hat den verbleibenden AfD-Europaabgeordneten mit dem Ausschluß aus der EKR-Fraktion gedroht. Sollte sich die AfD „weiter in das rechte Lager“ bewegen, „wird offen zuwanderungsfeindlich oder hetzt gegen den Islam“, müßten Marcus Pretzell und Beatrix von Storch die Fraktion verlassen, sagte Lucke dem Nachrichtensender N-TV.

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Ergänzung 20.7.2015:

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/lucke-gruendet-neue-partei/ (20.7.):

KASSEL. Ex-AfD-Chef Bernd Lucke hat am Sonntag in Kassel eine neue Partei mit dem Namen „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ (Alfa) ins Leben gerufen. Auf der Gründungsveranstaltung in Kassel wählten am Sonntag rund 70 Teilnehmer aus dem Verein „Weckruf 2015“ Lucke zum alleinigen Vorsitzenden.

… AfD-Vize Alexander Gauland räumte der Neugründung dagegen „keine großen Chancen“ ein. In dem politischen Spektrum, in welchem sich Luckes Partei verorte, tummelten sich schon zu viele Parteien, hieß es in einer Erklärung. Es sei „höchst unwahrscheinlich, daß Menschen Bernd Lucke folgen werden, der gerade fast eine Partei ruiniert hat“.

Unterdessen kündigte die Lebensschutzorganisation ALfA (Aktion Lebensrecht für Alle) an, rechtliche Schritte wegen einer möglichen Namensverletzung zu prüfen. „Wir sind keine Partei, sondern eine überparteiliche und  überkonfessionelle Bürgerrechtsbewegung“, sagte die Vorsitzende von ALfA, Claudia Kaminski. „Vielleicht hätte  Herr Lucke jemanden fragen sollen, der sich mit Namensgebungen  auskennt. Dann wäre der peinliche Vorfall sicher zu verhindern gewesen.“

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3 Antworten zu AfD-Bundesparteitag Essen: Spitz auf Knopf

  1. Senatssekretär FREISTAAT DANZIG schreibt:

    Hat dies auf Aussiedlerbetreuung und Behinderten – Fragen rebloggt und kommentierte:

    Das Schlachtefest ist auch eingeleutet, siehe die Freude bei den Parteigenossen, das ALG II-Empfänger seinen Scheck nicht bekommt und nun am Tropf hängt, und derer Genossen sicher auch in der AfD bei der Post Parteimitglieder stellen! Paßdeutsche, die meinen hier Reichsdeutsches im Besitz zu haben und komplett alees selber enteignete sind, siehe obige Karte! Volkszersplitterer sind da am Werk, weil sie den Notstand zu ihriger Lebensbasis machen! Glück, Auf, meine Heimat!

  2. Pingback: Abwahl Bernd Luckes: Befreiungsschlag für AfD | Kreidfeuer

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