Amoris Laetitia

Originaldokument Amoris Laetitia, über die Liebe in der Familie:
http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20160319_amoris-laetitia.html

Giuseppe Nardi: http://www.katholisches.info/2016/04/08/revolution-amoris-laetitia-pastorale-neuausrichtung-der-kirche/:

(Rom) Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Apostolischen Schreibens Amoris Laetitia, das die Ergebnisse der doppelten Bischofssynode zu Ehe und Familie von 2014 und 2015 zusammenfaßt, wurde die „pastorale Neuausrichtung“ der Kirche betont. Es fehlt nicht an enttäuschten Stimmen über eine „ausgebliebene Revolution“. Ist sie tatsächlich ausgeblieben oder schleicht sie doch, wenn auch unterschwellig durch das neue Dokument? Fest steht schon jetzt: Das Dokument erlaubt eine Vielzahl von Lesarten. Etwa von „Die Revolution, die keine wirkliche ist“ bis „Eine Revolution, aber nennt sie nicht so“. …

… Der Tenor, der von Kardinal Christoph Schönborn (Erzbischof von Wien) angeführten Pressekonferenz drückt sich in folgenden Sätzen aus: „Franziskus will eine Kirche, in der alle Menschen Platz haben und in der dem Gewissen große Bedeutung zukommt.“ Der Ton macht bekanntlich die Musik, womit die Stoßrichtung für Kardinal Schönborn geklärt wäre. In dem einen Satz ist, ohne nähere Erläuterungen, bereits mehr als genug Sprengstoff enthalten.

… Bleibt am Ende die Frage: Hat es sich gelohnt, daß Papst Franziskus 2013 Ehe und Familie zum Thema einer Bischofssynode machte, um das nachsynodale Schreiben Familiaris Consortio von 1981 zu ersetzen? Läßt man die Chronologie der vergangenen drei Jahre im Zeitraffer passieren, bleibt der Eindruck zwiespältig. Einerseits wurde ein Streit vom Zaun gebrochen und in die Weltkirche hineingetragen, indem Papst Franziskus ohne Not der unduldsamen deutschen Kirche unangemessenen Spielraum gewährte. Wieviel Scherben deshalb noch aufzulesen sein werden, läßt sich derzeit noch gar nicht absehen. Gleichzeitig ist die Doppelsynode, wenn sie als Revolution gedacht war – und mehr als einiges spricht dafür –, zum Rohrkrepierer geworden. Die Kirche spricht weniger denn je mit einheitlicher Stimme. Das Pontifikat von Franziskus fördert die Dissonanz. …

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Ergänzung 10.4.2016:

http://www.kath.net/news/54742 Papst-Schreiben: Beim BDKJ keine Laetitia (8.4.):

Der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) ist enttäuscht, weil in dem Papier eine Neubewertung homosexueller Partnerschaften fehle und Papst Franziskus gegen Sex vor der Ehe und gegen Verhütungsmittel sei

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Andreas Becker: http://www.katholisches.info/2016/04/09/amoris-laetitia-auch-die-baeume-von-papst-franziskus-wachsen-nicht-in-den-himmel/:

Wer sich als Antwort auf den sich rapide ausbreitenden und in hohem Maße zersetzend wirkenden Relativismus von der Kirche klare Worte erwartet hatte, die sichere Orientierung bieten und vielleicht sogar Anstoß für eine ebenso reinigende wie klärende Erneuerung sein könnten, sieht sich nicht minder enttäuscht als die Revolutionäre auf der anderen Seite.

… Amoris laetitia ist ein umfangreiches Dokument mit vielen wertvollen und schönen Stellen, aber auch zahlreichen ambivalenten, unscharfen und zweifelhaften Formulierungen und Aussagen, gerade und vor allem, wenn man sie nicht abstrakt liest, sondern mit Blick auf den aktuellen Ist-Zustand der Kirche und den Bestrebungen kirchenfeindlicher Kräfte in der Gesellschaft. Gerade die umstrittenen Passagen aber sind, aufgrund der Ausgangslage, entscheidend für die Gesamtbewertung des Schreibens.

… Jeder kann das Dokument nach seiner Façon lesen – und wird es wohl auch tun. Das Resümee: Katholische Erneuerung sieht anders aus. …

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Ergänzung 12.4.2016:

Roberto de Mattei: http://www.katholisches.info/2016/04/11/roberto-de-mattei-amoris-laetitia-ist-ein-katastrophales-dokument/:

… In den Wochen, die dem nachsynodalen Schreiben vorausgegangen sind, haben sich die öffentlichen und privaten Interventionen von Kardinälen und Bischöfen beim Papst vervielfacht, mit dem Ziel, die Veröffentlichung eines Dokuments voller Fehler abzuwenden, die durch eine Vielzahl von Abänderungsempfehlungen deutlich wurden, welche die Glaubenskongregation am Entwurf anbrachte. Franziskus machte aber keinen Schritt zurück, sondern scheint die Letztfassung des Schreibens, oder zumindest einige der Schlüsselstellen, der Hand von Theologen seines Vertrauens überlassen zu haben, die eine Neuinterpretation des heiligen Thomas von Aquin im Licht der Hegelschen Dialektik versuchten. …

… Das nachsynodale Schreiben Amoris Laetitia ist viel schlimmer als die Rede von Kardinal Kasper vom Februar 2014, gegen die sich zu recht so viel Kritik in Büchern, Artikeln und Interviews gerichtet hat. Kardinal Kasper hatte einige Fragen gestellt. Das Schreiben Amoris Laetitia liefert die Antwort: Es öffnet den wiederverheirateten Geschiedenen die Tür, es kanonisiert die Situationsmoral und leitet einen Normalisierungsprozeß für alle Formen des Zusammenlebens more uxorio ein.

In Anbetracht der Tatsache, daß das neue Dokument zum nicht unfehlbaren ordentlichen Lehramt gehört, bleibt zu hoffen, daß es zum Gegenstand einer gründlichen kritischen Analyse von Seiten der Theologen und Hirten der Kirche wird, ohne sich der Illusion hinzugeben, darauf die „Hermeneutik der Kontinuität“ anwenden zu können. …

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Ergänzung 16.4.2016:

http://www.katholisches.info/2016/04/15/amoris-laetitia-papst-franziskus-hat-neue-form-der-anwendung-der-kirchliche-lehre-vorgeschlagen/:

(Rom) Gibt die Spanische Bischofskonferenz den Weg vor, der nach dem Apostolischen Schreiben Amoris Laetitia bald schon für die ganze Kirche gelten könnte? Gestern fand eine Pressekonferenz von Erzbischof Carlos Osoro von Madrid, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Spanischen Bischofskonferenz, statt. …

… Im Vorfeld der Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens war, je nach Position, die Sorge oder die Hoffnung gehegt worden, Papst Franziskus könnte eine generelle Regel erlassen, mit der er die wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion zuläßt, damit Scheidung und Zweitehe anerkennt und die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe aufhebt. Damit hätte er sich in den Augen der Verteidiger des Ehesakraments der Häresie schuldig gemacht. Er tat nichts dergleichen und doch alles. Die „taktische Finesse“ (Secretum meum mihi), wie inzwischen von Befürwortern und Kritikern betont wird, liege gerade im Verzicht auf eine generelle Regel. Damit habe Franziskus zwar keine neue Regel eingeführt, mehr noch aber die bisherige überlieferte Regel nicht mehr bestätigt. Er erweist sich damit als „Türöffner“, ohne dafür belangt werden zu können.

… Durch die in die Kirche, in die Gläubigen und in den Klerus hineingetragene Unruhe sind die Bischöfe gezwungen, jene generelle Regel zu erlassen, auf die der Papst verzichtet hat. …

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Ergänzung 17.4.2016:

Joachim Volkmann, Chefredakteur des Civitas-Instituts, fährt regelmäßig – bei höchster Bedachtnahme auf eventuellen Querverkehr – über eine rote Ampel, wird schicksalhafter Weise von einem Polizisten gestoppt und will diesem die mildernde Gradualität seiner persönlichen Zwangssituation und besten Absichten weismachen:
http://www.civitas-institut.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2502:papst-freude-an-der-liebe-polizei-und-rote-ampel&catid=1:neuestes&Itemid=33 (13.4.):

… Glücklicherweise hatte ich zwei Tage zuvor das apostolische Schreiben „Amoris laetitia“ und vor allem die Kommentare der renommiertesten Theologen gelesen und hatte sogar alles bei mir. Ich nahm es und zeigte es dem Polizisten: „Sie sehen, Ihre Theorie ist abstrakt und ideologisch, weil sie nur die objektive Norm berücksichtigt – die ich gar nicht bestreite –, aber sie bezieht nicht den einzelnen Menschen ein, der bei „rot“ über die Ampel fährt: seine Sorgen, seine Ängste, die ihn zwingen, diese Tat zu begehen, die Vorsicht, mit der er vorgeht und darauf achtet, niemandem etwas Unrechtes zu tun, und die Tatsache, dass das unter den Umständen, unter denen er lebt, das Beste ist, was er tun kann – selbst wenn es das Ideal wäre, zu warten, bis die Ampel „grün“ zeigt.“

Ich sehe, dass er ein wenig schwankt, und ich lege nach: „Es ist eine Sache, anzuerkennen, dass es ein objektives Vergehen gegeben hat, eine andere Sache ist aber meine persönliche Verantwortung. Ernsthaft, ich glaube, dass Sie mich nicht strafen sollten, sondern dass Sie die Art, wie ich über die rote Ampel gefahren bin, schätzen sollten. Und das Gesetz, das vorschreibt, auf „grün“ zu warten, wird doch dadurch überhaupt nicht in Frage gestellt. Schauen Sie einmal,“ – und ich hielt ihm die Zeitung unter die Nase – „nicht ich sage das, sondern die Blüte der Experten: Pater Spadaro in der „Civilta Cattolica“, Enzo Bianchi, der Prior von Bosa, „Famiglia cristiana“, „Avvenire“… Die sagen das, und es ist doch offensichtlich: der Verkehr wird sicherlich nicht dadurch besser, dass man weiterhin all denen Strafen aufbrummt, die bei „rot“ über die Ampel fahren…“

Jetzt, so meine ich, hängt er in den Seilen, aber anscheinend habe ich seinen Gesichtsausdruck falsch interpretiert. Ergebnis: Strafe, Fahrverbot, Punkte in Flensburg, und eine Klage wegen Beamtenbeleidigung. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum, aber er war völlig überzeugt, dass ich ihn für doof verkaufen wollte. …

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Ergänzung 18.4.2016:

Felix Honekamp: http://www.freiewelt.net/blog/papst-franziskus-gender-ist-eine-ideologie-10066419/ (18.4.):

Mit seinen Aussagen, unterlegt mit Zitaten aus der Relatio Finalis der Familiensynode, verdeutlicht der Papst, dass er im Gegensatz zu vielen anderen, die die Einschätzung des Gender Mainstreaming zu relativieren versuchen, sehr wohl erkannt hat, worum es geht: das Aufbrechen der Geschlechter mit dem Ziel, die Gesellschaft nicht auf einen gesunden Individualismus, sondern auf eine Vereinzelung zu gründen. Das alles hat nichts mit der immer wieder gerne zitierten Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu tun, auf die „Gender“ oft euphemistisch reduziert wird.

Wie richtig festgestellt wird, handelt es sich beim Gender Mainstreaming auch nicht nur um eine Theorie oder eine Meinung, der man konstruktiv entgegentreten könnte. Der Ansatz, dem gerade über die Sexualerziehung zum Erfolg verholfen werden soll, ist, „Gender“ als „einzige Denkweise durchzusetzen“. Mir ist bislang auch noch niemand untergekommen, der diesen Ansatz in Abrede gestellt hätte, der für mich den Kern einer Ideologie ausmacht. Es geht nicht um Überzeugung, nicht um Werbung für eine Idee, sondern um dessen zwangsweise Durchsetzung, begleitet von Sprachpanschereien wie dem Binnen-I und ähnlichem, genau durch die Indoktrination der Kinder.

Ideologien schaffen auf diese Art und Weise unwidersprochene „Realitäten“: Wenn ein Großteil der Menschen mal  von der Minderwertigkeit einer anderen Menschengruppe – sei es eine Religion oder eine Rasse – überzeugt ist, dann wird Widerspruch und Argumentation verunmöglicht. Wenn nun ein Großteil der Kinder tatsächlich gegen alle wissenschaftliche Vernunft einmal glauben sollte, dass das biologische und das kulturelle Geschlecht einfach zu trennen, letzteres täglich selbst frei zu wählen wäre, dann wäre der Erfolg auch dieser Ideologie gesichert. Man kann sich an dieser Stelle darüber Gedanken machen, ob die Ideologie des Rassismus moralisch verwerflicher ist als die Ideologie des Gender Mainstreamings. Ideologien sind es jedenfalls beide. …

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Ergänzung 20.4.2016:

http://www.katholisches.info/2016/04/20/papst-franziskus-und-die-marginalisierung-der-glaubenskongregation/:

… Die Distanz, die zwischen dem Papst und dem Glaubenspräfekten Kardinal Gerhard Müller bestehe, sei „von allen“ zu erkennen. „Die Kälte wurde offensichtlich“ durch den Ausschluß des deutschen Purpurträgers von der Präsentation des nachsynodalen Schreibens Amoris Laetitia, obwohl die ganze Diskussion seit zweieinhalb Jahren seinen Arbeitsbereich der Glaubenslehre berührt. Papst Franziskus blieb zwar im deutschen Sprachraum, ließ die Exhortatio aber vom Wiener Erzbischof, Christoph Kardinal Schönborn, vorstellen.

Das war nicht nur eine Form der Zurücksetzung, sondern mehr noch eine Sicherheitsmaßnahme. Kardinal Müller hätte Amoris Laetitia einen Stempel aufgedrückt, den der Papst nach all der langen Mühe, die Scheidung irgendwie zu „katholisieren“, nicht haben wollte.

… Der Hauptpart dabei kam Wiens Erzbischof zu, der die inhaltliche Bedeutung des Schreibens erläutern sollte. Von Kardinal Müller war keine Spur zu sehen. So war es bereits während der Doppel-Synode. Man denke an die Personalpolitik bei den täglichen Pressekonferenzen. Die Einseitigkeit, mit der Kasperianer dazu geladen wurden, löste unter den Synodalen nur mehr Kopfschütteln aus. …

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Ergänzung 21.4.2016:

Don Elia: http://www.katholisches.info/2016/04/21/amoris-laetitia-euthanasie-des-geistes-oder-vom-suessen-tod-der-kirche/:

… Man kann nur sagen: ein weiteres Meisterstück in der Strategie der kollektiven Manipulation, der wir alle, auch wenn wir es nicht wollen, unweigerlich zum Opfer fallen – vielleicht, wie wir in den nächsten Monaten sehen werden, der am meisten zerstörerische Coup der letzten drei Jahre. …

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Ergänzung 30.4.2016:

Chaos zum Prinzip erhoben“:
http://www.katholisches.info/2016/04/28/robert-spaemann-ueber-amoris-laetitia-das-chaos-wurde-mit-einem-federstrich-zum-prinzip-erhoben/:

In einem Interview mit CNA nahm der bekannte deutsche Philosoph Robert Spaemann dazu Stellung und konstatiert einen „Bruch mit der Lehrtradition“. Das „Chaos“ sei „mit einem Federstrich zum Prinzip erhoben“ worden. …

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Ergänzung 1.5.2016:

http://www.katholisches.info/2016/04/30/non-possumus-non-loqui-proben-katholiken-den-aufstand-gegen-papst-franziskus/

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Ergänzung 6.5.2016:

http://www.kath.net/news/55036 Ausnahmen sind eine Sackgasse (2.5.):

… Viele Kommentatoren halten nach dem Papstschreiben zu Ehe und Familie «Amoris laetitia» eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion im Einzelfall für möglich. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärt Kardinal Walter Brandmüller (87), warum er das für eine Fehlinterpretation hält, wie die Fußnote Nummer 351 zu lesen ist und wie «Amoris laetitia» ein «Weckruf» für die katholische Kirche in Deutschland werden kann. …

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Ergänzung 9.5.2016:

http://www.katholisches.info/2016/05/09/erzbischof-bruno-fortes-enthuellung-ueber-die-hintergruende-von-amoris-laetitia/:

(Rom) Der Sondersekretär der Doppel-Bischofssynode über die Familie von 2014 und 2015, Erzbischof Bruno Forte, … erzählte [] eine Episode, bei der Papst Franziskus zu ihm gesagt habe:

„Wenn wir ausdrücklich von Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene sprechen, wer weiß, was die uns dann für ein Casino (einen Wirbel) machen. Wir reden deshalb nicht direkt davon. Mach es so, daß die Prämissen gegeben sind, die Schlußfolgerungen ziehe dann ich.“

Das sei „typisch für einen Jesuiten“, wie Erzbischof Forte scherzend hinzufügte und die Aussage des Papstes als „Weisheit“ lobte, die es erlaubt habe, zu Amoris Laetitia zu gelangen. …

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Ergänzung 27.5.2016:

http://www.katholisches.info/2016/05/25/amoris-laetitia-und-sein-schattenautor-victor-manuel-fernandez/:

(Rom) Das umstrittene nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris laetitia wurde von Papst Franziskus unterzeichnet. Am Text geschrieben hat ein ganzes Redaktionsteam. Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, daß der eigentliche Autor der Ghostwriter des Papstes, Msgr. Victor Manuel Fernandez ist, den Franziskus mit nach Rom brachte. „Es gibt beeindruckende Ähnlichkeiten zwischen den Schlüsselstellen des Schreibens von Papst Franziskus mit zwei zehn Jahre alten Texten seines Hauptberaters“, so der Vatikanist Sandro Magister. Letztlich wurde „eine Doppel-Synode abgehalten, für eine Lösung, die bereits geschrieben war“. …

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Ergänzung 1.6.2016:

http://www.katholisches.info/2016/05/31/mueller-oder-schoenborn?-papst-franziskus:-kardinal-schoenborn-ist-ein-grosser-theologe/:

(Rom) Für Papst Franziskus gilt nicht die Interpretation des umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia, die Kardinal Gerhard Müller, der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, gab, sondern die des Erzbischofs von Wien, Christoph Kardinal Schönborn. …

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Ergänzung 19.6.2016:

http://www.kath.net/news/55564 Philosoph Josef Seifert kritisiert ‚Amoris laetitia’ (15.6.):

Josef Seifert, langjähriges Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben, hat das Nachsynodale Päpstliche Rundschreiben „Amoris laetitia“ in einem Artikel für die Nachrichtenplattform Corrispondenza Romana kritisiert. Viele barmherzig klingende Passagen würden die Lehre der Kirche auf den Kopf stellen, fasst Seifert seine Kritik zusammen.

Es bestehe die Gefahr einer „Lawine von Konsequenzen, die für die Kirche und die Seelen der Menschen schädlich sein werden“, schreibt der Philosoph wörtlich. In seinem Artikel stellt er Passagen des Evangeliums den entsprechenden Absätzen von „Amoris laetitia“ gegenüber.

Wenn der Papst etwa das Gleichnis von der Ehebrecherin (Joh 8,1–11) zitiere, dann sei es für Paare in irregulären Situationen sicher tröstlich, wenn ihnen gesagt würde, sie seien nicht exkommuniziert. Allerdings fehle der entscheidende letzte Satz des Gleichnisses: „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ Das Dokument verschweige das Herzstück: den Aufruf zur Konversion  [Umkehr], schreibt der Philosoph. …

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Ergänzung 26.6.2016:

http://www.katholisches.info/2016/06/23/der-plan-hinter-der-doppel-synode-ueber-die-familie-ein-erhellendes-buch/:

(Rom) Ein soeben erschienenes Buch liefert Chronik und Analyse der beiden Bischofssynoden über die Familie. Autoren des erhellenden Buches sind der Publizist Lorenzo Bertocchi und der Vatikanist Matteo Matzuzzi.

… Es entsteht dadurch eine seriöse Gesamtschau mit einem klaren Ergebnis: Hinter den Ereignissen stand und steht ein Plan und eine Regie. Die beiden Autoren spürten diesen nach von den ersten Vorzeichen im Herbst 2013 bis zum umstrittenen Ergebnis, dem nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia.

Sie zeigen auf, daß es sich um einen wirklichen Kampf, ja um eine wirkliche Schlacht gehandelt hat und noch immer handelt. Dabei geht es um mehr als um das nicht unbedeutende Problem der Zulassung zur Kommunion von wiederverheiratet Geschiedenen, die von der Kirche bisher als permanente Ehebrecher bezeichnet wurde.

… Worum es geht, bringen die beiden Autoren wie folgt auf den Punkt:

„Um eine Auseinandersetzung zwischen jenen, die inn- und außerhalb der heiligen Paläste noch an ein bestimmtes Gesetz glauben, und jenen, die sich in der Substanz davon verabschiedet haben, um sich dem vorherrschenden Gesetz unserer Zeit anzuschließen.“

Der Konflikt um die Zulassung zur Kommunion stehe zwar im Vordergrund: In Wirklichkeit gehe es jedoch um weit mehr, nämlich um die grundsätzliche Frage nach der Rolle und der Bedeutung der Sakramente für Katholiken, besonders der Beichte und der Eucharistie.

Ist die konsekrierte Hostie oder ist sie nicht mehr als nur ein Stück Weizengebäck? …

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Ergänzung 29.6.2016:

http://www.katholisches.info/2016/06/29/papst-franziskus-amoris-laetitia-kasper-und-die-deutschen-theologen/:

… Als Beleg für das Interpretations-Durcheinander durch das nachsynodale Schreiben veröffentlichte das katholische Monatsmagazin Il Timone den Bericht der Nachrichtenagentur der Österreichischen Bischofskonferenz Kathpress über eine Diskussion von vier bekannten Theologen über Amoris laetitia. …

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Ergänzung 4.8.2016:

http://www.katholisches.info/2016/08/03/freuden-betruebnisse-und-hoffnungen-josef-seiferts-umfassende-analyse-zu-amoris-laetitia/:

Im vergangenen Juni kursierte im Internet in verschiedenen Sprachen, in Ausschnitten auch in deutscher Sprache, eine Kritik des Philosophen Josef Seifert am nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus, die einiges Aufsehen erregte, aber vom Autor nicht für die Veröffentlichung autorisiert war. Nach der jüngst vom Osservatore Romano publizierten Verteidigung von Amoris Laetitia durch Rocco Buttiglione und Rodrigo Guerra López (siehe Neue Vatikan-Strategie: „Amoris laetitia“ von Wojtylianern verteidigen lassen), legt Prof. Seifert nun mit einer umfassenden und gründlichen Analyse seine Kritik an Amoris Laetitia vor. Wir danken Prof. Seifert für die Möglichkeit, den von ihm autorisierten Text veröffentlichen zu dürfen, und Raphael Bexten, dem Herausgeber von AEMAET – Wissenschaftliche Zeitschrift für Philosophie und Theologie. Die Analyse wurde von Aemaet ausdrücklich unter der Creative-Commons-Namensnennung-Lizenz (CC BY 3.0) veröffentlicht, um die Verbreitung des Textes zu fördern. …

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Ergänzung 20.8.2016:

http://www.katholisches.info/2016/08/19/don-nicola-bux-zu-amoris-laetitia-die-eucharistie-ist-nicht-sakrament-fuer-die-suender/:

„Die Eucharistie ist nicht Sakrament für die Sünder, sondern Sakrament für die wiederversöhnten Sünder. Genau so wird sie zur Quelle und zum Prinzip von Barmherzigkeit. Ich hoffe, deutlich gewesen zu sein!“

Don Nicola Bux, 13. August 2016, beim Meeting der Jugend in Schio. Der Theologe sprach zum Thema „Mit den Sakramenten scherzt man nicht“.

Die Eucharistie sei kein Sakrament für die wiederverheirateten Geschiedenen, sondern für die wiederversöhnten Sünder. …

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5 Antworten zu Amoris Laetitia

  1. Christoph Rebner schreibt:

    Voice of the Family:
    Our initial overview provides sufficient cause to regard this document as a threat to the integrity of the Catholic faith and the authentic good of the family.
    http://voiceofthefamily.com/catholics-cannot-accept-elements-of-apostolic-exhortation-that-threaten-faith-and-family/

  2. Abzocke Deutschland AG schreibt:

    Man ist willkommen im Club! Auch das fünfte Leck wird nichts ändern….(Herr Schäuble?) An der Situation des „kleinen Mannes“.
    Und die meisten (skandalwürdigen) Nachrichten und Zusammenhänge kommen erst gar nicht in die Prime-Times (wie Heute) für die Öffentlichkeit….wie Herr Soundso der Funke-Mediengruppe mitteilte…Die muß man sich nämlich selbst in den Nischen zusammen suchen.

    Wie sie sich alle rührig umd die Familie sorgen. (Auch um die „deutsche“ Familie?)

    Familie war in meinem Leben wohl die Hauptsache! Trotz jahrzehntelanger, wohleingefädelter „Diskrmininierung“ 😦 Um die Themen, die da sind und nun bleiben:
    Gesundheit, (Welt-) Ernährung, Erziehung, Bildung, Wohnen, Pflege- Rente-Alter…. (nein, Glaube nicht…….hat sich selbst disqualifiziert und letztlich nur Zerstörung geschaffen)
    http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/infektionskrankheiten-im-schatten-der-grossen-krankheiten-waechst-eine-neue-gefahr-1.2940213
    http://www.idea.de/gesellschaft/detail/woche-fuer-das-leben-wuerdevoll-mit-alten-umgehen-96389.html
    Der Herr SPD-Stegner macht sich jetzt für die SPD wichtig! 🙂 ….ZU SPÄT!
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/altersvorsorge-heute-jung-morgen-arm-der-renten-irrweg-1.2940610

    Auffällig, wie von Institution (Kirchen, VHS…) und „von privat“ und sogar seitens des Bundes mit diesen Themen noch „Gewinn“ gemacht wird..(Wenn schon nicht Golf-Trainer…) Die Leute („Ehrenamtliche“, Rentner….) sollen sich aktiv „qualifizieren“…Seminare und Ausbildungen eingehen. z.B. Bundesakedamie für kulturelle Bildung….-KUNSTgeragogik- oder sie sollen (passiv) ihren Mangel THERAPIEREN!
    Viele dieser Späßchen kosten „nur“ 1.800€ plus Fahrt und Unterkunft….Makler werden bei der VHS, Psychologischer Betrater, Sterbe-und Trauerbegleiter, Nachbarschaftshelfer/Mediator für Wohnprojekte (gesehen bei einer Behörde). Wohnungen werden dadurch allerdings nicht geschaffen….ein Miteinander in der gespaltenen Gesellschaft auch nicht.
    Alles am Eigentlichen vorbei! Verfehlte Politik und vernachlässigte gesellschaftliche Schwerpunkte. Tabus.

    Wir sind Rentner und zahlen noch für das letzte Studium (bisher Privathochschule eines wichtigen Studienganges…wird jetzt verstaaatlicht ..freu….vier Jahre zu spät! Mietkosten in Hochschulstädten: Horror….) …Wenn kids darüber 30 werden….
    Hamburg nur für Reiche. München sowieso….
    http://www.abendblatt.de/hamburg/article207404509/Immobilien-Wahnsinn-Was-Kaeufer-in-Hamburg-zahlen-muessen.html

    Heile, Heile, Segen: Die Empty-Nest-Moms…- schon kreischen die Väter! – (Leere nach der Kinderphase ist also „therapiebedürftig“!) nun dank ML, frautv, Zeit und Südd. in aller Munde…

    (Ach so…http://www.idea.de/politik/detail/bischof-droege-afd-verhaelt-sich-unchristlich-96381.html)

    bei vielem könnte man sagen: hahaha

  3. Abzocke Deutschland AG schreibt:

    Ja, der Herr Bundespräsident und Theologe Dr. theol. h. c., phil. h. c. mult. Joachim Gauck auf Phoenix, „Die Diskussion“. Und wie er mal wieder mäkelnd das deutsche Volk beschilt. Es ist nicht ihm brav genug! und es kritisiert gar die Politikerkaste, die realitätsferne.
    In den anderen Runden der öffentlich-rechtlichen Schönfärberei produzieren sich Jüngelchen der „Generation Beziehungsunfähigkeit“ (—>Michael Nast bei Böttinger) , Teilkonstrukte der Generation mix…Woher das wohl kommt? ? ? Warum sie UNFÄHIG für Beziehungen sind…. ?
    Bei den Älteren ist es etwas anderes, wenn Beziehungen scheitern, die sich nur noch selten und schwer ergeben oder sich erst gar nicht mehr aufbauen lassen: sie zerbrechen an den materiellen Ungleichheiten. Schlicht und einfach. Da müssen auch keine dubiosen Schlüsse gezogen werden, wie Borderline….
    Während die einen reichen Stinker zum Essen (Schlemmen) gehen, bleiben die anderen armen Schlucker zu Hause.

  4. Rosalinde schreibt:

    Den Superevangelikalen fallen ja öfter abstruse Dinge ein wie seinem Mörder-Mann zu vergeben…las vor Jahren einen Artikel: Mann hatte Frau fast zum Krüppel gemacht und Sie übte Vergebung, und wenn sie nicht gestorben sind…
    Momentan wird bei Evis in den Freikirchen, beim ERF und den vielen unternehmensberaterischen Fundi-Agenturen ein Buch beworben ( allerdings nicht wie verkündet „Neuerscheinung“…, es liegt schon ein paar Jahre und hütet den Laden) Monika Masi. Ich heirate meinen Ex-Mann. Puh. Was für ein Ansinnen! Ob Frauen wirklich der Sinn danach steht, wenn sie es denn mal „geschafft“ haben? Sich wieder in ihrem Leben einzurichten? Was in frommen Vereinen ja nochmals viel schwieriger ist mit der Befreiung. Ob’s der Gatte beim zweiten Mal kapiert, dass auch Frauen ein AUSGLEICH zusteht? Wär mal christlich.
    http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/papst-zu-einer-familie-gehoeren-mann-und-frau-96388.html
    😦

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