Christian Zeitz: http://www.andreas-unterberger.at/2016/04/die-republik-der-dilettanten/ (18.4.):
2012 hat der Kulturhistoriker und Zeitkritiker Thomas Rietzschel ein außerordentlich lesenswertes Buch mit dem Titel „Die Stunde der Dilettanten“ veröffentlicht. Er zeigt darin, wie im Laufe der letzten Jahrzehnte ein bestimmter Menschentyp gesellschaftsmächtig wurde, der zwar nichts kann, sich aber alles zutraut.
… Im Zuge der Beseitigung des Humboldt’schen Bildungsideals in der Kulturrevolution der sechziger und siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts begann sich die Herrschaft der Dilettanten auszubreiten. Humboldt hatte das Bildungsideal an die Gleichzeitigkeit von mühsam erworbenem Wissen und der Einwurzelung in der moralischen Tradition geknüpft und damit vor dem hemmungslosen Technokraten einerseits und dem kenntnislosen Schwärmer andererseits gleichermaßen gewarnt.
… Mit dem Voranschreiten der „Modernisierung“ hallt seit einem halben Jahrhundert der Ruf nach „Entstaubung“ und „Entrümpelung“ der Lehrpläne, nach „Praxistauglichkeit“ und „Zeitgemäßheit“, nach „Chancengleichheit“ im Schulwesen und nach Beseitigung angeblich privilegierter Bildungseliten durch die Hallen von Parlamenten und Regierungseinrichtungen ebenso wie durch den medialen Blätterwald. „Wissen“ wird demokratisiert, Meinung ersetzt Kenntnisse, und – darf man wohl hinzufügen – der Glaube an Gott wird durch den Glauben an die eigene Bedürfnisbefriedigung ersetzt. …
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(Dilletanten wäre ja noch „harmlos“)
nur 1 Tag eintauchen in die Reportagen (z.B. Report München…die trauen n o c h sich was) und man ist bedient, ja erschüttert, in welchem SAUSTALL! man sich hier inzwischen befindet. Inmitten von Lobbyisten, von Alptraum, von vorsätzlichem Betrug, Gewalt, Verbrechen….
Ein Horror, was jetzt breitflächig potenziert explodiert.
Dilletanten 😦