(Rom) Am gestrigen Sonntag, Muttertag, fand in Rom der 6. Marsch für das Leben statt und wurde zu einem großen Erfolg. …
… Der Charakter der Veranstaltung wurde auch in diesem Jahr durch die vielen Familien mit Kindern geprägt und allein dadurch bereits ein freudiges und buntes Zeugnis für das Leben. Mit Erzbischof Luigi Negri von Ferrara nahm erstmals offiziell ein italienischer Bischof am Marsch teil. Wieder mit dabei war Kardinal Raymond Burke. Der US-amerikanische Kardinal nimmt seit 2012 jedes Jahr am Marsch für das Leben in Rom teil. An seiner Seite zog Bischof Athanasius Schneider aus Kasachstan durch Roms Straßen. Alle drei Würdenträger gehören zu den profiliertesten Kirchenvertretern der Weltkirche.
… Während die Medien von 30.000 Teilnehmer berichteten, gehen die Veranstalter von mehr als 50.000 aus. Unter ihnen befanden sich auch ausländische Delegationen aus 29 Ländern, vor allem aus den USA, Frankreich und Spanien. Vertreten waren aber auch Lebensrechtsgruppen aus dem deutschen Sprachraum. …
(Rom) Papst Franziskus übt sich bei den „nicht verhandelbaren Werten“ in großer Zurückhaltung.
Der seit 2012 in Rom stattfindende Marsch für das Leben endet alljährlich auf dem Petersplatz mit der Teilnahme am Regina Coeli des Papstes. Damit soll nicht nur die Verbundenheit mit der katholischen Kirche zum Ausdruck gebracht werden, die unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zur international bedeutendsten Stimme für das Lebensrecht und gegen die massenhafte Tötung ungeborener Kinder wurde.
Der Marsch mit Zehntausenden Teilnehmern und seinen Transparenten und Spruchtafeln will das amtierende katholische Kirchenoberhaupt mit dem Thema Lebensrecht und Abtreibung konfrontieren und zur Stellungnahme herausfordern. Der Papst gewährte jedoch nur einen flüchtigen Gruß. …
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Ergänzung 15.5.2016:
… der amtierende Papst drängt die Kirche, den „Abtreibungskonsens“ zu akzeptieren.
Das ist der Preis, den Franziskus – offenbar ohne großes Zögern – zu zahlen bereit ist, um mit den von Abtreibungsbefürwortern dominierten internationalen Institutionen und Machtzentren ins Gespräch zu kommen. Der Marsch für das Leben in Rom ist daher nicht mehr ein Schulterschluß mit dem Papst, wie es 2012 mit Benedikt XVI. der Fall war. Er ist vielmehr zur Mahnung an den Papst geworden. Wie notwendig das ist, zeigt die Gereiztheit, mit der Franziskus auf den Marsch reagiert, der nicht in seine Strategie paßt.
… Die Vorstellung, daß einem Papst das Lebensrecht kein wirkliches Anliegen mehr sein könnte, erschreckt Katholiken bis ins Mark. Zu Recht. Die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. machten die katholische Kirche zum letzten, bedeutenden internationalen Bollwerk für die Ungeborenen, gegen die Abtreibung, gegen die Euthanasie und die anderen utilitaristischen „Spielereien“ mit dem Leben, von der künstlichen Befruchtung bis zur „Leihmutterschaft“. …
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