Robert Spaemann verstorben

https://philosophia-perennis.com/2018/12/11/konservativer-kaempfer-fuer-meinungsfreiheit-und-katholizismus-robert-spaemann-ist-tot/:

(David Berger) Im Alter von 91 Jahren verstarb gestern in Stuttgart der weltweit anerkannte katholische Philosoph Robert Spaemann. Er war Berater des heiligen Papstes Johannes Paul II. und ein Freund von Papst Benedikt XVI.

Vielleicht prädestinierte ihn – weltlich gedacht – bereits seine außergewöhnliche Lebensgeschichte zu einem der ganz Großen zu werden: Am 5. Mai 1927 geboren, wuchs Spaemann als Kind katholischer Konvertiten auf, die Mutter starb früh, sein Vater ließ sich danach zum Priester weihen.

Spaemann lehrte als Professor Philosophie an den Universitäten Heidelberg, München und Stuttgart. Obgleich als katholischer Denker, v. a. auch Ethiker gegen den Zeitgeist denkend und schreibend, erhielt er zahlreiche Ehrendoktor-Würden und andere akademische Preise. …

Requiescat in pace!


Ergänzung:

Andreas Becker: https://katholisches.info/2018/12/11/zum-tod-von-prof-robert-spaemann/:

Gestern nachmittag ist der bekannte Philosoph Prof. Robert Spaemann „friedlich heimgegangen“. Er stand im 92. Lebensjahr.

1927 wurde er als Sohn des Kunsthistorikers Heinrich Spaemann und der Tänzerin Ruth Krämer in Berlin geboren. Der Vater, der in den 20er Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten war, verkehrte damals im Umfeld der revisionistisch ausgerichteten Sozialistischen Monatsblätter, deren Autor er war. Im Alter von drei Jahren konvertierten seine Eltern zum katholischen Glauben und ließen ihren Sohn taufen. Mit neun Jahren verlor er seine damals erst 32 Jahre alte Mutter, worauf sein verwitweter Vater dem Ruf zum Priestertum folgte. 1942 wurde er von Bischof Clemens August Graf von Galen in Münster in Westfalen zum Priester geweiht. Robert Spaemann wurde damit im Alter von 15 Jahren zum „Sohn des Kaplans“, wie die Leute in Dorsten im Münsterland sagten. Sein Vater starb 2001 im hohen Alter von fast 98 Jahren. Die Eltern sind auf dem klaustrierten Friedhof der Benediktinerinnenabtei Dinklage begraben.

Sein Elternhaus war religiös geprägt. Das immunisierte den jungen Spaemann gegen den Nationalsozialismus und später auch gegen den Kommunismus. Das Stundengebet der Mönche, die Eltern hatten in einer Benediktinerabtei konvertiert, war so prägend, daß der Gymnasiast selbst eines Tages an der Klosterpforte anklopfte und um Aufnahme bat. Der Abt schickte ihn allerdings wegen seines jungen Alters wieder weg. Erstaunlicher war also, daß er sich später der Philosophie zuwandte, denn die, wie er in seiner Autobiographie von 2012 selbst schildert, spielte zu Hause eigentlich weniger eine Rolle. Die reiche publizistische Tätigkeit war hingegen vom Vater vorweggenommen worden. Vater und Sohn, jeder in seinem Bereich, veröffentlichten zahlreiche Bücher. …


Ergänzung 13.12.2018:

https://katholisches.info/2018/12/13/nachruf-des-osservatore-romano-auf-prof-robert-spaemann/:

(Rom) Die Tageszeitung des Papstes veröffentlichte einen Nachruf auf den am Montag verstorbenen, großen katholischen Philosophen Robert Spaemann. Darin wird auch anerkannt, daß er ein Kritiker des umstrittenen, nachsynodalen Schreibens Amoris laetitia war.

Prof. Spaemann gehört zu den herausragenden und prägendsten Gestalten des katholischen Denkens der vergangenen 60 Jahre (siehe den Nachruf von Katholisches.info Zum Tod von Prof. Robert Spaemann). Er war ein Mahner gegen den Traditionsbruch und ließ sich ohne Widerspruch auch einen Konter-Revolutionär nennen. In diesem Sinne finden das Requiem und die Beerdigung auch in der überlieferten Form des Römischen Ritus statt. Auf seinen Wunsch hin werden ihn auf seinem letzten irdischen Weg Priester der Petrusbruderschaft (FSSP) begleiten, der er seit ihrer Gründung verbunden war.

Besonders bemerkenswert am Nachruf der vatikanischen Tageszeitung ist der Hinweis, daß Prof. Spaemann ein Kritiker von Amoris laetitia war. …

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