Giuseppe Nardi: https://katholisches.info/2020/02/12/querida-amazonia-das-scheitern-einer-synode-und-eines-kardinals/:
Das nachsynodale Schreiben Querida Amazonia (QA) überrascht große Teile der Kirche, und das auf allen Seiten. Erstaunen läßt das totale Schweigen zu der am meisten und mit Bangen erwarteten Frage über den priesterlichen Zölibat. 55 Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils sind die neomodernistischen Kräfte erneut gescheitert. Roberto de Mattei, der Vorsitzende der Lepanto-Stiftung und Organisator der Acies ordinata vom 18. Januar in München, zitierte dazu den Satz: „Die Revolution frißt ihre Kinder“. Auch das Wort Zölibat wird in dem nachsynodalen Schreiben nicht erwähnt.
Der Papst beschränkt sich darauf, den Wunsch zu äußern, daß die Häufigkeit des Meßbesuchs auch in den entlegensten Gegenden zunehmen möge (QA, 86 und 88). Genau diese Zunahme koppelten die Macher hinter der Amazonassynode, allen voran der österreichische Missionsbischof Erwin Kräutler und Brasiliens Kardinal Claudio Hummes, mit der Forderung nach Aufhebung des priesterlichen Zölibats. Für die politische wie kirchliche Linke sind „Strukturreformen“ das Allheilmittel. Genau dieser Weg entspricht aber nicht dem der Kirche, deren Erneuerung immer aus dem Inneren kommen muß. Äußere Reformen können nur die Konsequenz einer inneren Erneuerung sein, aber nicht umgekehrt.
Auch zur Rolle der Frau in der Kirche liefert das nachsynodale Schreiben keine Neuerungen, dabei hatten Oberinnen von katholischen Frauenorden und die Delegierten des „Synodalen Weges“ im Frankfurter Bartholomäusdom mit Nachdruck auch dazu „strukturelle Reformen“ gefordert. Die Monotonie progressiver „Lösungen“ hätte vielleicht sogar etwas Erheiterndes, wenn durch offenkundige Blindheit nicht soviel auf dem Spiel stünde. …
Roberto de Mattei: https://katholisches.info/2020/02/12/querida-amazonia-die-folgen-einer-wende-die-ausblieb/:
Zu den „viri probati“ gab es eine Vollbremsung. Die Amazonasynode ist gescheitert. Nun gibt es einen offenen Konflikt mit den deutsch-amazonischen Bischöfen. In diesen drei Punkten kann die Dynamik zusammengefaßt werden, die durch das heute vorgestellte nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus ausgelöst wird.
Mit dem Apostolischen Schreiben, das den Schlußpunkt unter die Amazonassynode setzt, die vom 6.–27. Oktober 2019 in Rom stattfand, waren große Erwartungen verbunden. Sowohl das Instrumentum laboris vom 17. Juni 2019 als auch das Schlußdokument vom 26. Oktober 2019 legten eine pantheistische Kosmologie vor, deren sichtbarer Ausdruck die in den Vatikanischen Gärten verehrten und in Prozession durch den Petersdom getragenen Pachamama-Figuren waren, bevor sie von Alexander Tschugguel in den Tiber geworfen wurden. Diese kosmologische Vision bleibt der skandalöseste Aspekt der Amazonassynode, die jedoch noch andere ehrgeizige Ziele verfolgte, angefangen mit der Einführung der viri probati, also der Zulassung von verheirateten Männern zum Priestertum, obwohl Johannes Paul II. und Benedikt XVI. diese Möglichkeit kategorisch ausgeschlossen hatten, die von den progressivsten Bereichen der Kirche seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils vertreten wurde.
Der Paragraph 111 des von der Synode gebilligten Schlußdokuments hatte in den vergangenen Monaten eine starke symbolische Bedeutung erhalten. Darin wurde vorgeschlagen, „geeignete und anerkannte Männer der Gemeinschaft als Priester zu weihen, die ein fruchtbares ständiges Diakonat ausüben und eine angemessene Ausbildung für das Priestertum erhalten, und eine rechtmäßig konstituierte und stabile Familie haben können“. …
(Zur Vorgeschichte siehe https://kreidfeuer.wordpress.com/2019/12/03/katholischer-goetzendienst/)
Ergänzung:
Der Vatikanist Sandro Magister berichtet vier Episoden, die nicht nur im Zusammenhang mit der Verteidigung des priesterlichen Zölibats geeignet sind, dokumentiert zu werden, sondern dabei helfen, die Rolle rückwärts zu rekonstruieren, die von Papst Franziskus kurz vor der Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens Querida Amazonia vollzogen wurde. …
Ergänzung 15.02.2020:
http://kath.net/news/70653 QUERIDA AMAZONIA (12.2.):
‚Viri probati‘ überhaupt kein Thema – Papst fordert Bischöfe auf, Missionare ins Amazonasgebiet zu schicken! – kath.net dokumentiert das nachsynodale Apostolische Schreiben zur Amazonassynode von Papst Franziskus – Wortlaut auf kath.net …
http://kath.net/news/70656 Schreiben ist anders als von vielen befürchtet ausgefallen! (12.2.):
„Für diese ungewohnte und nicht erwartete Klarheit können wir Franziskus nur dankbar sein“ – kath.net-Kommentar von Bischof Dr. theol. Marian Eleganti zum Papstschreiben „Querida Amazonia“ …
http://kath.net/news/70658 „Hoffe, dass man jetzt in Deutschland eine religiöse Kehre vollzieht“ (13.2.):
Kardinal Müller zu Querida Amazonia/Synodaler Weg: „Universalkirche und Heiliger Vater müssen um Vergebung gebeten werden für schismatischen Akt, eigene Entscheidungen über die Lehre der Kirche zu stellen.“ kath.net-Interview von Petra Lorleberg …
http://kath.net/news/70657 Katerstimmung bei ZDK, Schüller, Zulehner & Co. (13.2.):
Das nachsynodale Apostolische Schreiben „Querida Amazonia“ sorgt für Trauerstimmung bei den „üblichen Verdächtigen“ in der deutschsprachigen Theologenecke und beim ZDK …
http://kath.net/news/70667 ‚Querida Amazonia‘ – Die Kirchenleitung der Diözese Linz tobt! (14.2.):
Vertreter der österreichischen Skandaldiözese Nummer 1 attackieren bei eigener Pressekonferenz massiv Papst Franziskus – Scheuer spricht von „schlaflosen Nächten“ und seiner Mitarbeiterin seien die Tränen gekommen …
Ergänzung 21.02.2020:
Kurt J. Heinz: http://nix.nainokami.net/content/die-paepstliche-entscheidung-zu-amazonien-enttaeuschung-oder-erleichterung (21.2.):
(MEDRUM) Man kann die Enttäuschung vieler Zeitgeistvertreter verstehen, man muss sie aber nicht teilen. Zwar verkünden die sogenannten Reformer, der Papst habe sie im Stich gelassen. Aber, ist es denn Aufgabe des Papstes zu tun, was selbstermächtigte Reformer verlangen? Oder muß er nicht vielmehr das tun, was Lehre und Leben Christi gebieten? …
(Rom) Die Erleichterung darüber, daß von Papst Franziskus mit dem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia nicht Hand an den priesterlichen Zölibat gelegt wurde, ist in der katholischen Welt spürbar. Manche Kreise bleiben dennoch zurückhaltend und fragen sich, wie lange es dauern werde, bis der nächste Angriff auf den Zölibat beginnen wird. Das ist verständlich. So berechtigt die Genugtuung über die ausgebliebene Revolution auch sein mag, ist dennoch eine Gesamtanalyse von Querida Amazonia notwendig. Unter die Lupe genommen hat das Dokument der chilenische Jurist José Antonio Ureta. Der Vatikanist Marco Tosatti liefert einen bemerkenswerten Nachtrag dazu. …
https://katholisches.info/2020/02/18/papst-schickt-angehende-diplomaten-in-die-mission/:
(Rom) Papst Franziskus hat den Ausbildungsweg der Diplomatischen Akademie des Heiligen Stuhls geändert. Angehende Vatikandiplomaten müssen künftig als Teil ihrer Ausbildung für ein Jahr in die Mission gehen. Der Hauptchefredakteur der Vatikanmedien, Andrea Tornielli, spricht von „Botschaftern einer missionarischen Kirche“, die Franziskus heranbilden will, und stellt die Maßnahme in einen Zusammenhang mit der Amazonassynode. …
(Rom) Die Kirche schlüpfe mit dem nachsynodalen Schreiben Querida Amazonia „in den Pantheismus“, so der bekannte Theologe Don Nicola Bux. Er analysierte das jüngste Schreiben von Papst Franziskus, zu dem sich die Aufmerksamkeit auf die ausgebliebene „Revolution“ zum Priestertum konzentriert. Das Dokument enthalte aber andere „problematische Öffnungen“, die unbeachtet bleiben, obwohl sie in ihrer Bedeutung „vielleicht viel größer sind als das Zölibats-Thema“. …
(Rom) Sorgte am 15. Januar die Veröffentlichung des Buches „Aus den Tiefen unserer Herzen“ von Kardinal Robert Sarah und Benedikt XVI. für einen Paukenschlag, so sorgt seit dem 15. Februar die Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens Querida Amazonia von Papst Franziskus in bestimmten Kirchenkreisen für einen Katzenjammer – vor allem im deutschen Sprachraum. Seine Zusammenschau soll dem deutschen Publikum nicht vorenthalten bleiben. …
Ergänzung 26.02.2020:
Ein argentinischer Erzbischof und Ghostwriter des kontroversen Dokuments »Amoris Laetitia« gibt an, Franziskus habe den Weg für verheiratete Priester vorbereitet – es soll durch einen »amazonischen Ritus« geschehen. …
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