Katholische Kirche als Diaspora-Religion

https://www.andreas-unterberger.at/2024/03/was-die-kirche-in-der-diaspora-tun-müsste/ (31.3.):

Die Christen feiern ihr höchstes Fest, bei dem Tod und Auferstehung, Trauer und Freude fast unmittelbar ineinander übergehen. Noch nicht geschafft haben Europas Christen hingegen die Herausforderung der grundlegendsten Änderung ihrer Existenz in den letzten 1700 Jahren. Das ist der Übergang zu einer Diaspora-Religion, in der sie fast nirgendwo mehr die allein relevante geistige Kraft eines Landes sind. Die Christen hatten ja in Europa seit der Endphase des römischen Imperiums und in Amerika seit rund 500 Jahren fast alles geprägt. Das ist in den letzten Generationen anders geworden. Aus den christlichen Wurzeln wuchert vieles, was sich nicht mehr als christlich empfindet.

Die Geschichte dieser zwei Kontinente ist im Guten wie im Bösen vor allem eine christliche Geschichte. Vom benediktinischen „Ora et labora“ bis zu allen möglichen wissenschaftlichen Fortschritten an den anfangs fast durchwegs christlich geführten Universitäten war alles wichtige Voraussetzung, dass Europa und dann Amerika die erfolgreichsten Kontinente der Weltgeschichte geworden sind, die  den Menschen ein längeres und gesünderes, ja auch glücklicheres und freieres Leben in Wohlstand ermöglicht haben, als die Mehrheit der Menschheit es je kannte. Man kann mit Fug und Recht sogar sagen, dass selbst Bewegungen, die sich keineswegs als christlich definieren, ohne den Humus des Christentums nicht denkbar gewesen wären. Das reicht vom Liberalismus über die Aufklärung bis zum Sozialismus. Sie sind keineswegs zufällig alle nur in christlich geprägten Kulturen entstanden.

Christen waren aber zweifellos auch für zahllose schlimme Kriege, Konflikte und Gräuel verantwortlich. Dennoch war das Christentum in Summe, wenn man Plus und Minus nebeneinanderstellt, der wichtigste Motor für die Fortschritte der Menschheit, für das Besserwerden der Welt. …

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