Kaiserschnitt beeinträchtigt Neugeborenes

CF: Neue Studien: Kaiserschnitt beeinträchtigt Gehirnentwicklung, Atmung und Stoffwechsel beim Kind  (12.8.):

Für das Gehirn des Neugeborenen macht es einen Unterschied, ob es das Licht der Welt per normaler Geburt oder infolge eines Kaiserschnitts erblickt.

Der natürliche Geburtsweg sorgt für die Expression eines Proteins, das die Entwicklung des Hippocampus bis hin zu dessen Funktionstüchtigkeit im Erwachsenenalter verbessert, erläutern Forscher vom Madrider Instituto Cajal sowie der Yale School of Medicine in der Zeitschrift PloS ONE.

Die Forscher um Tamas Horvath untersuchten die Auswirkungen einer natürlichen und operativen Geburt auf das Protein UCP2 (Mitochondrial uncoupling protein 2). Dieses bestimmt die Entwicklung der Neuronen und deren Netzwerke im Hippocampus, der für das Kurz- und Langzeitgedächtnis zuständigen Gehirnregion. UCP2 spielt zudem beim zellulären Stoffwechsel von Fett aus der Muttermilch mit, weshalb die Ausschüttung des Proteins bei der natürlichen Geburt den Übergang zum Stillen erleichtern dürfte, vermuten die Forscher.

“Die Ergebnisse zeigen eine potenziell entscheidende Rolle von UCP2 in der Entwicklung von Netzwerken im Gehirn und daraus folgender Verhaltensweisen”, sagt Horvath. Bewahrheitet sich die Annahme, wäre das ein brisantes Ergebnis, nehmen doch weltweit jene Kaiserschnitte drastisch zu, die ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden. “Dieser Trend könnte nachhaltige Folgen auf das menschliche Gehirn haben, die bisher völlig übersehen wurden”, so der Mediziner.

Nachteilige Wirkung der Schnittgeburt auf die Atmung – speziell bei Frühgeborenen – sind jedoch auch für die Lunge dokumentiert. Fachexperten erklären diesen Effekt unter anderem durch den Wegfall der Resorption der Lungenflüssigkeit, die sonst bei einer Spontangeburt durch die Wehen begünstigt wird. Weitere aktuelle Studien deuten darauf, dass Kaiserschnitt-Entbundene im späteren Lebensverlauf einem höheren Adipositas-Risiko ausgesetzt sind. …

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