Pussy Riot: „Die Kirche ist die Scheiße Gottes“

André F. Lichtschlag: http://www.ef-magazin.de/2012/08/15/3644-vor-madonnas-geburtstag-und-dem-urteil-gegen-pussy-riot-von-wegen-meinungsfreiheit:

… Am 21. Februar war die Truppe in die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau eingedrungen, das zentrale Gotteshaus der russisch-orthodoxen Kirche, vergleichbar mit dem Petersdom für Katholiken. Dort im allerheiligsten Bereich, dessen Zutritt nur höchsten Priestern gestattet ist, schrien sie mit über den Kopf gezogenen Mützen maskiert vor den anwesenden Gläubigen nette Menschenrechtsparolen wie: „Die Kirche ist die Scheiße Gottes!“ …

Die westlichen Qualitätsjournalisten verwandelten das unangemeldete und ungestattete „Konzert“ vor dem Altar in ein „Punk-Gebet in der Kirche“. Und das jugendliche Feminat zu Ikonen der politischen Opposition. Auch Pop-Oma Madonna, die morgen ihren 54. Geburtstag feiert, nutzte ihren Auftritt in Moskau, um die Russen in einer zehnminütigen Politrede innerhalb eines 80-minütigen, mit zweieinhalb Stunden Verspätung begonnenen Konzerts zu ermahnen. Klar, dass auch die junge deutsche Musikergarde gerne mit einstimmte: Udo Jürgens (77), Udo Lindenberg (66), Marius Müller-Westernhagen (63) und Peter Maffay (62) fordern „Freiheit für“ den „Fotzen-Aufstand“. Und die Evangelische Kirche in Deutschland „hofft“ in Person ihres Auslandsbischofs Martin Schindehütte „auf einen Freispruch“ für das „Punk-Gebet“.

Dabei hätten sich die Damen bei entsprechendem Verhalten auch in Deutschland strafbar gemacht. Sie haben das Eigentum des Hausherrn, also der russisch-orthodoxen Kirche, mutwillig missachtet und wohl mindestens Hausfriedensbruch nach Paragraph 123 im Strafgesetzbuch begangen. Strafmaß dafür wäre hierzulande bis zu einem Jahr Freiheitsentzug. Womöglich griffe aber auch Paragraph 124 bezüglich schwerem Hausfriedensbruch, da der „Auftritt“ von Musikerinnen, Tänzerinnen und Kameraleuten aus einer Gruppe von mehr als zehn Personen heraus geplant und begangen wurde. Dann betrüge das Strafmaß womöglich bis zu zwei Jahren. In Deutschland.

Doch dazu bedürfte es eines betroffenen Klägers. Und zumindest die Evangelische Kirche würde eher nicht über Lustigkeiten klagen, die in ihren Räumlichkeiten ohnehin gang und gäbe sind. Ganz zu schweigen von einer Achtung vor dem Unberührbaren und Heiligen, die in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

Jedenfalls in Bezug auf die traditionellen Religionen. Anders sieht das bei dem an ihrer Statt eingesetzten zivilreligiösen Ersatz aus. Einem ökosozialistischen Gleichheits- und Betroffenheitskult, der sich einer gnadenlosen Schleifung der das Individuum vor dem Staat noch schützenden Institutionen – Familie, Religion, Tradition, Nation – verschrieben hat und dessen heiligster Kern gemäß den Worten Joschka Fischers nur der Holocaust sein kann. Lästereien dagegen müssen nicht einmal in Synagogen oder auf dem zentralen Mahnmal in Berlin begangen werden, um weit höher geahndet zu werden, als von den Anhängern Pussy Riots nun in Russland befürchtet. Ein gewisser Horst Mahler weiß davon ein Knastliedchen zu trällern. Er ist „wegen Volksverhetzung“ – also allzu phantasievollen und meinungsfreudigen Lästereien gegen das Allerallerheiligste – zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Ein „Spiegel“-Titel über „Deutschland auf dem Weg in die lupenreine Diktatur“ ist derweil nicht geplant. …

http://www.orf.at/stories/2136068/2136066/  (17.8.):

Ein Moskauer Gericht hat die wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ angeklagten drei Musikerinnen der Punkband Pussy Riot zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Angeklagten hätten „keine Reue gezeigt“, die „öffentliche Ordnung verletzt“ und die „Gefühle der Gläubigen beleidigt“, sagte Richterin Marina Syrowa am Freitag. …

Ergänzung:

Auf Kath.net liefert Kommentator mhesemann eine wörtliche Übersetzung des „Punkgebetes“:

Gottesgebärerin, Jungfrau, vertreibe Putin,
vertreibe Putin, vertreibe Putin.

Schwarze Soutane, goldene Schulterstücke.
Die Gemeindemitglieder kriechen zu den Metanien.
Ein Trugbild von Freiheit im Himmel.
Die Schwulenparade wird in Fesseln nach Sibirien verbannt.

Der Chef des KGB ist ihr Hauptheiliger,
Er schafft die Protestierenden im Konvoi in den Knast.

Um seine Heiligkeit nicht zu kränken,
sollen die Frauen gebären und lieben.

Scheiße, Scheiße, Scheiße des Herrn,
Scheiße, Scheiße, Scheiße des Herrn.

Gottesgebärerin, Jungfrau, werde Feministin,
werde Feministin, Feministin werde.

Kirchliche Ehrungen für vergammelte Führer,
Eine Kreuzprozession aus schwarzen Limousinen.
In Schule kommt zu dir ein Prediger
Geh zum Unterricht, nimm ihm Geld mit.

Patriarch Gundjaj[ew] glaubt an Putin.
Das Arschloch sollte besser an Gott glauben.
Der Gürtel der Jungfrau ersetzt keine Kundgebungen.
Bei den Protesten [von hier ab von mir ergänzt:]
ist die Jungfrau Maria mit uns!
Gottesgebärerin, du Jungfrau, vertreibe Putin!
Vertreibe Putin, vertreibe Putin!“

Ergänzung 20.8.2012:

CF: Italienischer Soziologe M. Introvigne: “Pussy Riot sind keine Heldinnen”  (20.8.):

“Christen haben ein Recht auf Achtung ihrer Kultstätten”

Der  angesehene Turiner Soziologe Massimo Introvigne  –  er ist Koordinator des vom italienischen Außenministerium unterstützten Observatoriums für Religionsfreiheit  –  äußerte sich kritisch zur Aktion der russischen Punkband „Pussy Riot“, nachdem drei Bandmitglieder zu zwei Jahren Haft verurteilt wurden.

„Natürlich haben die Stimmen, die sich gegen zu harte Haftbedingungen und gegen das übermäßig strenge Urteil erhoben haben, recht und sind zu unterstützen, auch in Hinblick auf die persönlichen Lebensverhältnisse der jungen Angeklagten“, erklärte Introvigne.

Trotzdem darf man nicht zu weit gehen und die Aktion, für die jene Mitglieder von Pussy Riot verklagt wurden, gutheißen. Ich habe den Eindruck, dass nicht jeder, der in dieser Angelegenheit mitreden möchte, die Fakten kennt.

Die Pussy Riot haben ein Lied gesungen, das sich nicht auf politische Aussagen beschränkt, sondern z. B. den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche eine ‚Hure‘ nennt.

Der Refrain äfft die orthodoxe Liturgie nach und wiederholt mehrmals ‚die Scheiße, die Scheiße, die Scheiße des Herrn‘. Obendrein haben sie dieses Lied nicht in irgendeiner Kneipe gesungen und auch auf einem öffentlichen Platz, sondern in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, einem der heiligsten Orte der russischen Kirche.“ …

Ergänzung:

Kath.net: Pussy-Riot-Urteil: Störung im Kölner Dom (19.8.):

Am Sonntagmorgen störte eine maskierte Gruppe von drei Sympathisanten den Gottesdienst im Kölner Dom. Bereits am Freitag haben Demonstranten im Wiener Stephansdom Transparente hochgehalten …

Ergänzung 21.8.2012:

Kath.net: Russische Regierung weist Kritik am ‚Pussy Riot‘-Urteil zurück  (18.8.):

Sprecher des Außenministeriums: Auch in Deutschland stünden auf die Störung von Kirchen bis zu drei Jahre Haft. In Österreich sehe das Gesetz Gefängnisstrafen von bis zu sechs Monaten vor. …

Ergänzung:

Auch Andreas Unterberger thematisiert den Pussy-Riot  (18.8.).
Kommentator socrates informiert über den genauen Text:

Gemma Putin jagen (Befehl an die gesteuerten Medien): Ein Auszug aus dem Link, den ich vor einigen Tagen gepostet habe:
„Der Putin ist an allem schuld“ Grigory Entes 13.08.2012
„Scheiße, Scheiße, heilige Scheiße“
Vielleicht sollte man zuerst damit anfangen, ein realistischeres Bild des Vorfalls in der Christus-Erlöser Kathedrale am Roten Platz zu zeichnen. Wie es ungefähr aussah ist beinahe jedem bekannt. Kaum bekannt hingegen ist, was die Punk-Band „Pussy-Riot“ genau gesungen und damit provoziert hat.
Der deutsche Leser mag glauben, dass er über den Inhalt des Songs bereits informiert sei. Doch auch diejenigen, welche die auf der Free Pussy Website (oder auch anderswo) verfügbare Übersetzung gelesen haben könnten, erfahren meist nur eine Teilwahrheit, in der „das Gebet“ vielleicht durch mangelnde Sorgfalt, schlechte Deutschkenntnisse oder aus anderen Gründen ausgerechnet an den brisantesten Stellen um einiges milder und schlichtweg falsch von den Unterstützern der Band wiedergegeben wurde.
Sein Name kommt vor allem in dem zweimal wiederholten Satz: „Mutter Gottes, Jungfrau, vertreibe Putin, vertreibe Putin, vertreibe Putin“ vor, sowie ein weiteres Mal.
Es gibt darüberhinaus aber deutlich mehr Text, der die vielen Gläubigen in Russland empörte. So heißt es zum Beispiel in dem anderen Refrain laut „offizieller“ Version: „Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck“. Das ist falsch. Tatsächlich lautet die genaue literarische Übersetzung: „Scheiße, Scheiße, heilige Scheiße.“ Und weiter: „Patriarch Gundjaj glaubt an Putin“. Der Punkt ist jedoch — obwohl der Patriarch mit seinem bürgerlichen Namen wirklich Gundjajew heißt –, dass das Wort „Gundjaj“ eine ähnliche Bedeutung wie „der Näselnde“ hat.
Die nächste Zeile: „Besser würde der Hund an Gott glauben“, heißt im Original „Besser würde er, die Hure, an Gott glauben“. Und zu guter Letzt, der Satz vom Anfang: „Alle Bittsteller kriechen zur Verbeugung“. Naja, eigentlich heißt es „Alle Gemeindemitglieder kriechen zur Verbeugung“. Dieser Satz soll laut Erzpriester Wsewolod Tschaplin direkt alle Gläubigen gekränkt haben.
Wenn alle unsere Medien im Gleichschritt lügen, sogar die Frau Klachel aus der KZ, hat das einen Grund: Hetze gegen die Kirche und das bürgerliche System.
Wenn das in einer Synagoge passiert wäre, was gäbe es für ein Geschrei weltweit! Da dürfen drei Frauen allein gar nicht hinein, super!
Wenn das in einer Moschee oder einem Sikh-Tempel passiert, sind die drei tot. Aber Christen werden von einer kleinen Minderheit umerzogen.

Kommentator Gasthörer weist auf die Außensteuerung der Riot-Bewegung hin:

Auf dem Bild im folgenden link ist auf dem T-Shirt der Dame ganz rechts klar die sog. „Otpor-Faust“ zu erkennen.
http://www.wired.com/underwire/2012/08/pussy-riot-sentence/
Was hat es damit auf sich? (Wiki fragen…) [http://de.wikipedia.org/wiki/Otpor:]

Otpors Symbol ist die geballte Faust, die „als Symbol der Bewegung zum Identifikationszeichen der demokratisch orientierten Jugendlichen in Serbien“ gesehen wird. Wichtigen Einfluss auf ihre Entwicklung haben die Theorien Gene Sharps genommen.
Die grundlegende Idee von Otpor besteht darin, in einem Land, dessen politische Führung mit aus westlicher Regierungssicht autoritären oder diktatorischen Mitteln regiert, durch gut organisierte friedliche Revolutionen freie Wahlen zu ermöglichen und so demokratisch legitimierte Regierungen zu installieren. Hierbei wird besonders auf teilweise verdeckte und auch offene finanzielle Unterstützung durch westliche Organisationen staatlichen und privaten Charakters gesetzt. Hierbei lassen sich folgende Phasen erkennen:

  • -Gründung und Unterstützung von Organisationen im Land, es folgen medial spektakuläre „Widerstandsaktionen“, über die im westlichen Ausland berichtet wird.
  • -Schaffung von Symbolen mit Wiedererkennungswert: Hier seien die Rosen in Georgien und die Farbe Orange in der Ukraine genannt.
  • -Infragestellen eines fairen Wahlverlaufs: Es wird eine Behinderung der Opposition im Wahlkampf grundsätzlich unterstellt und auf diese hingewiesen. Gleichzeitig wird auf dieser Grundlage über mögliche und wirkliche Manipulationen im Vorlauf der Wahl — z. B. einseitige Besetzung der Wahlkommission mit regierungstreuen Beamten oder ausschließliche Medienpräsenz des Regierungskandidaten — berichtet und im westlichen Ausland in dieser Deutungshoheit sensibilisiert. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt eine Ausweitung der medialen Berichterstattung im Ausland mit einem einseitigen Schwerpunkt auf den Behinderungen der Opposition und einer negativen Bewertung der jeweiligen Regierungen.
  • -Friedliche Proteste ab dem Wahlabend starten die entscheidenden Phase. Hier werden die Bürgerproteste der Opposition in medial wirksamer Form als Demonstrationen und Kundgebungen organisiert.
  • -Neuwahlen: Je nach Rückhalt der Bewegung in der Bevölkerung, dem wirtschaftlichen Zustand des Landes und dem politischen Druck aus dem Ausland führen die Proteste nach den Wahlen im günstigsten Fall zu Neuwahlen, bei denen die frühere Opposition die Regierung übernimmt

Finanzierung:

  • -National Endowment for Democracy (NED): Das NED wurde 1983 gegründet, hat seinen Sitz in Washington und wird vorwiegend über das US-Außenministerium finanziert
  • -National Democratic Institute (NDI): Das NDI ist seit 1984 die Parteistiftung der Demokratischen Partei mit Sitz in Washington. Vorsitzende ist die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright.
  • -Open Society Institute International Renaissance Foundation: Die Organisationen des Multimillionärs George Soros gehören zu den bedeutendsten Geldquellen der oppositionellen Bewegungen. Soros stellt seinen Einrichtungen die Aufgabe, die »Zivilgesellschaft und alle demokratischen Ansätze in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu unterstützen.

Ergänzung:

Katholisches.info: Pussy Riot, die schuldigen Unschuldslämmer – Antichristlicher Hass und der abgestumpfte Westen (20.8.):

  • Pussy Riot stammen aus linksextremistischem Milieu
  • Wer eine Kirche entweiht und ein Kreuz umsägt, führt einen Kampf gegen das Christentum
  • Christus-Erlöser-Kirche von Kommunisten gesprengt: Pussy Riot wollte christlichen Sieg über den Atheismus rückgängig machen
  • Demokratie deckt nicht antichristlichen Haß
  • Proteste gegen Putin, ob berechtigt oder nicht, sind durch die Demokratie gedeckt. Die blasphemische Beleidigung und der Mißbrauch des sakralen Raumes ist es nicht.

Pussy Riot wurden nicht wegen Beleidigung des Staatspräsidenten verurteilt, sondern wegen der entsetzlichen Schändung einer Kirche und christlicher Symbole. Wenn dies auch westliche Ohren offensichtlich nicht gerne hören wollen und selbst katholische Medien das anti-christliche Sakrileg als Anti-Putin-Aktion schönzureden versuchen, um aus einer Anklage eine Gegenanklage formulieren zu können. Für Letztere stellt sich die Frage danach, was Christen noch heilig ist, wenn sie selbst über die brutale Entweihung einer Kirche lächelnd hinwegsehen und den Blick nur auf einen politischen Konflikt zu richten vermögen, nicht aber auf den Dreifaltigen Gott und die Gottesmutter Maria.

Wikipedia schreibt zum Schlachtruf „No pasarán“ („Sie werden nicht durchkommen“):

Mit der spanischen Parole „¡No pasarán!“ („Sie werden nicht durchkommen!“) setzte sich 1936 die Bürgerkriegsheldin und spätere Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Dolores Ibárruri, bekannt unter ihrem Beinamen „La pasionaria“ („die Leidenschaftliche“), in glühenden Rundfunkreden für die Republik ein. 1966 veröffentlichte sie ihre Autobiografie unter dem Titel ¡No Pasarán!

Ergänzung:

Im insgesamt lesenswerten Artikel Bonaparte, Achtundsechzig, die Aktivisten und die Zwerge (17.8.) kommt Civitas auch auf Pussy Riot zu sprechen:

Da begeben sich drei „junge Damen“, deren Typ uns ebenfalls aus den Zeiten der sogenannt französischen Revolution unangenehm bekannt ist (damals waren sie aber noch keine jungen Damen, sondern Marktweiber, was zu jenen Zeiten noch keine Diskriminierung, sondern eine Tatsachenfeststellung war), in eine Kirche in Rußland. Nicht etwa, um zu beten, sondern um in ausgesprochen dämlicher Weise auf sich aufmerksam zu machen. Offiziell wird das Ganze in unseren Nachrichten als Protest gegen den undemokratischen Präsidenten Putin deklariert. (Wir empfehlen an dieser Stelle, die wörtliche Übersetzung des „Gebets“ z. B. auf kath.net nachzulesen; uns widert es so sehr an, daß wir es hier nicht einstellen wollen. Gleiches gilt für ein Video auf russia today, in dem barbusig „protestierende“ Feministinnen ein Kreuz schänden).

Der Zusammenhang will uns nicht unbedingt in den Kopf. Würde ich gegen, sagen wir mal – nur als Beispiel! — , gegen unsere Bundeskanzlerin und Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Union, Frau Dr. Angela Merkel (CDU), protestieren wollen, würde mir nicht unbedingt ein Auftritt in einem, sagen wir, Priorat der Piusbruderschaft einfallen. Es geht hier nicht um Putin und nicht um Demokratie. Es geht um ganz primitiven Haß auf Gott und Seine Kirche.

Sei dem wie es sei, die damaligen Marktweiber, heute „jungen Musikerinnen“ mit dem entsprechend dämlichen Gruppen-Namen haben ihr tagelanges Echo in der freiheitlich-demokratischen Presse. Der geneigte Tagesschau-Informierte weiß nun um so sicherer, wie diktatorisch Rußland regiert wird. Dass es zunächst einmal eine lästerliche und auch in der BRD strafbare Unverschämtheit ist, in dieser Weise in einem Gotteshaus aufzutreten, wird dem Best-Informierten in der ersten Reihe gar nicht bewusst. Schließlich ist das ja nur eine Kirche. Keine Moschee. Und die Marktweiber haben sich doch schon entschuldigt – typischer Fall von Verbotsirrtum: sie wussten nicht, dass man das nicht tut.

Ergänzung 22.8.2012:

Manfred: Pussy Riot und die deutsche Ochlokratie  (19.8.):

… Ein Staat wie die BRD, die brutalste Schläger mit kleinen Bewährungsstrafen davonkommen lässt, dafür aber bloße Meinungsdelikte, etwa die Holocaustleugnung, also den bloßen Dissens mit der etablierten Geschichtsauffassung, mit mehrjährigen Gefängnisstrafen ahndet – ein solcher Staat muss sich aus solchen Gründen durchaus den Vorwurf gefallen lassen, aus politischen Motiven zu unverhältnismäßiger willkürlicher Härte zu greifen – der russische aber zumindest nicht wegen Pussy Riot.

… Eine Kirche ist aber kein öffentlicher Raum in dem Sinne, dass sie zu jedem Unfug benutzt werden dürfte, und die Menschen, die dort hingehen, tun es, um Gott nahe zu sein, nicht aber, um mit dem ordinären Gepöbel von schrillen Gören konfrontiert zu werden, die ihre Gruppe ausgerechnet “Votzenrandale” nennen.

Dieselben deutschen Journalisten, die nun glauben, es gehöre zu den Menschenrechten, in einer Kathedrale “Die Kirche ist die Scheiße Gottes” skandieren zu dürfen, konnten sich nur zähneknirschend zu dem Eingeständnis durchringen, dass es wohl – leider, leider – nicht verboten werden könne, auf der Straße Mohammedkarikaturen hochzuhalten, und würden lauthals nach dem Kadi rufen, wenn es Islamkritikern einfiele, dasselbe in einer Moschee zu tun. Und wenn etwa Mitglieder einer rechtsextremen Rockgruppe es wagen würden, in eine Synagoge einzudringen und dort antijüdische Parolen zu rufen, dann würde die Journaille eher über die Einführung der Todesstrafe als über die “Verhältnismäßigkeit” einer Freiheitsstrafe diskutieren. …

Ergänzung 28.8.2012:

Moritz Gathmann entlarvt in der FAZ Pussy Riot als eine links-anarchistische, vulgär-chaotische Umsturztruppe:

Böser Staat contra unschuldige Mädchen: Das war das Bild, das von Pussy Riot gezeichnet wurde. Dabei erinnern die Aktionskünstler mit ihren vulgären Provokationen viel mehr an die erste RAF-Generation. …

Ergänzung 1.9.2012:

http://ef-magazin.de/2012/08/22/3661-merkel-riot-putin-der-elefantenmensch:

… Nicht überall, wo NGO draufsteht, ist auch Unabhängigkeit drin.

Manchmal verbergen sich ganz andere Zielsetzungen dahinter. Zum Beispiel diejenige, eine Regierung ganz gezielt in Misskredit zu bringen oder zu destabilisieren, die die Eroberungs- und Beutekriegspläne einer völlig außer Rand und Band geratenen, hochgradig korrupten und kriminellen politischen und merkantilistischen Führungsschicht, die ihre Weltherrschafts-, -gängelungs- und -kontrollpläne mit Zähnen, Klauen, Bomben, Drohnen, Al-CIAda-Söldnern und angeheuerten islamistischen Freelancern durchprügeln will, nicht mehr länger hinzunehmen gewillt ist. Auch China bereitet der zunehmend aggressive, durchaus schon als extremistisch zu bezeichnende Staatsterrorismus und militärische „Amoklauf“ des „Westens“ – Westen steht dabei für die NATO unter Führung der USA – große Sorgen.

… Warum also, muss man sich fragen, richtet Angela Merkel nun so drastische Worte an Wladimir Putin?  Liegt der Fall vielleicht viel einfacher, viel banaler? Ist das womöglich nur wieder eine dieser Jahrmarktsattraktionen, um den Blick der Masse auf einen grell überschminkten Elefantenmenschen zu richten, damit bloß nicht auffällt, dass neben dem eigenen Schuld- und Schuldenbuckel ein Quasimodo wirken muss wie ein Supermodel?

Interessant auch, warum Merkel nicht ebenso deutliche Worte zur unfassbaren Arroganz Großbritanniens gegenüber der diplomatischen Vertretung eines kleinen südamerikanischen Landes findet. Dort nämlich, in der Botschaft Ecuadors, hält sich Julian Assange auf, der sich für ein Verhalten verstecken muss, das eigentlich jeder Mensch mit Verstand an den Tag legen sollte: Aufdeckung staatlichen Schweinkrams! Bravo! Weiter so! Endlich unternimmt mal einer was gegen Kinderpornographie!

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3 Antworten zu Pussy Riot: „Die Kirche ist die Scheiße Gottes“

  1. logos schreibt:

    Geht der „Fotzenaufstand“ beim nächsten Mal in die Synagoge oder in die Moschee?

  2. Peter schreibt:

    Die Kirchen sind eine Abspaltung von der Religion,die Jesus Christus eingeführt hatte.
    Paulus erwähnte,dass schon eine Art „Abfall“ zu erkennen ist.
    Dieser „Abfall“ wurde durch Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert zur „Katholischen Kirche“.
    Nach einer Vision von einem Kreuz bekamen die Kirchen ihr „Markenzeichen“.
    Die Kirchen sind von daher Konstantinische Kreuzreligionen,also Sekten.
    Alle Kreuzreligionen sind Sekten.
    Das Kreuz symbolisiert den heidnischen Gott Tammuz.
    Die Römer verehrten ihre eigenen Götter und kannten das Kreuzsymbol allenfalls als
    Fruchbarkeitssymbol.
    Die Römer benutzten als Hinrichtungs-Gegenstand einfache Baumstämme,wie die Indianer.
    Im Allgemeinen bekamen die Hinzurichtenden keine Ehre oder eine Hinweistafel.
    Das geschah nur im Falle Jesus.
    Diese Hinweistafel machte aber aus einem Baumstamm kein Kreuz. ( Römische Geschichte )
    Die Katholische Kirche verfolgte damals jeden,der eine Bibel hatte oder las.
    Warum ? – Weil dann die Menschen erkannt hätten,dass die Kirchen nicht Jesu Fußstapfen
    folgen,korrupt,verlogen und voller Menschenhass waren.
    Die evangelische Kirche drängte im 2. Weltkrieg Hitler massivst dazu,Andersgläubige abartig
    zu verfolgen.
    Hier noch großtönig „Jesus ist Liebe !“ in die Welt zu schreien,grenzt doch an religiöser
    Perversion ohne Gleichen.
    Heute verstecken sich diese Konstantinischen Sekten hinter ihren selbstgeschaffenen
    Sektenvereinen,nur um sich zu tarnen,als die einzig wahre Institution.
    „Der Steinadler und sein Schwefelgeruch“ (Google) ist eine perfekt recherchierte Lektüre.
    Dem nahe ist : Spart euch die Kirche

  3. Pingback: Pussy Riot, Otpor! und die NROs | Linke Zeitung

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