Syrien: Desinformation wird brüchig

Kewil, PI: “Aufständische” mordeten in Hula, nicht Assad

Seit Monaten wird man von der Presse mit syrischen Greuelnachrichten bombardiert, die dem Zweck dienen sollen, daß der Westen Damaskus bombardiert, natürlich ohne auch nur einen einzigen Toten, und ein neues islamisches Regime installiert wie in Tunesien, Libyen und Ägypten. Die Greueltaten werden angeblich alle immer nur von Assad begangen, und die “Aufständischen” sind unbewaffnet, hilfsbedürftig und unschuldig. Diese Propaganda von Al Dschasira wird im Westen ungefragt übernommen. Aber das kann doch kein Mensch glauben, der einen Funken Verstand hat. Erfreulicherweise die FAZ auch nicht. …

http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-eine-ausloeschung-11784434.html (13.06.2012):

Das Massaker von Hula ist ein Wendepunkt im syrischen Konflikt. Die westliche Öffentlichkeit beschuldigt, gestützt auf die UN-Beobachter, die syrische Armee. Diese Version kann auf Grundlage von Augenzeugenberichten bezweifelt werden. Demnach wurden die Zivilisten von sunnitischen Aufständischen getötet.
Von Rainer Hermann

… Bereits am 1. April hatte die Nonne Agnès-Maryam vom Jakobskloster (“Deir Mar Yakub“), das südlich von Homs in der Ortschaft Qara liegt, in einem langen offenen Brief das Klima der Gewalt und der Angst in der Region beschrieben. Sie kommt zum Ergebnis, dass die sunnitischen Rebellen eine schrittweise Liquidierung aller Minderheiten betrieben; sie schildert die Vertreibung von Christen und Alawiten aus ihren Häusern, die von den Rebellen besetzt werden, und die Vergewaltigung junger Mädchen, die den Rebellen als „Kriegsbeute“ übergeben werden; sie war Augenzeugin, als Rebellen in der Straße Wadi Sajjeh erst einen Händler, der sein Geschäft zu schließen sich geweigert hatte, durch eine Autobombe töteten und dann vor einer Kamera von Al Dschazira sagten, das Regime habe die Tat begangen. Schließlich schildert sie, wie sunnitische Rebellen im Stadtteil Khalidijah von Homs alawitische und christliche Geiseln in ein Haus gesperrt und dieses in die Luft gesprengt hätten, um anschließend zu erklären, dies sei eine Greueltat des Regimes gewesen.

… Zudem hat der in Damaskus lebende niederländische Arabist und freie Journalist Martin Janssen nach dem Massaker Kontakt zum Jakobskloster in Qara aufgenommen, das in der Vergangenheit viele Opfer des Konflikts aufgenommen hat und dessen Nonnen aufopfernd humanitäre Arbeit leisten.

Die Nonnen schilderten ihm, wie an jenem 25. Mai mehr als 700 bewaffnete Rebellen, aus Rastan kommend, vor Taldou eine Straßenkontrolle der Armee überrannt haben, wie diese nach dem Massaker die Leichen der getöteten Soldaten und Zivilisten vor der Moschee stapelten und wie sie am folgenden Tag vor den Kameras rebellenfreundlicher Sender den UN-Beobachtern ihre Version von dem angeblichen Massaker der syrischen Armee erzählten. …

http://www.voltairenet.org/Die-NATO-bereitet-eine-grosse Desinformations-Kampagne vor  (11.6.2012):

von Thierry Meyssan

Die Mitglieds-Staaten der NATO und des GCC bereiten einen Staatsstreich und einen sektiererischen Völkermord in Syrien vor. Wenn Sie sich gegen diese Verbrechen erheben wollen, ergreifen Sie jetzt Maßnahmen: Lassen Sie diesen Artikel im Netz zirkulieren und wenden Sie sich an Ihre gewählten Vertreter. …

http://www.voltairenet.org/Der-Patriarch-die-Katakomben-und die „Revolution“  (26.9.2011):

von Schwester Agnès-Mariam de la Croix

Nachdem er den ehemaligen Maroniten Patriarch zum Abtritt gezwungen hatte, förderte der Heilige Stuhl die Wahl von Monsignore Boutros Béchara Raï, mit der Mission, alle Christen des Orients, nicht nur gegen den Muslim-Extremismus, sondern auch gegen die schürenden US Projekte zu verteidigen. Während seines ersten offiziellen Besuchs in Frankreich machte der Patriarch mit der kirchlichen Apparatschiksprache Schluss und warf dem französischen Präsidenten Sarkozy offen vor, an einer Destabilisierungsaktion Syriens teilzunehmen, deren Auswirkungen die Christen als erste zum Opfer fallen werden. Schwester Agnès-Mariam de la Croix unterstreicht die Hoffnung, die diese politische Wende in ihrer Gemeinschaft hervorruft. …

Dazu:

Ergänzung 15.6.2012:

Die FAZ publizierte schon am 7.6. neue Erkenntnisse zu den Getöteten von Hula, die der Realität schon näher kommen. Diese wurden bisher aber von Politik und den restlichen Medien nicht zur Kenntnis genommen.
Siegfried Seher geißelt dies in seinem Beitrag im ef-Magazin, Syrien: Die Lüge von al-Hula, und spricht von einem Politik- und Medienskandal erster Ordnung:

… Wie aber reagiert die bundesdeutsche Presse angesichts dieser nunmehr bestätigten Ungeheuerlichkeit, dass die Regierung der Bundesrepublik aufgrund von Gerüchten und Propagandalügen den Botschafter eines Landes ausweist? Bedauert sie ihren „Irrtum“ und entschuldigt sie sich bei den Bürgern dieses Landes? Weit gefehlt. Ungeachtet der neuen Fakten wird fröhlich weitergelogen:

„Schon am 25. Mai hatte ein von regulären Truppen und Regime-Milizen in der Stadt Hula angerichtetes Blutbad mit 100 Toten, darunter ebenfalls viele Frauen und Kinder, weltweit Entsetzen ausgelöst.“

Angesichts dieser Unverfrorenheit der Schreibtisch(mit)täter in den bundesdeutschen Redaktionsstuben erübrigt sich jeder weitere Kommentar.

Ergänzung: Kopp-Online: Hetzpropaganda von Amnesty International

… Vielleicht stimmen die »Fakten«, vielleicht aber auch nicht. Jedoch kann es auch Amnesty International kaum entgangen sein, was es mit der reißerischen und hetzerischen Präsentation dieser angeblichen Fakten anrichtet. Und tatsächlich wurde die Amnesty-Sensation nun von unseren »Qualitätsmedien« sofort begeistert »abgefeiert«, wie es im Journalisten-Jargon heißt: …

Ergänzung 20.6.2012:

http://www.welt.de/politik/ausland/article106632751/Die-Rebellen-verhalten-sich-wie-Kriminelle.html

„Angst vor Folter…“: http://antifo.wordpress.com/2012/06/19/syrien-auf-der-richtigen-seite-der-geschichte/:

Einige unbedarfte Zeitgenossen glauben immer noch an die Neutralität der westlichen Massenmedien. Sie durchschauen nicht, wie Nachrichten mitunter zustande kommen. Als sie “erfuhren” daß “das Assad-Regime” Zivilisten in Hula “umgebracht hat”, stützten sich diese Berichte nur auf die im Brustton der Überzeugung verkündeten Stellungnahmen des US-Außenministeriums, das die einseitigen Schuldzuweisung durch die “Aktivisten” vorschnell übernommen hatte. …

Ergänzung 7.7.2012:

http://charismatismus.wordpress.com/2012/07/07/hilfswerk-kirche-in-not-medienberichte-uber-syrien-mit-vorsicht-aufnehmen/:

Der zuständige Projektreferent, Pater Dr. Andrzej Halemba, erklärt hierzu:

„Ich stehe ständig mit den Kirchenvertretern in Syrien in Kontakt. Manche westlichen Medienberichte treffen dort auf große Empörung. Die Menschen fühlen sich von den internationalen Medien missbraucht und betrogen. Sie beklagen, dass der Westen nur seine eigenen Interessen vertrete.“ …

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5 Antworten zu Syrien: Desinformation wird brüchig

  1. arprin schreibt:

    Das Massaker von al-Hula: Wer steckt dahinter?
    Eine Analyse der Ereignisse in al-Hula

    Das Massaker von al-Hula: Wer steckt dahinter?

    Für die offizielle Darstellung sprechen:
    – 62 der 108 Opfer stammten von der sunnitischen Abd al-Razaq Familie, die nach dem Massaker bei der Free Syrian Army um Schutz suchte
    – Einige Opfer hatten Wunden, die nur von Waffen des syrischen Militärs stammen konnten
    – Die Opfer wurden von sunnitischen Rebellen beerdigt
    – Die Zeugenaussagen, die u.a. Human Rights Watch, die UNO, der Guardian und der Daily Mail dokumentierten, berichten eindeutig, dass die Täter den Shabiha angehörten und aus alawitischen Dörfern kamen
    – Der elfjährige Junge Ali al-Saye sagte, er habe kahlgeschorene Männner mit langen Bärten gesehen. Dieses Outfit passt auch zu den Shabiha. Außerdem sagte Ali selbst, dass die Täter Shabiha waren und dass seine Onkel später in einem Pro-Assad Sender (Al-Dunya) gezwungen wurden auszusagen, dass ihre Kinder von “bewaffneten Banden” getötet worden waren. (hier Alis Aussage: http://www.youtube.com/watch?v=9v2pX2MFkuo&feature=player_embedded)
    – Der Journalist Marat Musin, der behauptete, dass die Rebellen hinter dem Massaker stecken, ist politisch tätig (in einem russischen „Solidaritätskomitee“ für Libyen und Syrien) und deshalb sicher nicht neutral

    • Carolus schreibt:

      Syrien ist zwar nicht mein Hauptthema. Wer aber die Entwicklung des Arabischen „Frühlings“ verfolgt, kann den MSM gegenüber nur misstrauisch sein. Die Berichterstattung über Syrien toppte deren Desinformationskampagne. Ich kann es nur begrüßen, wenn endlich auch Spitzenmedien zaghaft beginnen, die Rebellion gegen Assad kritisch zu beleuchten, wie es meine Quellen schon länger tun.

      • arprin schreibt:

        Und was hast du zum eigentlichenThema zu sagen? Hast du etwa glaubwürdige Quellen, die beweisen, dass die Rebellen hinter dem Massaker stehen?

  2. arprin schreibt:

    Nur so zur Info: Das syrische Regime ist eine totalitäre Diktatur, die mit den Islamisten aus dem Iran und der Hisbollah im Bund ist, die Israel vernichten wollen, und schickte jahrelang Dschihadisten in den Irak. Assad drohte in den iranischen Nachrichten, dass er Tel Aviv mit Raketen bombardieren werde, falls man ihn in die Enge treibt: http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9007100300
    Die MSM haben schon lange kritisch über den Arabischen Frühling berichtet, Der Spiegel z.B. berichtete über den „Henker von Baba Amr“ , der Regimetreuen die Kehle durchschneidet. Die syrischen Staatsmedien sind dagegen extrem einseitig und von Zensur bestimmt. Musst du deren Propaganda verbreiten, weil sie ausnahmsweise mal gegen al-Qaida kämpfen?

  3. Carolus schreibt:

    Meine Quellen sind großteils in meinen Artikeln angeführt: https://kreidfeuer.wordpress.com/tag/syrien/. Ich halte sie für glaubwürdig. Syrische Staatsmedien sind nicht darunter. Und mit dem Holzhammer bin ich nicht vom Gegenteil zu überzeugen,

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