Buch: Kerry Bolton: „Revolution from Above“

Manfred Kleine-Hartlage bespricht hier ein Buch, das sein eigenes jüngstes Werk bestens ergänzt.
http://www.sezession.de/40908/kerry-bolton-revolution-from-above.html  (16.9.):

Jeder, der einmal versucht oder auch nur theoretisch erwogen hat, einen größeren geistig-politischen Umschwung herbeizuführen – von einer Revolution ganz zu schweigen –, weiß, daß dazu vor allem eines erforderlich ist: Geld.

Geld bringt Journalisten dazu, bestimmte Themen hoch- oder niederzuschreiben,
Geld veranlaßt Professoren, ihre Erkenntnisinteressen denen ihrer Drittmittelgeber anzupassen,
Geld ermöglicht es, Zeitungen und Fernsehsender zu kaufen,
mit Geld kann man Kurse für Agitatoren und solche, die es werden wollen, bezahlen,
mit Geld eine Infrastruktur von „Nichtregierungsorganisationen“ unterhalten, und wenn all dies nicht reicht, kann man
mit Geld Waffen kaufen.

Obwohl dies so offenkundig ist, daß man es schon banal nennen muß, ist es zugleich ein Tabuthema. Jeder weiß zwar, daß etwa die Bolschewiki eine Organisation von „Berufsrevolutionären“ waren; und jeder, der darüber nachdenkt, könnte sich sagen, daß Berufsrevolutionäre – wie alle anderen Berufstätigen auch – auf Arbeitgeber oder Kunden angewiesen sind, die sie bezahlen. Und doch gilt die Oktoberrevolution bis heute als das Werk eines gewissen Lenin, nicht etwa als das seiner Geldgeber. Allenfalls gesteht man zu, daß die Millionensummen, die die deutsche Regierung während des Ersten Weltkriegs zur Verfügung stellte, eine gewisse Rolle gespielt haben mögen. Daß entsprechende Summen aber schon lange vor dem Ersten Weltkrieg an die Bolschewisten und andere revolutionäre Organisationen flossen, und daß sie keineswegs aus Deutschland stammten, sondern aus amerikanischen Finanzkreisen: Das ist zwar kein Geheimnis, sondern wohldokumentiert; im offiziösen Geschichtsbild kommt es aber nicht vor.

Dabei ist die Russische Revolution noch dasjenige Thema, bei dem der kausale Zusammenhang zwischen den Interessen schwerreicher Finanziers und der Entfesselung der Revolution am ehesten thematisiert werden kann. Wer dagegen fragt, warum 1789 wie auf Kommando in ganz Frankreich Agitatoren auftauchten, die ein gar nicht so unzufriedenes Volk aufzuhetzen verstanden, sieht sich schnell als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt, und erst recht gilt dies für den, der den ominösen „Zeitgeist“ hinterfragt, der – man weiß nicht wie – seit rund hundert Jahren, spätestens aber seit dem Zweiten Weltkrieg, grundsätzlich nur von links zu wehen scheint.

Wiederum ist es nicht wirklich ein Geheimnis, daß dieser Zeitgeist keineswegs von selbst entstanden ist, und es ist auch kein Geheimnis, wer seine Entstehung organisiert und finanziert hat: Die verantwortlichen Akteure rühmen sich dessen sogar und geben in ihren Veröffentlichungen detailliert Auskunft darüber. Und doch haben diese allgemein zugänglichen Informationen kaum Eingang ins herrschende politische Bewußtsein gefunden.

In seinem Buch „Revolution from Above“, das zurzeit leider nur auf Englisch verfügbar ist, hat der neuseeländische Autor Kerry Bolton diese Informationen zusammengetragen und zu einem theoretisch überzeugenden und empirisch unanfechtbar untermauerten Ganzen zusammengefügt. Er weist überzeugend – und dies ausschließlich auf der Basis von Selbstzeugnissen der einschlägigen Akteure! – nach, daß praktisch alle intellektuellen und politischen Strömungen der Linken im 20. Jahrhundert, soweit sie nicht von der UdSSR finanziert wurden, nur aufgrund der milliardenschweren Unterstützung durch eine winzige Schicht von amerikanischen Superreichen und deren Stiftungen zum Zuge kommen konnten. Zumindest hätten sie ohne diese Unterstützung bei weitem nicht die Durchschlagskraft haben können, die sie haben.

Ein solcher Befund mag denjenigen überraschen, der den Gegensatz von Kapitalisten und Sozialisten immer noch für unüberbrückbar hält. Tatsächlich war er das nie. Die Linke leistet dem Kapital vielmehr gute Dienste bei der Zerstörung hergebrachter Strukturen, Bindungen und Werte. Sie planiert damit das Gelände, auf dem der globale Kapitalismus errichtet wird. Sie zerstört reale, gewachsene Solidarität im Namen einer fiktiven und bloß ideologisch postulierten, und sie erzeugt damit die Gesellschaft von atomisierten Einzelnen, die auf ihre Rolle als Produzenten und Konsumenten zurückgeworfen werden und als Masse so lenkbar und nutzbar sind wie eine Viehherde. Das gilt für die russischen und chinesischen Kommunisten, die eine traditionelle agrarische Gesellschaft ins Industriezeitalter katapultierten und schließlich in den Weltmarkt einbanden; es gilt genauso für die westliche Linke mit ihrem Kampf gegen Nation, Tradition, Religion und Familie.

Boltons Buch ist die passende Ergänzung zu meinen eigenen Ausführungen zu diesem Thema (in „Die liberale Gesellschaft und ihr Ende“). Wo ich die Zusammenhänge abstrakt analysiere, nennt er konkrete Namen, Summen, Profiteure und Strategien. Steinchen für Steinchen entsteht dabei das Mosaik einer langfristigen Strategie der amerikanischen Plutokratie, die auf nicht mehr und nicht weniger hinausläuft als auf eine Weltrevolution – eben auf die Revolution von oben, der das Buch seinen Titel verdankt.

Solche Bücher können auch entmutigen: Wie will man denn, so mag mancher Leser fragen, einem Feind entgegentreten, der an allen Fronten unter Einsatz schier unbegrenzter Mittel auf dem Vormarsch ist? Ist da nicht jeder Widerstand von vornherein zum Scheitern verurteilt?

Ich selbst ziehe den umgekehrten Schluß: Wenn der Feind Milliardensummen einsetzt, dann deshalb, weil er es nötig hat. Wer ganze Völker mit einem geschlossenen System von Lügen indoktrinieren muss, muß wesentlich mehr investieren als der, der es sich leisten kann, mit Wahrheiten zu operieren. Freilich rechtfertigt auch diese Feststellung nicht eine in manchen Kreisen immer noch verbreitete naive rechte Sozialromantik, die ohne professionelle Strukturen auszukommen glaubt, weil die Wahrheit sich allein durch den Idealismus ihrer Verfechter durchsetzen werde.

Kerry Boltons Buch ist insofern kein Anlaß zu Resignation, wohl aber zu produktiver Ernüchterung: Wir kommen mit weniger Geld aus als der Gegner, aber auch wir werden viele Millionen Euro benötigen, um einen spürbaren politischen Effekt zu erzielen. Es wird Zeit, daß diese Einsicht sich unter den besser betuchten Sympathisanten der politischen Rechten herumspricht.

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Eine Antwort zu Buch: Kerry Bolton: „Revolution from Above“

  1. heureka47 schreibt:

    Wo die – krankhafte! (!) – Lüge herrscht, hat die natürliche Wahrheit zunächst mal (!) keine Chance. Außer, wenn der Leidensdruck übergroß wird und die krankhafte Blockade „knackt“; bzw. wenn im Individuum so viel der blockadebildenden Energie verbraucht ist, daß der energetische „Nullpunkt“ erreicht wird und das Bewußtsein mit dem bis dahin „Unbewußten“ Kontakt bekommt und die evtl. abgespaltenen Inhalte / Bewußtseinsanteile – wieder – bewußt werden.
    Die Psychiater nennen das „Psychose“. Das ist die „große“ mentale Überforderung, der „Kollaps“, Zusammenbruch des Systems, das beim typischen zivilisierten Menschen krankhaft künstlich errichteteten Systems der (kollektiven) Neurose.

    Die Krankheit, von der die zivilisierte Gesellschaft befallen ist (DIE Krankheit, das Übel, die „Schwäche“, die „Dummheit“, usw. usw.) wird sich entweder mit dem homo sapiens selbst ausrotten oder es werden vielleicht ein paar Menschen übrig bleiben, die eine gesunde neue Bevölkerung begründen können.

    Ich setze mich seit 20 Jahren für die grundlegende Heilung ein. Wer offen dafür ist, kann das jederzeit tun. Aber die aller-, allermeisten sind voll von der Neurose, von der Angst und Verblendung, vereinnahmt. Selbst relativ „alternativ“ denkende Fachleute – wie zum Beispiel Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner – verstehen nicht, was „Sache“ ist bzw. wovon sie selbst befallen sind.

    Der Ordinarius für Psychiatrie einer Großstadt, Leiter der Universitäts-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, sagt: „Na ja, ein bißchen neurotisch sind wir ja alle, nicht wahr?“ und der Wissende erkennt, daß dieser Professor die „Kollektive Neurose“ genau so verniedlicht und verharmlost wie die große, große Mehrheit seiner universitär gebildeten Kollegen – egal welchen Fachbereichs. Selbst die Soziologen, die an dieser Sache am nächsten dran sind, erkennen die wahre Schwere und Tragweite und Tragik der Kollektiven Neurose nicht. Aus eigener Betroffenheit / Befallenheit / Beeinträchtigung.

    Den öffentlichen „Offenbarungseid“ geleistet haben m.E. die Wissenschaftler / Psychiater, als sie bei einer Tagung in Heidelberg im Nov. 2011 sich unisono für die „dramatischen“ Zunahmen bei den psychischen Störungen für „machtlos“ erklärten (!!!).
    Damit geben sie der Politik gleichzeitig „freie Hand“, bei wachsenden Problemen nach politischer oder militärischer Einschätzung und üblicher Denk- / Handlungsweise zu verfahren!

    Und das, obwohl die tieferen Ursachen der psychischen (und psychosomatischen) Störungen ebenso wie die Möglichkeit der GRUNDLEGENDEN Heilung und ebenso wirksamen PRÄVENTION bekannt ist!
    Die Gründe für das Ignorieren / Verschweigen / Unterdrücken der Wahrheit können dann nur noch im „kriminellen“ Bereich liegen. Und Belege dafür gibt es. Ryke Geerd Hamer schreibt darüber in seinem Buch „Einer gegen alle“ (das vom Markt verschwunden ist und zu hohem „Sammlerpreis“ gehandelt wird, wie etliche andere Bücher, die die Wahrheit schreiben!). Ein Ordinarius für Medizin soll zu Hamer gesagt haben: „Wenn das öffentlich wird (es geht um änderbare Ursachen von Krebs) – wie stehen wir dann da?“.

    DARUM geht es also!
    Man läßt lieber Millionen Menschen an Krankheiten sterben oder verstümmelt sie brutal, anstatt neue Erkenntnisse zuzulassen! Das ist beim Thema „Krebs“ nicht anders als bei den „psychischen Störungen“, mit denen ich mich seit 25 Jahren – als Nichtwissenschaftler – befasse.
    Das dumme Ego im kollektivneurotischen Wissenschaftler / Arzt usw. befürchtet „Gesichts-Verlust“; die „Medizin“ befürchtet den Verlust ihres „Ansehens“, wenn sie einräumen muß, daß sie wichtige Dinge bisher nicht gesehen / beachtet hat.

    Ich mußte erkennen, ich lebe in einer Gesellschaft, die schlimmer ist als alles, was man in Science-Fiction-Stories lesen bzw. -Filmen sehen kann.
    „Die dunkle Bedrohung“ (Star Wars) ist Realität. Sie wächst dort, wo 99,9999…..% der zivilisierten Menschen sie nicht sehen und nicht fühlen können – im Unbewußten / Unterbewußtsein. Dort, wo die Zivilisierten alle ihre ungelösten Probleme / Konflikte, Traumata, Ängste und ähnliches Zeug hin verdrängen. Verdrängte Gefühle, unbefriedigte Bedürfnisse – „ungelebtes Leben“. Das sind „negative Energien“. Äußerst explosive und tendenziell sehr brutale, zerstörerische Energien, wenn sie sich manifestieren. Wir erleben das hin und wieder in Einzelfällen bei „Amok-Läufen“ und / oder ähnlichen individuellen Dekompensationen. Manchmal auch in räumlich begrenzten kollektiven Dekompensationen / kollektiven Psychosen. Was uns aber „ins Haus steht“, ist eine weitere „große“ kollektive Psychose – so etwas wie erster und zweiter Weltkrieg. Obwohl alle Kriege zuvor, Revolutionen und ähnliche Ereignisse / Phasen ebenfalls Kollektive Psychosen waren – immer verursacht durch DIE „Kollektive Neurose“, die ich die „Kollektive ZIVILISATIONS-Neurose“ nenne.

    Warum sind alle „Hochkulturen“ untergegangen – wie z.B. Oswald Spengler schrieb?
    Warum haben Archäologen Städte vorgefunden, die den Eindruck erwecken, die Bevölkerung wäre plötzlich „fort-gebeamt“ worden?
    Heinz von Förster schreibt über diese Krankheit – er nennt sie „Dysgnosie“ – in „Wissen und Gewissen“, daß die Menschen nach und nach das Bewußtsein (für ihr Sein) verlieren.

    Sein und Bewußtsein aber sind ENERGIE; „feinstoffliche“, nicht materiegebundene Energie, „Lebens-Energie“ (wie Chi, Ki, Qi, Prana, Kundalini), „Kraft aus der Höhe“ / „Kraft der Liebe“, usw.
    Und diese Energie kann der Mensch „verlieren“.
    Psychische Störungen (-Erkrankungen, -Krankheiten) sind zum wesentlichen Teil Mangel an Lebens-Energie. Der typische zivilisierte Mensch hat verlernt (ist davon „entfremdet“), sich bis zur Pubertät mit der inneren Quelle dieser Energie zu verbinden / zu identifizieren.

    Wenn diese Entfremdung, dieser „Know-How-Verlust“, beseitigt ist, ist der Mensch auch wieder gesund.
    Gesundheit ist, genau genommen, ein „freies Gut“, und müßte keinen Cent kosten. Die – universelle, göttliche, spirituelle – Lebens-Energie heilt den Menschen. Vor allem PRÄVENTIV!

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